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ThyssenKrupp Magazin Werkstoffe - ThyssenKrupp Elevator AG

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der Schmelzhalle und im Hof lagern, ist kein einziges Stück ohne Namensschild.<br />

Was aus der Gießrinne der Öfen fließt, wird zu Bändern,<br />

Stangen, Drähten, Blechen und Folien verarbeitet. Das geschieht nicht<br />

gleich in Unna. Einige <strong>Werkstoffe</strong> verlassen das Gelände in Spezialtransportern<br />

als glühende Blöcke – sie nehmen einen Teil der ungeheuren<br />

Wärmeenergie mit, der sie ihre Entstehung verdanken. Die Weiterverarbeitung<br />

ist ein Wettlauf gegen die Temperatur. Im Werk<br />

Duisburg werden die Chromstahl-Blöcke zu 8 bis 9 Meter langen Platten<br />

gewalzt. Auch das ist nur ein Übergang. Weiter geht es nach Ruhrort<br />

zum Schleifen und dann ins Werk Bochum, wo sie zu vier Millimeter<br />

dicken Bändern verarbeitet werden – bei einer Resttemperatur von<br />

immer noch 300 Grad.<br />

EIN WERKSTOFF, DER DIE AUTOWELT REVOLUTIONIERT<br />

Das Endprodukt Aluchrom 7AI YHF ist eine Neuentwicklung, hervorgegangen<br />

aus einem Forschungsprojekt des Bundes und ausgezeichnet<br />

mit dem Umweltschutzpreis des BDI. Aus dem Werkstoff, dem so<br />

fremdartige Elemente wie Yttrium und Hafnium zulegiert sind, werden<br />

30-40 Mikrometer dünne Folien hergestellt. Sie sind Schlüsselbausteine<br />

moderner Metall-Katalysatoren für Automotoren, die dem klassischen<br />

Trägerwerkstoff Keramik einiges voraushaben. Wegen ihrer<br />

schnellen Erwärmung sind sie schon in der Startphase voll wirksam.<br />

Die <strong>Werkstoffe</strong> mit den<br />

härtesten Anforderungen<br />

müssen dreimal durchs<br />

Feuer, erst dann erreichen<br />

sie die Höchstreinheit. Was<br />

am Ende die Gießrinne der<br />

Öfen freigibt, wird zu Folien,<br />

Blechen, Stangen, Bändern<br />

und Drähten verarbeitet.<br />

Das TK <strong>Magazin</strong> | 1 | 2004 |<br />

Legierungen aus feinster Schmelze<br />

VIM-OFEN 91<br />

Was Unna zusammenbraut, ist vom Feinsten, und das in gar nicht geringen<br />

Mengen. Im Jahr 2002 wurden mehr als 32.000 Tonnen Nickelbasislegierungen<br />

geliefert, je ein Drittel nach Deutschland, nach Europa,<br />

nach Amerika. In der Nickelsparte, die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

mit Münzprägungen ihren Aufschwung nahm, ist <strong>ThyssenKrupp</strong> VDM<br />

führend auf dem Weltmarkt. Hinzu kommen gut 5000 Tonnen Sonderedelstähle<br />

im Jahr. Auch beim Fernsehabend ist Unna dabei. Hochwertige<br />

Schattenmasken in Bildröhren sind aus der Speziallegierung<br />

Pernifer 36 gefertigt. Sie gleichen einem Sieb mit Löchern im Abstand<br />

von 20 Mikrometern, eine Größenordnung, die für das menschliche<br />

Auge praktisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Das Material dehnt sich<br />

bei hohen Temperaturen kaum aus und ermöglicht so die Erzeugung<br />

scharfer Farbbildpunkte auf dem Schirm. Pernifer 42 dient als Trägermaterial<br />

für integrierte Schaltungen. Conicro 5010 W heißt ein hitzefester<br />

Werkstoff für die Schubdüsen der Ariane-Rakete.<br />

Werksleiter Dr.-Ing. Jürgen Loh, ein kompetenter Führer durch<br />

das staunenswerte Labyrinth der Hochleistungswerkstoffe, malt die<br />

Möglichkeiten der Zukunft aus. Crofer 22 APU ist eine ganz neue Eisen-<br />

Chrom-Legierung, die sich durch Hitzebeständigkeit, Leitfähigkeit und<br />

einen niedrigen Ausdehnungskoeffizienten auszeichnet. Ein idealer<br />

Werkstoff für die Serienfertigung von Brennstoffzellen. Das ist der revolutionäre<br />

Antrieb, der einmal die Autowelt auf den Kopf stellen soll. 7

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