ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG
ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG
ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Foto Gettyimages<br />
Der Vergleich mit dem rohen Ei scheint von weit hergeholt und<br />
liegt dennoch zum Greifen nahe: Ein Bohrrohr auf einer dieser gigantischen<br />
Bohrinseln anzufassen, es zu drehen, zu heben, zu<br />
wenden, ist ein diffiziler Akt. Ungeachtet der Lasten, die zu bewältigen<br />
sind. Was aber bei genauem Hinsehen wenig besagt, denn 1380 Tonnen<br />
Last sind für die speziellen Werkzeuge, so genannte Oil Tools, normalerweise<br />
kein Problem. Dies stellt Jens Lutzhöft fest, Fertigungsleiter<br />
der Blohm + Voss Repair GmbH, Oil Tool Division – einem Unternehmen,<br />
das zu <strong>ThyssenKrupp</strong> Technologies gehört. Mit hanseatischer<br />
Nüchternheit präsentiert er in der Werkshalle auf dem Werftgelände in<br />
Hamburg die aufwändig hergestellten Werkzeuge, die von außen betrachtet<br />
nach nichts aussehen. Kaum vorstellbar, dass ein solcher<br />
„Power Slip“ ein Bohrrohr, 750 Tonnen schwer, umfassen und halten<br />
kann.<br />
Was dieses mit dem Thema Werkstoff zu tun hat? „Sehr viel“,<br />
meint Lutzhöft, „denn ein Bohrrohr anzufassen, ist höchst sensibel. Der<br />
Rohrdurchmesser kann bis zu einem Meter betragen, das Rohr selbst<br />
hat aber eine vergleichbar dünne Wandstärke. Das Werkzeug muss<br />
genau darauf adjustiert sein, andernfalls kollabiert das Rohr.“<br />
WELTMARKTFÜHRER BEI OIL TOOLS<br />
Der Markt, besser gesagt, die Anforderungen der Kunden haben sich<br />
zweifellos verändert. Die Zeiten, dass wie früher Bohrrohre, von welchem<br />
Durchmesser auch immer, mit der Hand bewegt und verschraubt<br />
wurden, gehören immer mehr der Vergangenheit an. Der Gefahr, dass<br />
schwere Teile auf einer Bohrinsel herabfallen und Menschen gefährden<br />
können, versucht man durch den verstärkten Einsatz von ferngesteuerten<br />
Werkzeugen zu entgehen.<br />
Was einfach klingt, in Wahrheit aber schwierig zu realisieren ist.<br />
Denn die Vorschriften sind streng, sie unterliegen zum Beispiel dem<br />
American Petroleum Institute, der Klassifikationsgesellschaft American<br />
Bureau of Shipping, Det Norske Veritas, Lloyd´s Register und auch dem<br />
Germanischen Lloyd. Der weltweite Einsatz der Oil Tools von Blohm +<br />
Voss macht es notwendig, dass man die Sicherheitsstandards, in welchem<br />
Land auch immer, erfüllen kann. Im Übrigen gehört es zum<br />
Marktwert des, wie Lutzhöft feststellt, „Weltmarktführers bei solchen<br />
Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |<br />
Von Benedikt Breith | Fotos Blohm + Voss<br />
OIL TOOLS 33<br />
Werkzeuge<br />
für große Lasten<br />
auf Bohrinseln<br />
<strong>Elevator</strong>en von Blohm + Voss Repair haben eine<br />
Hebekraft von bis zu vierzehnhundert Tonnen<br />
Ein Bohrrohr zu umfassen,<br />
ist höchst sensibel. Die „Oil Tools“<br />
müssen aus speziellen <strong>Werkstoffe</strong>n<br />
gebaut sein, um auch Rohre mit<br />
einem Meter Durchmesser,<br />
aber sehr dünnen Wandstärken<br />
anzupacken, ohne sie zu zerstören.