HANSA 01-2020
Versicherungssteuer | Shortsea Shipping | Bulk-Schifffahrt | Abwasser-Technologie | Coatings | Wertschöpfung Offshore-Wind | Schwerpunkt P&I | Review HANSA-Forum 2019
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Offshore<br />
»Eine ausreichende Produktionsauslastung der deutschen<br />
Offshore-Windindustrie [...]sichert die Perspektive<br />
der Unternehmen über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
und ermöglicht zudem die Realisierung des Exportpotentials<br />
auf dem wachsenden Offshore-Wind-Weltmarkt.«<br />
entsprechend eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit dem Branchenverband<br />
H2BX besiegelt.<br />
Auch sollte die Regierung aus »industriepolitischen<br />
Gründen im Sinne<br />
einer konstruktiven Akzeptanz eine<br />
Gesamtstrategie und eine klare Roadmap«<br />
vorlegen, forderte der Verband<br />
bereits nach der Einigung der Berliner<br />
Koalition.<br />
In den norddeutschen Bundesländern<br />
Bremen, Hamburg, Niedersachsen,<br />
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />
sahen sich die<br />
Regierungen zuletzt genötigt, einen<br />
offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel zu schicken, in dem elf<br />
Forderungen aufgestellt werden, die<br />
auch Maßnahmen für die Windenergie<br />
im Norden enthalten. »Die Windenergieindustrie<br />
befindet sich in einer<br />
dramatischen Lage. In den vergangenen<br />
drei Jahren sind in der gesamten<br />
Windenergiebranche in Deutschland<br />
bereits über 40.000 Arbeitsplätze abgebaut<br />
worden, doppelt so viele, wie<br />
es insgesamt Arbeitsplätze in der<br />
Braunkohleindustrie gibt. Das führt<br />
in Norddeutschland zu regionalen<br />
Notlagen, in ganz Deutschland zu<br />
gravierenden energie- und industriepolitischen<br />
Problemen«, schreiben die<br />
Ministerpräsidenten. Gefordert wird<br />
in dem Brief unter anderem ein »gesetzlich<br />
verbindlicher Zubaupfad für<br />
Offshore-Wind von rund 5 GW jährlich«<br />
sowie eine Anhebung des Ausbaudeckels<br />
für Offshore-Wind auf insgesamt<br />
30 GW bis 2035.<br />
Bremens Bürgermeister Andreas<br />
Bovenschulte wird zitiert: »Nur<br />
mit einem massiven Ausbau der Offshore-Windenergie<br />
lassen sich die<br />
Ziele des Pariser Klima-Abkommens<br />
erreichen. Das hat die Internationale<br />
Energieagentur (IEA) jüngst noch<br />
einmal deutlich gemacht. Das ist nicht<br />
nur gut für die Umwelt, sondern auch<br />
gut für die Arbeitsplätze. Denn die<br />
Windkraft-Industrie ist auf verlässliche<br />
Ausbaupfade angewiesen.«<br />
Fokus auf Koalitionsvertrag<br />
Die Zulieferer seien durch Ihre Innovationen<br />
und spezialisierten Dienstleistungen<br />
das Fundament der Branche,<br />
heißt es jetzt seitens der WAB.<br />
Diese meist kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen leiden ebenso wie<br />
die großen Marktteilnehmer kurzfristig<br />
unter einer Lücke im deutschen<br />
Offshore-Wind-Ausbau.<br />
»Deshalb muss der im Koalitionsvertrag<br />
der deutschen Bundesregierung<br />
vorgesehene ›Sonderbeitrag‹<br />
von bis zu 2 GW an Offshore-Windenergie<br />
jetzt ausgeschrieben werden«,<br />
fordert Winkler. Längerfristig benötige<br />
die Branche einen verlässlichen<br />
Ausbaupfad von 2 GW pro Jahr.<br />
Eine ausreichende Produktionsauslastung<br />
der deutschen Offshore-<br />
Windindustrie steigert nach Ansicht<br />
der WAB letztlich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Standorte. Das<br />
sichere die Perspektive der Unternehmen<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
und ermögliche zudem<br />
die Realisierung des Exportpotentials<br />
auf dem wachsenden Offshore-Wind-<br />
Weltmarkt.<br />
Zu den »Handlungsempfehlungen«<br />
für die politischen Entscheidungsträger<br />
gehört auch die änderung der<br />
Rahmenbedingungen für die Sektorkopplung,<br />
z.B. auch für Speichertechnologien.<br />
Sie könne zu Wirtschaftlichkeit<br />
und Netzverträglichkeit führen<br />
und zur Ausschöpfung von Potenzialen<br />
und »damit zur erhöhten und über<br />
ganz Deutschland verteilten Wertschöpfung«<br />
beitragen. MM<br />
Abstract: Offshore wind pulls south<br />
Bundesland<br />
Beschäftigte<br />
in der Offshore-<br />
Windbranche<br />
Baden-Württemberg 4.455<br />
Niedersachsen 4.390<br />
Nordrhein-Westfalen 3.045<br />
Hamburg 2.590<br />
Bayern 2.415<br />
Bremen 2.290<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1.250<br />
Hessen 950<br />
Schleswig-Holstein 935<br />
Berlin 590<br />
Rheinland-Pfalz 345<br />
Brandenburg 310<br />
Sachsen 260<br />
Sachsen-Anhalt 245<br />
Thüringen 150<br />
Saarland 135<br />
Winkler folgt auf Wellbrock<br />
Seit dem 1. November ist Heike<br />
Winkler Geschäftsführerin der<br />
WAB mit Sitz in Bremerhaven. Im<br />
Juni hatte sie die Leitung der Geschäftsstelle<br />
kommissarisch<br />
übernommen, nachdem sich der<br />
vorherige Geschäftsführer Andreas<br />
Wellbrock zurückgezogen hatte.<br />
Zuvor war Winkler langjährige<br />
Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />
und verantwortlich<br />
für den Bereich Public Affairs sowie<br />
freiberuflich in der Offshore-<br />
Windindustrie tätig.<br />
24,350 employees and 9.8 bn € turnover: The German offshore industry creates value<br />
throughout Germany. According to the industry association WAB, this should also<br />
be reflected in political support. For <strong>HANSA</strong>, managing director Heike Winkler calls,<br />
among other things, for an offshore wind expansion path from 35 GW by 2035.<br />
<br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2020</strong><br />
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