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GesteinsPerspektiven 01/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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LÖSUNG VERZAHNT VORGETRAGEN: Beim „Recyclingtag der klaren Worte“ bauten die Vorträge<br />

der Referenten gut aufeinander auf. Fotos: iste<br />

tischen Umsetzung des Regelungswerkes<br />

helfen soll. Dihlmann wies zudem auf<br />

zahlreiche offene Fragen und mögliche<br />

Fehlstellen in der Mantelverordnung hin.<br />

Diese seien sowohl auf die besondere<br />

Kompromiss-Situation als auch auf<br />

deren erhebliche Komplexität zurückzuführen<br />

und sollten vor Inkrafttreten korrigiert<br />

werden.<br />

Die gemeinsamen Bemühungen der<br />

Rohstoffindustrie und der Bauwirtschaft<br />

um klimafreundliches und nachhaltiges<br />

Bauen beschrieb Thomas Möller, HGF<br />

Bauwirtschaft Baden-Württemberg und<br />

Vorstandsvorsitzender des gemeinsamen<br />

Netzwerkes Solid Unit. „Bauen und<br />

Abfälle vermeiden“ heiße die gemeinsame<br />

Devise der Netzwerkpartner.<br />

Dr. Daniel Laux vom Landesumweltministerium<br />

erläuterte, wie sich die Verwaltung<br />

auf die Umsetzung der Mantelverordnung<br />

in Baden-Württemberg<br />

vorbereitet. Vonseiten der Verwaltung<br />

sollen in Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaften<br />

Handreichungen und Interpretationen<br />

erarbeitet werden.<br />

Praktische Rechtsfragen der Kreislaufwirtschaft<br />

insgesamt stellte Rechtsanwalt<br />

Gregor Franßen, Kanzlei Kopp-<br />

Assenmacher & Nusser vor. Viele<br />

Grundsatzfragen der Kreislaufwirtschaft<br />

können auch mit der MantelV nicht vollumfänglich<br />

gelöst werden. Klar stellte er<br />

heraus, dass in der Praxis der Abfallbegriff<br />

oft missverstanden und zu eng gefasst<br />

werde. Beispielsweise könnten<br />

rückgewonnene Steine aus Baustellen<br />

ohne jeglichen Belastungsverdacht auch<br />

ohne Weiteres in Verkehr gebracht werden<br />

und seien keine Abfälle. Auch er<br />

sieht Novellierungsbedarf.<br />

Ein heißes Eisen für die gesamte<br />

Branche thematisierte Falk Fabian,<br />

technischer Referent in der Landesanstalt<br />

für Umwelt Baden-Württemberg<br />

(LUBW): Asbest. Bereits im Rahmen der<br />

Bestandsaufnahme und des Rückbaus<br />

müssten Asbestanteile ausgeschleust<br />

werden. Eine Nullfaser-Strategie im Verwertungsgeschehen<br />

sei jedoch weltfremd<br />

und unverhältnismäßig.<br />

Rund um das Thema „Recyclingbeton“<br />

drehte sich die Abschlussdiskussion<br />

der Veranstaltung. Unternehmer Walter<br />

Feess (Heinrich Feess GmbH und Co<br />

KG), Hagen Aichele (Holcim Kies und<br />

Beton) und Thomas Karcher (Kies und<br />

Beton AG) äußerten sich grundsätzlich<br />

positiv zum Einsatz von Recyclingbetonen.<br />

Gemeinsam sprachen sie sich dafür<br />

aus, Normen flexibler zu gestalten und<br />

die Anteile von Recyclingmaterial in Betonmischungen<br />

so zu erhöhen, wie es<br />

bereits in der Schweiz und in Österreich<br />

üblich ist. Aichele und Karcher sahen als<br />

Hersteller von Transportbeton die Transportwege<br />

des Materials als entscheiden-<br />

des Problem für dessen Klimaverträglichkeit<br />

an. Es mache keinen Sinn,<br />

eigentlich ressourcenschonendes Material<br />

über weite Strecken zu transportieren<br />

und so eine ungünstige CO 2 -Bilanz<br />

zu erzeugen. Man müsse mehr Recycler<br />

für die Herstellung von RC-Zuschlag für<br />

Beton gewinnen. Die Recyclinganlagen<br />

seien schließlich dezentral über das<br />

Land verteilt, was grundsätzlich eine<br />

optimale Versorgung der Betonwerke<br />

ermögliche. Wichtig seien insbesondere<br />

auch Zwischenlager für Bauabfälle in der<br />

Nähe der Ballungsgebiete. Alle drei<br />

sahen darin interessante Geschäftsmodelle<br />

der Zukunft.<br />

Als „Recyclingtag der klaren Worte“<br />

lobte QRB-Vorsitzender Michael Knobel<br />

die Veranstaltung. Er plädierte dafür,<br />

sich in Zusammenarbeit um die stärkere<br />

gesellschaftliche Akzeptanz von Recyclingbaustoffen<br />

zu bemühen.<br />

(Die ISTE-Recycling-Tage werden zusammen<br />

mit dem Qualitätssicherungssystem<br />

Recycling-Baustoffe (QRB) organisiert<br />

und veranstaltet.)<br />

www.iste.de<br />

Informationsauftakt zur Mantelverordnung<br />

Mitte September 2021 fand im Industrie-Club Düsseldorf ein erster Informationsauftakt zur Mantelverordnung statt. Eingeladen<br />

dazu hatten der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, und der Baustoffüberwachungs- und Zertifizierungsverband<br />

Nordrhein-Westfalen, BÜV.NW.<br />

Im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung dieser Art standen kommende Herausforderungen. Berthold Heuser, Vorsitzender der<br />

vero-Fachgruppe Recycling-Baustoffe, eröffnete die Veranstaltung und führte durch das Programm. Petra Umlauf-Schülke und<br />

Prof. Dr. Jens Utermann, beide vom Umweltministerium NRW, referierten zu Neuerungen der Bundesbodenschutzverordnung<br />

sowie der Ersatzbaustoffverordnung. Dr. Henning Blatt, Kopp-Assenmacher & Nusser, informierte u. a. über das Abfallende sowie<br />

über den Begriff des Rezyklats, was zu einer regen Diskussion führte. Abschließend ging BÜV.NW-Geschäftsführer Markus<br />

Schumacher auf die Qualitätssicherung von RC-Baustoffen ein.<br />

Ab Frühjahr 20<strong>22</strong> wird es weitere Detailschulungen der Veranstalter geben. Angedacht sind Seminare zu ausgewählten Inhalten<br />

und Problemstellungen in Kleingruppen. Schulungsvorschläge zu einzelnen Themen aus der Praxis werden in der Geschäftsstelle<br />

gerne entgegengenommen.<br />

www.buev-nw.de<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

Erfolgreiche Premiere<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven

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