03.04.2023 Aufrufe

SPORTaktiv April 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TRAINING Crosstraining<br />

FOTO: Getty Images<br />

Kraulschwimmen streckt den Körper richtig durch, trainiert zahlreiche Muskelgruppen<br />

und die oft vernachlässigte Rumpfkraft.<br />

„Außer, wenn es wirklich zu viel<br />

wird – wenn jemand lange gar keinen<br />

Sport gemacht hat und dann<br />

plötzlich jeden Tag laufen würde.“<br />

Powersport Schwimmen<br />

Man muss nicht unbedingt Triathlon-Ambitionen<br />

hegen, um auch das<br />

Schwimmen als wertvolle Alternative<br />

für manche Trainingseinheiten<br />

wahrzunehmen. Gerade am Rennrad<br />

ist die Körperhaltung ja aerodynamisch<br />

gebeugt – die Streckung<br />

vom Schwimmen tut zum Ausgleich<br />

gut. Die nötige Hüftstreckung beim<br />

Schwimmen rückt gleichzeitig dem<br />

typischerweise verkürzten Hüftbeuger<br />

von Radfahrern und Läufern<br />

(sowie „Berufssitzern“) zu Leibe.<br />

Das Bahnenziehen im Wasser<br />

ist zugleich ein hervorragendes<br />

Muskel- und da vor allem Rumpftraining.<br />

Voraussetzung für all das<br />

ist jedoch eine gute Schwimmtechnik.<br />

Der Sportmediziner empfiehlt,<br />

vom typischen, kniebelastenden<br />

Brustschwimmen Abstand zu nehmen,<br />

sondern lieber einmal in einen<br />

Kraulkurs zu investieren.<br />

„Schwimmen ist jedoch nicht so<br />

locker, wie man glaubt“, rückt Fritz<br />

einen weiteren Mythos ins rechte<br />

Licht. Zwar bleibt der Puls beim<br />

Schwimmen relativ niedrig, doch<br />

davon darf man sich nicht täuschen<br />

lassen: „Durch die horizontale Wasserlage<br />

und den hydrostatischen<br />

Druck auf den Körper hat das Herz<br />

wenig Arbeit, um das Blut in Kopf<br />

und Beine zu pumpen – zugleich ist<br />

jedoch die Stoffwechselbelastung<br />

durch die große Anzahl an beteiligten<br />

Muskeln sehr hoch.“ Sind beim<br />

Radfahren für den gleichwertigen<br />

Effekt also wie vorne erwähnt 10<br />

bis 15 Pulsschläge pro Minute weniger<br />

gefragt als beim Laufen, sind es<br />

beim Schwimmen rund 20. Anders<br />

ausgedrückt: Mit Puls 135 zu<br />

schwimmen, wäre wie mit Puls 155<br />

zu laufen. „Schwimmen ist ein<br />

großartiges Training – aber man<br />

muss es richtig einordnen: Nicht als<br />

Grundlageneinheit, sondern als intensive<br />

Einheit“, so Fritz.<br />

Schwimmen ist großartig,<br />

aber man muss<br />

es richtig einordnen:<br />

nicht als Grundlageneinheit,<br />

sondern als<br />

intensive Einheit.<br />

Klettern als Krafteinheit<br />

Ein regelmäßiges ergänzendes<br />

Krafttraining ist allen Ausdauersportlern<br />

zu empfehlen. Beim Thema<br />

„Kraft“ fällt einem unweigerlich<br />

auch das Klettern ein – kann<br />

eine Einheit in der Kletterhalle<br />

oder im Klettergarten das oft ungeliebte<br />

Kraftprogramm ersetzen?<br />

„Nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen“,<br />

sagt Fritz. Kräftige Arme<br />

und ein starker Rumpf zeichne<br />

Kletterer aus, das Beinkrafttraining<br />

käme jedoch in der Kletterwand<br />

zu kurz. Der Sportmediziner<br />

empfiehlt auf eine wöchentliche<br />

Krafteinheit im Fitnessstudio nicht<br />

zu verzichten – als zweite wöchentliche<br />

Einheit aber könne Klettern<br />

hervorragende Impulse liefern.<br />

Gesünder mehr Leistung bringen<br />

Richtig gut sind auch diverse Spielsportarten<br />

als Alternativen: Fußball,<br />

Tennis, Squash und Co. sind<br />

geeignet, intervallartige Belastungen<br />

zu setzen. Dasselbe Potenzial<br />

schlummert in etlichen Gruppeneinheiten<br />

im Studio. Wichtig ist<br />

auch, so Fritz, dass bei der Wahl<br />

der Sportart die Freude über den<br />

reinen Nutzen gestellt wird, weil<br />

sich rein zweckbestimmt Motivation<br />

kaum langfristig aufrechterhalten<br />

lässt.<br />

Das Fazit, das sich ziehen lässt?<br />

Abwechslung und Vielseitigkeit im<br />

Training sind für Gesundheitssportler<br />

sowieso immer gefragt, weil<br />

sich die Belastung auf unterschiedliche<br />

Körperpartien und Muskelgruppen<br />

verteilt. Geschickt kombiniert,<br />

lässt sich durch regelmäßiges<br />

Abwechseln der Sportart auch die<br />

Leistung in seiner Hauptsportart<br />

steigern. „Neue Reize bringen neue<br />

Veränderungen“, macht Robert<br />

Fritz Mut, auch Ungewohntes auszuprobieren,<br />

„auch und erst recht<br />

nach vielen Jahren in einer Sportart.<br />

Gib deinem Körper, deiner<br />

Muskulatur, deinem Herz die Chance,<br />

etwas Neues kennenzulernen –<br />

du wirst davon profitieren!“<br />

032

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!