SPORTaktiv April 2023
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PERSONALITY Sebastian Breuer<br />
Rennen selbst fährst du im Optimalfall<br />
für dein Team. Aber<br />
Teamsport wie im Fußball ist es<br />
eher nicht. Die Tour gewinnt ein<br />
Fahrer, nicht das Team. Es ist eher<br />
wie Formel 1. Dementsprechend<br />
war der Umstieg für mich keine<br />
große Sache.“<br />
FOTOS: Sebastian Samek<br />
Ob mit Gravelbike oder Mountainbike<br />
– Sebastian Breuer sucht das Abenteuer<br />
gern in der Einsamkeit der Natur.<br />
Abseits vom Rad ist der 33-Jährige ein<br />
geselliger Typ.<br />
des reizt mich extrem. Aber sicher<br />
gibt es Tage, da steht die körperliche<br />
Belastung im Vordergrund, beispielsweise<br />
bei der Gravel WM, und<br />
an anderen Tagen das Abenteuer,<br />
zum Beispiel beim Across Andes in<br />
Chile.“<br />
In sportlicher Hinsicht hilft<br />
ihm zweifellos seine Erfahrung aus<br />
den bisherigen Stationen seiner<br />
Karriere auch dabei, tagelang über<br />
Stock und Stein unterwegs zu sein.<br />
Die Tatsache, dass er dabei ohne<br />
die ständige Begleitung von Betreuern<br />
und Kollegen auf sich allein gestellt<br />
ist, sieht er aber nicht als eine<br />
neue Herausforderung. Eine gewisse<br />
Einzelkämpfer-Mentalität<br />
braucht man im Radrennsport sowohl<br />
im Peloton wie auch in der<br />
spanischen Wüste. „Auch wenn man<br />
immer sagt, der Straßenradsport ist<br />
ein Team Event, ist das in meiner<br />
Wahrnehmung nur teilweise richtig.<br />
Am Ende bist du auf dich allein<br />
gestellt. Ob bei Vertragsverlängerungen,<br />
im Training oder auf dem<br />
Weg zu einem Rennen. Sicher, im<br />
Hobby zum Beruf gemacht<br />
Während andere in der Einsamkeit<br />
der abgelegenen Wald- und Wiesenwege<br />
am Gravelbike versuchen,<br />
dem berüchtigten Hamsterrad zu<br />
entfliehen, hat Sebastian Breuer damit<br />
sein Hobby zum Beruf gemacht<br />
– und vice versa. Mit seinem Staatsexamen<br />
in Radiologie hat das aber<br />
nichts zu tun, auch wenn das, so der<br />
Liaison-Manager beim deutschen<br />
Reifen- und Schläuche-Produzenten<br />
Schwalbe, ein krisensicherer Job<br />
wäre: „Bock drauf hatte ich allerdings<br />
nie. Meinen Job bei Schwalbe<br />
kann ich hingegen aus voller Überzeugung<br />
ausüben und all meine Erfahrung<br />
von meinen Rennen mit<br />
einbringen.“ Zwischen Gravel-Rennen<br />
durch die Peripherie Andalusiens<br />
und der Arbeit mit Athletinnen<br />
und Athleten als Liaison-Manager<br />
Race bei Schwalbe gibt es aber<br />
auch bei ihm Momente, in denen er<br />
kein Rad braucht: „Zwar nur kurz,<br />
aber die gibt es. Ich kann sehr gut<br />
bei einem guten Abendessen oder<br />
einem guten Kaffee zusammen mit<br />
meiner Frau Christina abschalten.<br />
Auch mein Hund Lena hält mich<br />
gut auf Trab.“<br />
Und für jemanden, der in seiner<br />
sportlichen und beruflichen<br />
Laufbahn stets seinen eigenen Weg<br />
gegangen ist, gibt es natürlich auch<br />
abseits des Radsports besondere<br />
Projekte: „Außerdem erfordert unser<br />
kleines Kaffeebohnen-Startup„Lenas<br />
Coffee Brand“ auch etwas<br />
Zeit und Liebe.“ Es dreht sich<br />
also doch nicht alles im Leben von<br />
Sebastian Breuer ums Radfahren.<br />
Aber immerhin gibt es bei der eigenen<br />
Kaffeebohnen-Marke auch die<br />
„Biker’s Favorite“-Röstung.<br />
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