38. Hettinger Heimatbrief 2007 - Protendics

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38. Hettinger Heimatbrief 2007 tion der Schwestern vom Göttlichen Erlöser“ vom Mutterhaus der badisch-hessischen Provinz in Bühl/Baden hier segensreich. Insgesamt verrichteten in all den Jahren 24 Schwestern in Hettingen ihren Dienst. Darunter war die Kindergartenschwester Lizeria mit 40 Dienstjahren und die Nähschulschwester Eugenda und Krankenschwester Viktuosa mit weit über 30 Dienstjahren die am längsten hier tätigen Schwestern. Die Schwesternstation war ein großer Aktivposten in der Gemeinde. Während die jeweilige Oberin als Leiterin der Station für den Haushalt zuständig war, gingen die anderen Schwestern der Krankenpflege, der Nähschule und der Kinderbetreuung nach. Die Alten und Kranken der Gemeinde erfuhren durch die Betreuung und Pflege der beiden Krankenschwestern Hilfe und Zuspruch. Und die Todkranken wussten, in der Schwester eine Begleiterin in der letzten Stunde zu haben. Die Nähschulschwester brachte den Frauen und Mädchen das Nähen von Kleidungsstücken bei und gab so vielen Mädchen das Rüstzeug für ihre spätere Aufgabe als Hausfrau und Mutter. Sie besorgte auch die Kirchenwäsche und das recht vielfältige Ausschmücken der Kirche, besonders an Festtagen. Die Kindergartenschwester betreute mit nur einer Hilfskraft oftmals an die 100 Kinder. Mit einfachen Bauklötzen, Bemalen von Packpapier und dergleichen beschäftigte sie die Kinder. Bei schönem Wetter ging es natürlich auf den Spielplatz oder ein Spaziergang in Richtung Wasserreservoir war angesagt. Das tägliche Gebet mit den Kindern zu Beginn und Ende des Vor- und Nachmittags war eingeübtes Ritual. Hier im Kindergarten wurde die christliche Erziehung der Familie begonnen und vertieft. So diente die Hettinger Schwesternstation über all die vielen Jahre aller Gemeindemitglieder in vielfältiger Weise. All die Dienstleistungen, fast zum Nulltarif von den Schwestern erbracht, waren über Nacht dahin. Das vertraute Bild der Ordensschwestern in der Gemeinde verschwand, die Kirchenbank verwaiste, eine sozial–caritative Einrichtung war für immer ohne Wiederkehr verloren. Die gesamte Gemeinde wurde von jetzt auf nachher ärmer. Dabei hatte doch einst mit dem Beginn der Schwesternstation alles so verheißungsvoll begonnen, denn die damalige Oberin Andreas schrieb in das Chronikbuch folgendes: „Am 29 Dezember 1919 fingen wir zwei Schwestern Conrada und ich das Communaute (den Konvent) Hettingen an. Am Montagabend um halb 6 Uhr wurden wir feierlich empfangen: da der Vinzentiusverein die Schwestern kommen ließ, derselbe aber recht mittellos war, wurde Dank des hiesigen Gemeinderats durch Mittel der Gemeinde (Zuschuß) gleich eingegriffen. Die Wohnung, welche noch nicht fertig war, wurde zum Teil von der Gemeinde fertig gestellt. Auch wurden die meisten Haushaltungs– und Krankengegenstände von der Gemeinde geliefert. Die Gemeinde bringt überhaupt ein großes Entgegenkommen und hat sich zur Hilfe bereit erklärt. So wurden schon im Mai 1920 Hundertzwanzigtausend (beginnende Inflationszeit) zu einem Neubau bewilligt. Da wir vorläufig nur die Krankenpflege in der Gemeinde haben, soll dieser Neubau dann dienen zur Kinderschule, Arbeitsschule, auch wurde schon eine Haushaltungsschule beantragt, mit dem Einbau einer Schwesternwohnung. Doch die jetzigen Verhältnisse hindern diese Ausführung. Schwester M. Andreas Oberin Ausgangspunkt zur Errichtung der Schwesternstation in Hettingen war wohl der 9. Juli 1918. An diesen Tag tätigte der damalige Ortspfarrer Heinrich Augustin Baumbusch, mit Maria Anna geb. Berberich, Georg Andreas Kern Witwe, einen Kaufvertrag, die den Verkauf ihrer Hofreite mit Wohnhaus und Scheuer und Hausgarten zusammen 8,08 Ar groß, für 2000 RM an die Pfarrgemeinde verkaufte. An den Erwerb durch die Pfarrgemeinde war die Auflage geknüpft, dass alsbald hier eine Schwesternstation errichtet wird und der Verkäuferin auf Lebzeit Wohnrecht sowie Mitbenutzung von Küche und Keller gewährt wird. Da bereits 1918 die vierte Hettinger Frau in die Kongregation der „Schwestern vom Göttlichen Erlöser“ ins Mutterhaus Bühl/Baden eingetreten war, gelang es Pfarrer Baumbusch leichter, diese Ordensgemeinschaft hier her zu holen, was dann auch zu der Errichtung einer Schwesternstation zum 29.12.1919 führte.
38. Hettinger Heimatbrief 2007 24 Ordensschwestern haben in den 55 Jahren des Bestehens der Schwesternstation in Hettingen gewirkt: 01. Sr. Oberin M. Anderas, 02. Sr. Konrada, 03. Sr. Oberin Feruccia, 1927 in Hettingen gestorben und hier beerdigt, 04. Nähschulschwester Eugenda, 1921-1954, 05. Sr Erarista, 06. Oberin Sr. Cenas 1927-1943, 07. Krankenschwester Alexandra, 08. Krankenschwester Egwina, 09. Kindergartenschwester Lizeria, 1936-1976 10. Krankenschwester Alvesia, 11. Krankenschwester Augusta, 12. Kindergartenschwester Maria Luzia, 13. Sr. Viktuosa 1943–bis Dezember 1975, 14. Oberin Sr. Anna ab 1943, 15. Krankenschwester Eligia, 16. Oberin Sr. Golvrena , 17. Krankenschwester Liguriana, 18. Sr. Oberin Domana 1965 in Hettingen verstorben und hier beerdigt, 19. Nähschulschwester Theogena 1954-1965 , 20. Krankenschwester Juliana, 21. Krankenschwester Roswinda, 22. Oberin Sr. Quintina, 23. Nähschulschwester Ingenia, 24. Krankenschwester Wilburgis. In die Kongregation der „Schwestern vom göttlichen Erlöser“ sind folgende Hettinger Frauen eingetreten (Eintrittsjahr) 01. Helene Götzinger Sr. Philippa 1892 02. Anna Schwing Sr. Bertwalda 1916 03. Helena Münch Sr. Agripana 1917 04. Rosa Weiß Sr. Gaetana 1917, 1948 in Hettingen beerdigt 05. Ida Schwing Sr. Bilfrieda 1917 06. Anna Bachert Sr. Carolina 1920 07. Sophie Thiessen Sr. Ferdinanda 1923 08. Anna Kirchgeßner Sr. Emerentia 1924 09. Agnes Münch Sr. Leonissa 1928 10. Sofie Hemlein Sr. Radegunda 1930 11. Eugenie Müller Sr. Casilda 1931 12. Lydia Mackert Sr. Colomana 1935 (lebt 93jährig im Mutterhaus Bühl) 13. Ernestine Leitz Sr. Adjuta 1937 14. Gertrud Kirchgeßner Sr. Remberta 1956 (lebt 83jährig im Haus Maria Frieden Forbach-Bermersbach
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