Einführng in das Altsächsische
Einführng in das Altsächsische
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7 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
1.1. Stellung und E<strong>in</strong>teilung des <strong>Altsächsische</strong>n<br />
� Unter Altsächsisch (as.) oder Altniederdeutsch (andd.) versteht man die Sprache der<br />
niederdeutschen Stämme – die mit dem Namen Sachsen bezeichnet werden – zwischen<br />
Rhe<strong>in</strong> und Elbe, Nordsee und Harz von etwa dem 9. bis zum 12. Jh. Von diesem Zeitpunkt<br />
heißt die Sprache Mittelniederdeutsch (mndd.).<br />
o Mit dem Namen Sachsen (as. Sahson; der Name gehört zum Wort sahs ‚Messer,<br />
Schwert‘, also ‚die Schwertmänner‘), der zuerst bei Ptolemaios (ca. 150 n.Chr.)<br />
ersche<strong>in</strong>t, wurde zunächst nur e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Völkerschaft östlich der unteren Elbe an der<br />
Nordsee bezeichnet; später wurde der Name auf sämtliche ndd. Stämme übertragen<br />
(etwa auf die Chauken, Cheruskern, Nordthür<strong>in</strong>ger oder Fosen). In der Zeit Karls des<br />
Großen stehen sie als e<strong>in</strong> zusammenhängendes, nicht christianisiertes Volk den<br />
christlichen Franken gegenüber.<br />
� Die Grenzen des as. Gebiets waren: im Norden die Eider; im Osten e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie (den<br />
sogenannten limes saxonicus) von Kiel bis Lauenburg an der Elbe, dann dieser Fluss bis<br />
zur E<strong>in</strong>mündung der Unstrut bei Naumburg; im Süden der Unterlauf der Unstrut bis<br />
Rossleben, von dort die L<strong>in</strong>ie Allstedt, Sangerhausen, Nordhausen, Duderstedt bis<br />
Hedemünden an der Werra und von Münden bis südlich von Olpe; im Westen e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie<br />
von hier über Elberfeld, Werden, Essen, Dorsten, Bocholt, Doet<strong>in</strong>chem, Apeldoorn bis<br />
Elburg (am Ijsselmeer).<br />
o Im Norden wird <strong>das</strong> Gebiet durch die Friesen und Dänen, im Süden und Westen durch<br />
die Franken, im Osten und Südosten durch die Slaven (<strong>in</strong> der Altmark und im Wendland<br />
Mischbevölkerung), im Süden durch Hochdeutsche Stämme.<br />
� Das Gebiet der Sachsen zerfällt <strong>in</strong> den Zeiten Karls des Großen und se<strong>in</strong>er Nachfolger <strong>in</strong><br />
vier Stämme oder Landschaften: 1. Westfalahi = Westfalen; 2. Angarii = Engern; 3.<br />
Ostfalahi = Ostfalen; 4. Alb<strong>in</strong>gii Septemtrionales = Nordalb<strong>in</strong>gier, die auch Northliudi =<br />
Nordleute genannt werden. Hiermit <strong>in</strong> enger Beziehung steht die E<strong>in</strong>teilung des Landes <strong>in</strong>