altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2021
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Wildkameras im Schongauer Altlandkreis<br />
Arbeitserleichterung <strong>für</strong><br />
Jäger und Behör<strong>den</strong><br />
Hohenbrand | „Ich kenne so gut<br />
wie keinen Jäger, der nicht damit<br />
arbeitet“, sagt Manfred Berger,<br />
Vorsitzender des Jagd- und Naturschutzvereins<br />
Schongau und<br />
Umgebung. Er selbst schwärmt<br />
regelrecht von Wildkameras, „weil<br />
sie unsere Arbeit enorm erleichtern“.<br />
Früher sei er oft täglich sein<br />
Jagdrevier abgefahren, was ihn<br />
viel Zeit und Sprit kostete. Jetzt<br />
bekommt er Tag und Nacht automatisch<br />
Bilder direkt auf sein<br />
Smartphone geschickt. In erster<br />
Linie, um <strong>den</strong> Wildbestand in<br />
hiesigen Wäldern zu analysieren.<br />
Wie viele Wildschweine, Rehe,<br />
Dachse und Füchse halten sich<br />
gerade auf? Wie viele alte, wie<br />
viele junge Tiere sind es? Wie viele<br />
kranke und verletzte? All das kann<br />
über die Bilder von Wildkameras<br />
ziemlich genau beurteilt wer<strong>den</strong>.<br />
Manfred Berger hat in seinem<br />
Jagdrevier zwischen Hohenbrand<br />
und Schlossberg bei Peiting mehr<br />
als zehn Wildkameras an Baumstämmen<br />
kniehoch angebracht –<br />
so viele wie kein zweiter in der<br />
Region. Bei Anschaffungspreisen<br />
von 250 bis 350 Euro pro Stück<br />
ein hohes Investment. Zumindest<br />
auf <strong>den</strong> ersten Blick. Manfred<br />
Berger, hauptberuflicher Inhaber<br />
einer Zaunbaufirma, hat natürlich<br />
feinsäuberlich durchkalkuliert.<br />
Die Zeit, die er durch diese Vielzahl<br />
an Kameras weniger im Wald<br />
verbringen muss, nutzt er stattdessen<br />
zum Arbeiten im Betrieb,<br />
„wo ich Geld verdiene“. Abzüglich<br />
der Spritkosten, die er sich <strong>für</strong> die<br />
Anfahrten zum jeweiligen Revier<br />
spart, sind die Kameras schnell<br />
refinanziert. Hinzu komme „das<br />
große Glück, dass mein Revier im<br />
Batterie-Check: Manfred Berger prüft die Funktion seiner Wildkamera,<br />
rund zehn Fußminuten von seinem Wohnhaus entfernt.<br />
Grunde direkt vor meiner eigenen<br />
Haustüre beginnt“. Andere Jäger<br />
dagegen haben ziemlich lange<br />
Anfahrtswege von zehn, 20 oder<br />
noch mehr Kilometern. Für die<br />
lohne sich die Wildtierbeobachtung<br />
via Wildkamera erst recht.<br />
Fotos direkt aufs<br />
Smartphone<br />
Technisch betrachtet gibt es zwei<br />
verschie<strong>den</strong>e Modelle von rie- oder akkubetriebenen Wildka-<br />
battemeras.<br />
Die ohne, und die mit Funkverbindung.<br />
Letztere können via<br />
App direkt mit Smartphone oder<br />
Tablett, darüber hinaus mit einer<br />
E-Mail-Adresse verknüpft wer<strong>den</strong>.<br />
Während die Installation der<br />
allerersten Wildkamera-Modelle<br />
technisch noch ziemlich komplex<br />
gewesen ist, könnte es mittlerweile<br />
einfacher nicht sein. Zumindest<br />
nicht im Falle der hochwertigen<br />
Modelle von Manfred Berger. „Einfach<br />
die App aufs Handy la<strong>den</strong>, <strong>den</strong><br />
QR-Code des Kameramodells, der<br />
Neu in der Region: Ein Goldschakal,<br />
der im Juni 2020 von einer Wildkamera<br />
eines hiesigen Jägers entdeckt<br />
und fotografiert wurde.<br />
bei jeder Verpackung mit dabei ist,<br />
einlesen, und schon ist das komplette<br />
Programm auf dem Handy<br />
installiert.“ Alles, was jetzt noch zu<br />
tun ist: „Sie anschalten.“ Und bei<br />
Bedarf Feineinstellungen vornehmen,<br />
die auch bequem über Handy,<br />
Tablett oder PC ausgeführt wer<strong>den</strong><br />
können. Beispiel Bildqualität:<br />
„Ich habe bewusst die schlechteste<br />
Qualität eingestellt, weil ich damit<br />
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