altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2021
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Christian Bosch | Immobilienverwalter (IHK) | Steuerfachwirt<br />
Liedlstraße 5 | 86956 Schongau | Tel.: 08861/2279972<br />
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www.immobilienverwaltung-bosch.de<br />
AUSBILDUNG oder DUALES STUDIUM ?<br />
Ausbildungs- und Studienangebote<br />
<strong>für</strong> <strong>2021</strong> in der IT<br />
Bewerbungsschluss: 29. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong><br />
• Berufsausbildung zum Fachinformatiker<br />
<strong>für</strong> Systemintegration (m/w/d)<br />
Ausbildungs- und Studienangebote<br />
<strong>für</strong> 2022 in der Verwaltung<br />
Bewerbungsschluss: 30. April <strong>2021</strong><br />
• Berufsausbildung zum<br />
Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildung zum Verwaltungswirt (m/w/d)<br />
Bewerbungsschluss: 30. Juni <strong>2021</strong><br />
• Praxisorientiertes Hochschulstudium zum<br />
Diplom-Verwaltungswirt (FH) (m/w/d)<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Ihr<br />
...in die berufliche...<br />
...Zukunft!<br />
vielseitige<br />
Aufgabengebiete<br />
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Karrierechancen<br />
in der Region<br />
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während des<br />
Studiums<br />
Mehr Infos erhalten Sie unter der Nummer 0881/681-1135 bei<br />
Frau Steidl oder im Internet unter www.weilheim-schongau.de<br />
(Bundesverband Deutscher Milchviehhalter)?<br />
(lacht laut) Der Verband der Deutschen<br />
Milchwirtschaft ist eine<br />
Plattform <strong>für</strong> die komplette deutsche<br />
Milchbranche, und somit als<br />
Mitglied im IDF, dem Internationalen<br />
Milchverband, vertreten. Der<br />
BDM dagegen ist eine rein bäuerliche<br />
Interessensvertretung, die<br />
Erzeugermindestpreise einfordert.<br />
Insofern nicht ansatzweise mit<br />
dem VDM zu vergleichen.<br />
Warum sind Sie kein Fan vom BDM?<br />
Weil der BDM spaltet, weil er nicht<br />
auf gemeinsame, tragfähige Lösungen<br />
<strong>für</strong> alle aus ist.<br />
Sind die Fronten zwischen BDM und<br />
BBV noch immer verhärtet? 2009<br />
gab’s eine Kreistagssitzung, stattgefun<strong>den</strong><br />
im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
in Schongau. Thema: Milchpreisfestlegung<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />
Sie sprangen nicht auf <strong>den</strong> BDM-<br />
Zug und dessen Forderung eines<br />
„Mindestlohns <strong>für</strong> Landwirte“ von<br />
43 Cent pro Liter auf. Warum nicht?<br />
Wir müssen immer die Wirksamkeit<br />
der globalen Märkte berücksichtigen.<br />
Zu allererst brauchen<br />
wir einen Außenschutz, müssen<br />
Zollsätze hochfahren, müssen unsere<br />
nichttarifären Handelshemmnisse<br />
in Außenhandelsverträge<br />
einarbeiten. Insofern ist diese Forderung<br />
eine Illusion.<br />
Wo liegt der Milchpreis aktuell <strong>für</strong><br />
Bauern in der Region?<br />
Wir liefern zu Hochland, bekommen<br />
da<strong>für</strong> 34,5 Cent pro Liter.<br />
Ausreichend, um ohne zweites oder<br />
gar drittes Standbein kostendeckend,<br />
im Optimalfall gewinnbringend<br />
arbeiten zu können?<br />
Diese Frage kann man nicht mit<br />
einem klaren Ja oder Nein beantworten.<br />
Es gibt Betriebe, <strong>den</strong>en<br />
reichen 50 Cent pro Liter nicht<br />
aus. Und es gibt welche, die erzielen<br />
bei 34 Cent hohe Gewinne,<br />
welche wiederum stark versteuert<br />
Wolfgang Scholz auf dem Futtertisch: Dieser Laufstall wurde mit Holz<br />
aus seinem eigenen Wald gebaut. Im Hintergrund: Milchkühe.<br />
wer<strong>den</strong>. Der durchschnittliche Betrieb<br />
in unserer Region bräuchte<br />
natürlich mehr. Aber auch da<strong>für</strong><br />
muss man immer hinter die Kulissen<br />
blicken. Es gibt die stabilen<br />
Betriebe, die in nur einer Generation<br />
drei Mal einen neuen Stall<br />
gebaut und sich ohne Investitionsrückstände<br />
kontinuierlich gesund<br />
weiterentwickelt haben. <strong>Das</strong> kann<br />
man aber nicht von allen Betrieben<br />
voraussetzen. Allein deshalb<br />
nicht, weil manche Landwirte nie<br />
eine neue Fläche dazubekommen,<br />
sich gar nicht weiterentwickeln haben<br />
können. Mir hat mal ein Bauer<br />
gesagt: „Wenn ich 40 Cent pro Liter<br />
bekomme, schmeiße ich alle anderen<br />
Akteure in meiner Ortschaft<br />
aus dem Markt, weil ich schon jetzt<br />
der beste bin.“ <strong>Das</strong> heißt: Ein höherer<br />
Milchpreis hätte keine gute<br />
Sozialkomponente. Die kann nur,<br />
wie bisher auch, eine vernünftige<br />
Agrarpolitik mit kluger Förderungsstrategie<br />
gewährleisten. Wir<br />
in Bayern wollen nämlich auch<br />
weiterhin eine breite Streuung der<br />
Betriebsstrukturen – größere Betriebe<br />
ebenso wie kleinere und die<br />
im Nebenerwerb.<br />
Wür<strong>den</strong> Sie auf Ihrem eigenen Hof<br />
ausschließlich mit Milchviehhaltung<br />
um die Run<strong>den</strong> kommen?<br />
Wir wollen ja nicht mit ach und<br />
krach über die Run<strong>den</strong> kommen,<br />
sondern gut davon leben können,<br />
und uns im Idealfall weiterentwickeln.<br />
Wir wollen mit der Zukunft<br />
gehen. Da reicht es nicht, wenn<br />
am Jahresende das Geld gerade<br />
so reicht. Deshalb würde ich niemandem<br />
empfehlen, sich nur auf<br />
die Milchviehhaltung zu konzentrieren.<br />
<strong>Das</strong> zweite Standbein auf Ihrem Hof:<br />
Ein Resozialisierungsprogramm <strong>für</strong><br />
Suchtkranke?<br />
In <strong>den</strong> 1990er Jahren hat ein in<br />
Köln praktizierender Streetworker<br />
mit Erfahrung in der Suchtberatung<br />
die Idee ausgearbeitet, dass<br />
ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb<br />
einen perfekten Rahmen<br />
zur Suchttherapie bildet.<br />
Wie läuft das Projekt bei Ihnen ab?<br />
In München gibt’s einen Verein<br />
<strong>für</strong> Suchtprävention namens „Prop<br />
e.V.“, gegründet von Eltern drogensüchtiger<br />
Kinder. Die haben<br />
die Idee des ehemaligen Pfarrers<br />
damals übernommen und professionalisiert.<br />
Von <strong>den</strong>en bekommen<br />
wir seit rund 30 Jahren Klienten<br />
zugeteilt, die dann <strong>für</strong> rund neun<br />
Monate bei uns auf dem Hof mitarbeiten.