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GesteinsPerspektiven 01/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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WORKSHOPREIHE A: Die Blocküberschriften „Mineralische Rohstoffgewinnung<br />

und CO 2 -Diskussion“, „Zukunftsträchtige Energien: Erzeugung, Pufferung<br />

und Lastausgleich in Einklang bringen“ sowie „Regionale Rohstoffgewinnung:<br />

Ein Beitrag zum Klimaschutz“ bildeten das Dach über den interessanten<br />

Vorträgen. Sie zeigten, dass die Branche den Anschluss an Zukunftsthemen<br />

nicht erst mühsam suchen muss, sondern längst hat.<br />

Zielsetzung für klimafreundliche Ausschreibungen und das<br />

Vergaberecht transparenter zu machen. Dem in der Ankündigung<br />

ziemlich klaren Ansinnen gingen allerdings eine umfängliche<br />

Selbstvorstellung des Switch von der früheren<br />

Zuständigkeit auf das jetzige Unternehmen sowie eine Vorstellung<br />

verschiedener Bauweisen und Regelwerke voraus.<br />

Die eigentliche Antwort lautet knapp: Zielsetzung für die klimafreundliche<br />

Ausschreibung und Vergabe ist eine aktuelle<br />

Auflistung regionaler Rohstoff-Lieferanten sowie eine Reduzierung<br />

des CO 2 -Fußabdrucks – was man auch „kurze Lieferwege“<br />

nennen kann. Hinzu kommen eine umweltschonende<br />

Gewinnung, der Einsatz von RC-Material (Asphalt/Beton)<br />

und definierte Lieferbedingungen (gemäß FGSV). Außerdem<br />

sollen Leistungsbeschreibungen angepasst und Vorgaben<br />

verschärft werden. Letzteres dürfte spannend werden, speziell<br />

in der nächsten Zeit.<br />

Nachnutzung unter neuen Vorzeichen<br />

An das Bundesumweltministerium richteten sich die Fragen<br />

„Was ‚wünscht‘ sich der Naturschutz – auch unter Berücksichtigung<br />

von ‚Natur auf Zeit‘?“, und: „Welche Folgenutzungen<br />

gilt es unter Klimaaspekten neu zu denken?“.<br />

Bekannte Nachnutzungskonzepte üblicher Art kommen<br />

demnach auch in Zukunft nicht aus der Mode; in Bezug auf<br />

Natur- und Klimaschutz erhalten natürliche Sukzession, Renaturierung,<br />

naturnahe Gestaltung, Wiedernutzbarmachung<br />

durch Aufforstung und die damit verbundene CO 2 -Speicherung<br />

möglicherweise den Vorzug. Aufgrund der langen Zeitspanne<br />

zwischen Genehmigung und Nachnutzung sei aber<br />

auch eine dynamische Interpretation von Nachnutzungsverpflichtungen<br />

von Bedeutung, um vielfältige und klimaresistente<br />

Lebensräume zu generieren. Beim Thema „Natur auf Zeit“<br />

tritt nun wohl angesichts der passenden Pflöcke im Insektenschutzgesetz<br />

und der nachgewiesenen Erfolge ein erfreulicher<br />

Wandel ein, der zur Anerkennung sowie Entwicklung des Themas<br />

führt. Vorschläge aus einem F&E-Vorhaben des Bundesamtes<br />

für Naturschutz wie: „mehr Auslegungsspielraum im<br />

Rahmen von § 44 Abs. 5 S. 2 BNatSchG“, „Ausnahmeerteilung<br />

nach § 45 Abs. 7 BNatSchG“ sowie die Orientierung an Umsetzungsbeispielen<br />

bringen die Möglichkeiten voran. Auch der<br />

bayerische Ansatz der Vorabausnahme muss kein Exot bleiben,<br />

da die 2021 überarbeitete Fassung des EU-Kommissions-Leitfadens<br />

zum strengen Schutzsystem für Tierarten von<br />

gemeinschaftlichem Interesse einen neuen Abschnitt zu<br />

„Natur auf Zeit“ beinhaltet und die Erteilung von Vorabausnahmen<br />

in bestimmten Fällen anerkennt. Weitere neu angedachte<br />

und zugunsten von „NaZ“ formulierte Vorschriften im<br />

BNatSchG wurden aufgeführt. Ein Lichtblick, an dem die Beharrlichkeit<br />

der MIRO-Arbeit einen wichtigen Anteil hat.<br />

Die richtigen Bäume und Sträucher bei sich änderndem<br />

Klima für optimale forstliche Rekultivierungen auszuwählen,<br />

ist Teil des Erfolgs der Maßnahme unter sich möglicherweise<br />

ändernden Bedingungen. Das Institut für Waldbau der TU<br />

Dresden empfiehlt dafür eine Diversifizierung, sprich: bei den<br />

Baumarten und Sträuchern sollten alle ökologischen Charaktere<br />

in Mischbeständen einbezogen werden. Schluss-, Intermediär-<br />

und Pionierarten, Baumarten mit weiter ökologischer<br />

Amplitude ebenso wie Spezialisten bedeuten eine Risikostreuung,<br />

um auch unter neuen klimatischen Bedingungen Waldstrukturen<br />

zu schaffen. Erläutert wurden in diesem Zusam-<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>

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