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ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG

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110 GLOSSAR<br />

<strong>Werkstoffe</strong> mit einem Blick gesehen<br />

Was sie voneinander unterscheidet und wie viele dennoch zusammenhängen<br />

Erz. Erze sind Mineralien, in denen nutzbares<br />

Metall so stark angereichert vorkommt,<br />

dass sie sich zur Metallgewinnung eignen.<br />

Bestandteile der Erze sind aber nicht nur die<br />

nutzbaren Metalle oder ihre chemischen<br />

Verbindungen, sondern auch andere Minerale<br />

(z.B. Kalk oder Quarz). Sie werden als<br />

„taubes Gestein“ oder als „Gangart“ bezeichnet.<br />

Eisenerze. Die wichtigsten Eisenerze sind<br />

Eisen-Sauerstoff-Verbindungen wie Magneteisenstein,<br />

Rot-und Brauneisenstein (Pyrit und<br />

Eisenkies zählen zu den Eisen-Schwefel-Verbindungen).<br />

Aus ihnen wird im Hochofen<br />

durch Reduktion mit Kohlenstoff Eisen gewonnen.<br />

Dazu setzt man in der Regel Koks ein.<br />

Die Eisenoxide werden ferner mit Zuschlägen<br />

wie Sand oder Kalkstein versetzt, damit diese<br />

mit dem restlichen „tauben Gestein“ eine<br />

Schlacke bilden, die sich gut vom Roheisen<br />

trennen lässt.<br />

Roheisen. Das Roheisen, das den Hochofen<br />

verlässt, ist sehr hart und spröde. Es lässt<br />

sich mechanisch nicht verformen. Der Grund<br />

liegt darin, dass im Roheisen, welches zu 90<br />

% aus Eisen besteht, auch noch bis zu 5 %<br />

Kohlenstoff sowie andere Elemente wie beispielsweise<br />

Mangan (2 %), Silicium (1 %),<br />

Phosphor (0.3 %) und Schwefel (0.4 %) enthalten<br />

sind.<br />

Schlacke. Als Schlacke bezeichnet man das<br />

Gemisch, das sich beim Hochofenprozess aus<br />

dem „tauben Gestein“ und den Zuschlägen<br />

bildet. Es besteht unter anderem aus Kieselsäure,<br />

Metalloxiden und Kalk. Die Schlacke<br />

schwimmt auf Grund ihrer geringeren Dichte<br />

auf dem flüssigen Roheisen und erstarrt nach<br />

dem Abkühlen zu einer glasigen Masse.<br />

Schlacke wird zu Hochofenzement oder Düngemittel<br />

verarbeitet. Als so genannte stabilisierte<br />

Schlacke (die durch die Mischung zwischen<br />

Sauerstoff und Quarzsand zu LiDonit verarbeitet<br />

wird) kommt sie im Straßenbau als<br />

Deckschichtbelag mit hoher Griffigkeit und<br />

Belastungsfähigkeit zum Einsatz.<br />

Stahl. Stahl ist ein Sammelbegriff für eine<br />

sehr große Gruppe von Eisenwerkstoffen,<br />

die durch ihre Festigkeit, ihre gute Verarbeitbarkeit<br />

und Zähigkeit zu den wertvollen<br />

<strong>Werkstoffe</strong>n zählen. Entfernt man weitestgehend<br />

die Verunreinigungen aus dem Roheisen<br />

und senkt den Kohlenstoffgehalt auf<br />

höchstens 2 %, erhält man ein schmiedbares<br />

Eisen – eben den Stahl. Der Kohlenstoff ist<br />

wichtigstes Legierungselement des Stahls.<br />

Er beeinflusst schon in geringen Mengen die<br />

Verformbarkeit und Härtbarkeit des Stahls.<br />

Man unterscheidet heute zwischen rund 2000<br />

Sorten Stahl. Die Einteilung der Stahlsorten<br />

richtet sich nach ihrer chemischen Zusammensetzung<br />

und nach ihren Gebrauchseigenschaften:<br />

Es gibt entsprechend der<br />

chemischen Zusammensetzung unlegierte<br />

und legierte Stähle sowie im Hinblick auf<br />

die Gebrauchseigenschaften Grundstähle,<br />

Qualitätsstähle und Edelstähle.<br />

Edelstahl. 1912 wurde der Firma Fried. Krupp<br />

erstmals in der Welt ein Patent zur Herstellung<br />

von rostbeständigem Stahl erteilt. Von diesem<br />

Zeitpunkt an wurde Edelstahl Rostfrei in die<br />

gesamte Welt geliefert. Seit 1922 wird Edelstahl<br />

Rostfrei unter der Marke NIROSTA ® vertrieben<br />

– eine Abkürzung für Nicht Rostender<br />

Stahl. Beim Edelstahl werden die physikalischen<br />

und chemischen Eigenschaften durch<br />

andere Legierungsmetalle, die Stahlveredler,<br />

verbessert. Chrom trägt zur Korrosionsbeständigkeit<br />

bei und steigert die Härte. Zusammen<br />

mit Nickel verbessert es die Korrosionsbeständigkeit<br />

(Nirosta-Stahl). Molybdän und Wolfram<br />

vergrößern die Hitzebeständigkeit, so dass der<br />

Stahl auch bei Rotglut noch fest bleibt. Vanadium<br />

erhöht zum Beispiel die Festigkeit, Mangan<br />

vermindert die Abnutzung von Stahlwerkzeugen.<br />

Je nach Kohlenstoffgehalt und<br />

zulegierten Metallen weisen die verschiedenen<br />

Edelstähle je unterschiedliche Eigenschaften<br />

auf. <strong>ThyssenKrupp</strong> Stainless bietet sämtliche<br />

nichtrostende metallische <strong>Werkstoffe</strong> an: Edelstahl<br />

Rostfrei, Nickelbasislegierungen und<br />

Titan.<br />

Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |

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