23.12.2012 Aufrufe

38. Hettinger Heimatbrief 2007 - Protendics

38. Hettinger Heimatbrief 2007 - Protendics

38. Hettinger Heimatbrief 2007 - Protendics

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Flucht und Vertreibung – 60 Jahre danach“<br />

Gedenkfeier im Jugenddorf Klinge<br />

Die zentrale Gedenkveranstaltung für alle Menschen,<br />

die im Laufe des Schicksalsjahres 1946<br />

als Flüchtlinge und Heimatvertriebene dem<br />

Landkreis Buchen zugewiesen wurden, fand<br />

Ende September im Jugenddorf Klinge statt.<br />

Nach dem Gottesdienst in der St.-Bernhard-<br />

Kirche der Klinge, den unser priesterliche Heimatsohn<br />

Pfarrer Rudi Müller zelebrierte, fand<br />

die Feierstunde statt. Dabei erinnerte der Seckacher<br />

Bürgermeister Thomas Ludwig, dass in der<br />

Zeit von Februar bis Oktober 1946 über 22 600<br />

heimatlose Menschen zu uns kamen. In der<br />

Waldschneise „Teufelsklinge“ standen nicht<br />

mehr genutzte Baracken zur Verfügung. Diese<br />

Baracken dienten ehemals als Schlafstätte der<br />

Dienstverpflichteten, die für die halbmilitärische<br />

Organisation „Todt“ im nahen Gipswerk in<br />

Seckach unter Tage arbeiteten. In diesem Auffang-<br />

und Durchgangslager wurden die Vertriebenen<br />

registriert und wohnten solange dort,<br />

bis sie den einzelnen Gemeinden zugeteilt wurden.<br />

Am Bahnhof in Seckach empfing der <strong>Hettinger</strong><br />

Pfarrer Heinrich Magnani als Vorsitzender<br />

der Kreiscaritas Buchen die Heimatvertrieben.<br />

Er sprach ihnen Mut und Zuversicht zu und<br />

leistete materiellen und seelischen Beistand.<br />

Sein Versprechen, für Wohnraum zu sorgen,<br />

wurde bereits schon in Hettingen realisiert.<br />

Denn hier wurden durch die „Notgemeinschaft<br />

Hettingen“ 1946 mit dem Bau von 14 Häusern<br />

begonnen. Pfarrer Heinrich Magnani, der Initiator<br />

und Gründer der kirchlichen Baugenossenschaft<br />

„Neue Heimat“, heute „Familienheim“,<br />

hat somit vielen Menschen ein Obdach<br />

geschaffen.<br />

Als Zeitzeuge, erinnerte der ehemalige Bundestagsabgeordneter<br />

und langjähriger Oberbürgermeister<br />

Fritz Baier, Mosbach (früher in<br />

Hettingen wohnhaft und mit der Tochter Doris<br />

vom Kohle-Schäfer verheiratet), an das Los der<br />

Heimatvertriebenen. Anhand seines eigenen<br />

Schicksals zeigte er die damalige Situation auf.<br />

Als er nach russischer Gefangenschaft nicht in<br />

seine Heimatstadt Karlsbad zurückkehren durfte,<br />

gelangte er über Umwege nach Sinsheim.<br />

Hier arbeitete er eine Zeit lang als Knecht. Ein<br />

<strong>38.</strong> <strong>Hettinger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2007</strong><br />

Flüchtlingsberater schickte ihn zu Pfarrer<br />

Magnani. „Von da an ging es bergauf“. Die<br />

ganze Region könne stolz sein auf Pfarrer<br />

Magnani und sein Wirken im Auffanglager<br />

„Teufelsklinge“, bei der der Baugenossenschaft<br />

und im Kinderdorf Klinge. Hier wurden Tausende<br />

Flüchtlinge integriert und der Wiederaufbau<br />

trotz vieler Probleme furchtlos angegangen.<br />

Dies habe auch heute nach 60 Jahren seine volle<br />

Gültigkeit und könne nicht oft genug erwähnt<br />

werden.<br />

Hohe Ehrung und Auszeichnung<br />

Im Rahmen des Festaktes zum 125jährigen<br />

Bestehen des Turngaues Main-Neckar, der in<br />

der Festhalle Hainstadt stattfand, wurde unser<br />

<strong>Hettinger</strong> Mitbürger Walter Müller durch den<br />

Turngauvorsitzenden Werner Wiesmann und<br />

den Badischen Turnerbund-Präsidenten Gerhard<br />

Mengesdorf geehrt. Als Urgestein - Turner und<br />

Jugendleiter - des FC Viktoria Hettingen erhielt<br />

er die „Goldene Verdienstplakette“ des Badischen<br />

Turnerbundes. Darüber hinaus ist er<br />

schon über 25 Jahre Fachwart für Geräteturnen<br />

im Gau sowie Trainer der Gauriege. Herzlichen<br />

Glückwunsch.<br />

Bäckerei Mackert mit Gold ausgezeichnet<br />

„Unsere Bäcker sind zurecht Weltmeister im<br />

Brotbacken“, so der Obermeister der Bäckerinnung<br />

Buchen, Oskar Breunig (Hainstadt), bei<br />

der Vorstellung der Ergebnisse der Brotprüfung<br />

2006. Dabei dankte er den Kollegen, die freiwillig<br />

an dieser Prüfung teilnahmen. Nur durch<br />

Qualität, Frische der Produkte und guten Service<br />

können die handwerklichen Bäckereien<br />

überleben. Insgesamt haben dreizehn Fachbetriebe<br />

der Innung für die Prüfung 84 Brot- und<br />

18 Brötchensorten eingereicht. Dabei wurde die<br />

<strong>Hettinger</strong> Bäckerei Edwin Mackert mit drei<br />

Goldmedaillen die Erfolgreichste und wurde<br />

ausgezeichnet für italienisches Weißbrot,<br />

Kümmelstöllchen und Kartoffelbrötchen. Dazu<br />

herzlichen Glückwunsch des <strong>Heimatbrief</strong>es.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!