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HANSA 01-2020

Versicherungssteuer | Shortsea Shipping | Bulk-Schifffahrt | Abwasser-Technologie | Coatings   | Wertschöpfung Offshore-Wind | Schwerpunkt P&I | Review HANSA-Forum 2019 

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Editorial<br />

Michael Meyer<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Milliarden gegen<br />

Pauschalisten<br />

Zunächst einmal: Ich hoffe, Sie sind gut<br />

ins neue Jahr gestartet und konnten<br />

Energie tanken für ein sicherlich herausfordendes<br />

maritimes <strong>2020</strong>. Ich wünsche<br />

Ihnen ein erkenntnisreiches Jahr.<br />

Sodann eine Frage. Die Diskussion um<br />

die Vorbereitung für »IMO <strong>2020</strong>« ist ja<br />

nun obsolet. Ja ok, wir werden noch einige<br />

Zeit damit zu tun haben, wer wie und<br />

warum die neuen Schwefel-Grenzwerte<br />

einhält und wer nicht … und wer dafür<br />

wie und ob überhaupt bestraft wird. Der<br />

eigentliche Blick richtet sich aber längst<br />

auf die nächste Zielmarke: 2050. Dabei<br />

bekommt die Schifffahrt fast schon<br />

in Dauerschleife ordentliche Breitseiten<br />

von gesellschaftlichen und politischen<br />

Gruppierungen. Mittlerweile hat es die<br />

maritime Industrie immerhin viel besser<br />

verstanden, sich Gehör zu verschaffen.<br />

Also wer hat denn nun Recht? Diejenigen,<br />

die am lautesten gegen die »böse«<br />

Schifffahrt trommeln und dabei gerne<br />

wichtige Details außen vor lassen, beispielsweise<br />

das Verhältnis zwischen Ladungsmenge<br />

und Emissionen? Oder<br />

diejenigen, die auf Scrubber, LNG oder<br />

Landstrom setzen und dabei mitunter<br />

außer Acht lassen, dass ein nicht eben<br />

geringer Anteil dieser Technologien in<br />

der jetzigen Form maximal eine Übergangslösung<br />

sein kann, wenn es um eine<br />

vollständige oder auch nur 50%-ige Dekarbonisierung<br />

der Branche geht?<br />

Diese Frage wird uns wohl noch Jahrzehnte<br />

beschäftigen. Je näher die Fristen<br />

aber rücken, desto weniger helfen Pauschalurteile.<br />

Hilfreicher sind vielmehr konkrete<br />

Initiativen und Projekte. Davon gibt es<br />

in der Schifffahrt immer mehr, das sollten<br />

auch Kritiker anerkennen. Die Pilotprojekte<br />

großer Reedereien für Bio-<br />

Kraftstoffe sind nur ein Beispiel.<br />

Ein anderes ist eine vor dem Jahreswechsel<br />

verkündete Initiative für Forschung<br />

& Entwicklung. Eine Koalition<br />

aus Reedereivereinigungen und Organisationen<br />

will für einen Zeitraum von<br />

zehn Jahren rund 5 Mrd. $ bereitstellen,<br />

auch der Verband Deutscher Reeder ist<br />

an Bord. Bei der Ankündigung fielen große<br />

Worte wie »Eliminierung von CO2-<br />

Emissionen«, »4. Antriebs-Revolution«<br />

und »game changing development«. Jeder<br />

Reeder soll 2 $ pro gekaufter Tonne Kraftstoff<br />

in den Fonds einzahlen. So kommen<br />

bei einzelnen Carriern schon mal mehrere<br />

Millionen pro Jahr zusammen.<br />

Mal ganz abgesehen vom berüchtigten<br />

Trittbrettfahrer-Effekt könnte die Initiative<br />

tatsächlich zu Fortschritten führen.<br />

Zumal explizit auch »weitere Akteure«<br />

eingeladen sind, sich zu beteiligen. Ein<br />

Fragezeichen steht jedoch für viele Beobachter<br />

noch hinter der Verteilung der<br />

gelder und der Koordination und potenziellen<br />

Projekten. Der administrative<br />

Aufwand könnte sich als große Herausforderung<br />

entpuppen.<br />

Dennoch ist ein gutes Signal. Die Zeiten,<br />

in denen man für sich und verhältnismäßig<br />

abgeschottet an eigenen, daher<br />

zwangsläufig singulären Lösugen getüftelt<br />

hat, sind ohnehin vorbei. Das haben<br />

zum Glück die Allermeisten erkannt.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2020</strong><br />

3<br />

SAFER, SMARTER, GREENER

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