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28 Y-SCHWELLEN vanten Daten dieses Schwellensystems. Vor allem die Form des Dreiecks, klärt er auf, führe zu den bekannten Vorteilen: „Die Dreiecksform, wie sie aus dem Fachwerkbau bekannt ist, hat gegenüber der Parallelogrammform des normalen Gleises den Vorteil, dass sie die seitlichen Kräfte, die auf das Gleis wirken, wesentlich besser aufnimmt.“ Rahmensteifigkeit und Querverschiebewiderstand – zwei Faktoren, die aus Mahns Sicht entscheidende Wettbewerbsvorteile haben, vom geringeren Schotterbedarf, dem niedrigeren Transportgewicht, einer langen Lebensdauer, hervorragenden Recyclingeigenschaften und größtmöglicher Flexibilität des Werkstoffs Stahl bei der Verwendung für Sonderbauarten abgesehen. Zuviel auf einmal? Das bestreitet Mahn entschieden. „Ich sehe mich trotz meiner Herkunft von der Technik her in erster Linie als Verkäufer, der gemeinsam mit der Fertigung die Wünsche der Kunden erfüllen muss. Meine lange Erfahrung kommt mir da nur entgegen.“ Erfahrung gerade mit Y-Schwellen: Die Auftraggeber in Monserrat Ein Symbol für Glück und Ruhe konnten sich schon in der Schweiz von der Funktionsfähigkeit des Y-Systems überzeugen. Denn bei der Furka-Oberalp Bahn wurden auf dem Abschnitt von Andermatt nach Oberalp erstmals Y-Stahlschwellen mit Zahnstangen eingebaut, genauso, wie sie in Montserrat zum Zuge kamen. Es dürfte nach Mahns Ansicht ganz und gar nicht das letzte Projekt dieser Art sein, im Gegenteil. Die Expansion nach Osteuropa, seine Erkundungen vor Ort in Ländern wie Ungarn, Polen, Tschechien, neben der Aussicht auf entsprechende Aufträge aus dem innerdeutschen Streckennetz stimmen ihn optimistisch. DER MENSCH AUF DEM WEG IN DIE INNERE WELT Dennoch dürfte die Strecke in Montserrat dank ihres Panoramablicks, ihrer Fahrt in klimatisierten Wagen hoch über Stock und Stein, Täler und Höhen, ein Ausnahmefall sein. Montserrat bleibt ein Symbol für Eigenständigkeit, Unangreifbarkeit, Festigkeit, für Religion und für Musik. Seit Jahrhunderten sind die Menschen dorthin gepilgert, sehnsuchtsvoll, enthusiastisch wie Wilhelm von Humboldt oder auch Friedrich Schiller. Montserrat, schrieb er einst, sauge den Menschen von der äußeren Welt weg in die innere Welt hinein. Nicht nur das: Goethe wünschte Montserrat jedem Menschen, davon überzeugt, „ganz allein der Mensch kann auf seinem eigenen Montserrat Glück und Ruhe finden“. 7 Das Kloster Montserrat wurde von Benediktinern gegründet. Noch heute leben hier Mönche dieses Ordens in einer traumhaft schönen Umgebung. Während der Fahrt mit der Zahnradbahn wird deutlich, weshalb sich wunderbare Legenden um Montserrat ranken. Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |