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ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG

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30 NOCKENWELLE<br />

Wer sagt, er müsse sich mit der Nockenwelle nicht beschäftigen,<br />

dem kann man nur zurufen: Stimmt! Aber es würde sich dennoch<br />

lohnen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich bei<br />

diesem in Verbrennungsmotoren so wichtigen Bauteil viel getan. Ganz<br />

vorn mit dabei: Das Unternehmen <strong>ThyssenKrupp</strong> Presta. Es hat sich in<br />

wenigen Jahren einen guten Namen erworben mit der Fertigung „Gebauter<br />

Nockenwellen“ – sehr exakt auf ihren Verwendungszweck ausgerichtete<br />

Bauteile, die aus dem modernen Motorenbau nicht mehr wegzudenken<br />

sind. Eine Nockenwelle werkelt in nahezu jedem Fahrzeug mit<br />

Verbrennungsmotor. Viertakt-Benzin- und Dieselaggregate brauchen sie<br />

wie die Luft zum Atmen, sonst gelangt das Treibstoff-Sauerstoff-<br />

Gemisch nicht in den Brennraum und das Abgas nicht wieder hinaus.<br />

Nur knatternde Zweitakter verzichten in ihrem Gehäuse auf so ein präzise<br />

gefertigtes Schmuckstück.<br />

Fragt man Autofahrer nach ihren Wünschen an das moderne Gefährt,<br />

rangieren zwei Antworten weit oben: Das Auto soll ökonomisch<br />

und ökologisch sein. Neben allen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen,<br />

kommt natürlich dem Motor eine große Bedeutung zu: Verbraucht er<br />

wenig, freut sich der Besitzer. Die Fortschritte in der Motorentechnik<br />

während der vergangenen Jahre waren immens – Diesel- und Benzindirekteinspritzung<br />

sind nur zwei große Schlagworte, die das umreißen,<br />

was in und um die Brennräume herum stattgefunden hat. Und zum<br />

Drumherum gehört die Nockenwelle. Denn alle Elemente eines Motors<br />

sorgen im Zusammenspiel dafür, dass der ganze Motor noch präziser<br />

und effizienter läuft und der Kraftstoff besser genutzt wird.<br />

Ein Verbrennungsmotor funktioniert so: Durch ein Ventil wird ein<br />

Gas-Luft-Gemisch in einen runden Raum geleitet, den Zylinder. Dieser<br />

Atmen mit der Welle<br />

Eine Spezialität für moderne Motoren liefert<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> Presta: Gebaute Nockenwellen<br />

Von Rüdiger Abele | Foto Andreas Böttcher<br />

wird zu einer Seite durch einen beweglichen Schieber abgeschlossen,<br />

den Kolben. Beim Entzünden des Gases dehnt es sich schlagartig aus,<br />

drückt den Kolben weg, dessen Gleitbewegung durch eine Mechanik in<br />

eine Drehung der Kurbelwelle umgesetzt wird, die wiederum an die<br />

Räder geleitet wird: Das Gefährt rollt. Das verbrannte Gasgemisch wird<br />

durch ein weiteres Ventil aus dem Zylinder herausgeleitet. An den Ventilen<br />

kommt die Nockenwelle ins Spiel. Im Takt des Motors steuert sie die<br />

Öffnung der Ventile: „Auf“ bedeutet – Gemisch hinein, „zu“ meint soviel<br />

wie Abgas hinaus. Somit braucht man mindestens zwei Ventile je Zylinder,<br />

doch für eine bessere Verbrennung haben sich längst vier Stück<br />

durchgesetzt („Vierventiler“). Da etwa ein Automotor selten nur einen<br />

Zylinder hat, sondern in den häufigsten Fällen vier, hat er 16 Ventile, die<br />

zu steuern sind, in einem entsprechenden Sechszylinder sind es schon<br />

24 Ventile – die Rechnung lässt sich entsprechend fortsetzen.<br />

SCHMIEDESTAHL TRIFFT PRÄZISIONSSTAHL<br />

Zurück zur Nockenwelle: Sie besteht aus einem Rohr, an dem die Nocken<br />

angebracht sind, die in ihrer Form einem längs geschnittenen Hühnerei<br />

ähnlich sind. Sie rotiert kontinuierlich über dem Ventilstößel; an ihrer<br />

höchsten Stelle drückt sie das Ventil zu, an allen übrigen Punkten der Rotationsbahn<br />

ist es leicht bis ganz offen und lässt den Zylinder atmen. Je<br />

Brennraum ist mindestens eine Nocke für mindestens zwei Ventile zuständig<br />

und sorgt dann für Zu- und Abluft.<br />

Der besseren Steuerung wegen sind heute zwei Nockenwellen je Motor<br />

schon weit verbreitet (die eine für die Einlass-, die andere für die Auslassventile),<br />

manches Aggregat hat schon vier Wellen. „Die steigende<br />

Zahl freut uns natürlich“, sagt Hermann Weissenhorn, der für Nocken-<br />

Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |

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