Schuldbetreibungs- und Konkursrecht - Studentenverbindung ...
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BGE 118 III 59, Erwägung 3<br />
47.4. Voraussetzung der Abtretung<br />
3.- Dans une jurisprudence constante, le<br />
Tribunal fédéral a considéré qu'une cession<br />
n'était valable que si elle faisait suite à une<br />
décision de la masse, c'est-à-dire de la<br />
majorité des créanciers, de renoncer à agir<br />
elle-même (ATF 113 III 137 consid. 3b, 79<br />
III 11, 75 III 17 consid. 2, 71 III 137 consid.<br />
2). Il en va de même pour une offre de<br />
cession. Comme il n'y a, dans la règle, pas<br />
d'assemblée des créanciers en cours de<br />
liquidation sommaire (art. 96 let. a OOF), la<br />
décision de renonciation est, en principe,<br />
provoquée par voie de circulaire aux<br />
créanciers (ATF 79 III 11, 71 III 137 consid.<br />
2; BRIDEL, Contribution à l'étude de l'art.<br />
260 LP, in JdT 1939 II 98 ss, n. 12). La voie<br />
de la publication n'est pas exclue (ATF 58<br />
III 97 consid. 3), mais il faut accorder aux<br />
créanciers l'occasion de se déterminer<br />
quant à une éventuelle renonciation avant<br />
d'offrir la cession de droits litigieux (ATF<br />
102 III 82 consid. 3b). En l'espèce, les<br />
créanciers n'ont jamais été interpellés, ni<br />
par circulaire, ni par publication, sur le<br />
principe de la renonciation de la masse à<br />
faire valoir elle-même des créances<br />
inventoriées. Alors que l'offre de cession<br />
des droits de la masse supposait la<br />
renonciation à une action de la masse ellemême,<br />
il n'y a pas eu, ni expressément ni<br />
tacitement, une décision de renonciation<br />
prise par l'ensemble des créanciers.<br />
47.5. Dauer <strong>und</strong> Widerruf der Abtretung<br />
Ausser dass materiell überhaupt ein abtretbarer Anspruch besteht, setzt die Abtretung<br />
formell voraus:<br />
• Den Verzicht der Gläubiger auf die Geltendmachung des Anspruchs<br />
Die Gesamtheit der Gläubiger muss auf die Geltendmachung des fraglichen Rechts durch die<br />
Masse verzichten; es genügt bereits ein Mehrheitsbeschluss der Zweiten Gläubigerversammlung<br />
oder durch Zirkular. Es müssen alle Gläubiger Gelegenheit erhalten, zur Frage<br />
des Verzichts Stellung zu nehmen, BGE 118 III 59.<br />
• Das Abtretungsbegehren eines legitimierten Gläubigers<br />
Die Geltendmachung eines streitigen Anspruches kann man keine Gläubiger einfach<br />
aufzwingen; einer wenigstens muss bereit sein, das Risiko zu übernehmen. Das Abtretungsbegehren<br />
kann an der Zweiten Gläubigerversammlung oder binnen 10 Tage danach gestellt<br />
werden. Wird ein streitiger Anspruch erst später entdeckt, kann das Abtretungsverfahren<br />
auch dann noch, sogar erst nach Abschluss des Konkursverfahrens eingeleitet werden,<br />
SchKG 269.<br />
Legitimiert ist jeder Konkursgläubiger, der im Kollokationsplan berücksichtigt worden ist.<br />
Selbst einem abgewiesenen Gläubiger darf wenigstens eine bedingte Abtretung nicht<br />
verwehrt werden, sofern er rechtzeitig Beschwerde oder Kollokationsklage eingereicht hat.<br />
Nicht legitimiert ist der Konkursgläubiger, gegen den sich der abzutretende Anspruch richtet.<br />
• Die Abtretungsverfügung der Konkursverwaltung.<br />
Die Abtretung beruht nicht auf dem Verzichtsbeschluss der Gläubigerversammlung, sondern<br />
wird durch die Konkursverwaltung förmlich verfügt. Im Falle von SchKG 269 verfügt das<br />
Konkursamt. Gegen die Abtretungsverfügung kann bei der Aufsichtsbehörde Beschwerde<br />
geführt werden. (SchKG 18 I, GVG 110 => Rekurs, StaBe)<br />
Wirkungen der Abtretung<br />
Die konkursrechtliche Abtretung bewirkt zunächst bloss, dass das Recht auf<br />
Geltendmachung eines der Masse zustehenden Anspruchs auf Eintreibung oder<br />
Abwehr auf den Abtretungsgläubiger übergeht. Die Konkursverwaltung ist nicht mehr<br />
befugt, ohne Zustimmung des Abtretungsgläubigers dürfte sie den Anspruch auch nicht<br />
mehr – bspw. durch Freihandverkauf – verwerten.<br />
Es ist nun ausschliesslich Sache des Abtretungsgläubigers, den streitigen Anspruch<br />
anstelle der Masse mit allen Mitteln geltend zu machen; wofür ihm die<br />
Konkursverwaltung alle dienlichen Unterlagen auszuhändigen hat.<br />
Der „debitor cessus“ kann jedoch mangels Rechtsänderung weiterhin befreiend an die<br />
Masse leisten; die Abtretung würde dahinfallen. Einreden kann der „debitor cessus“<br />
gegenüber dem Abtretungsgläubiger jedoch nur insofern erheben, als sie ihm der<br />
Masse gegenüber zustehen. Persönliche Einreden gegenüber dem<br />
Abtretungsgläubiger [Verrechnung] gelten nicht.<br />
Auch für den Abtretungsgläubiger ändert sich materiellrechtlich nichts; er nimmt<br />
weiterhin am Konkurs teil; bleiben seine Bemühungen erfolglos, hat er weiterhin<br />
Anspruch auf seine Konkursdividende.<br />
Das abgetretene Verfolgungs- oder Verteidigungsrecht ist an die Konkursforderung des<br />
Abtretungsgläubigers geb<strong>und</strong>en; es kann nicht selbständig übertragen werden, wohl<br />
aber durch Singular- oder Universalsukzession.<br />
Zufolge der Abtretung kann <strong>und</strong> muss der Abtretungsgläubiger oder sein<br />
Rechtsnachfolger handeln; d.h. den ihm abgetretenen Rechtsanspruch geltend<br />
machen. Er ist ermächtigt, aber nicht verpflichtet, den Prozessweg zu beschreiten.<br />
Mehrere Abtretungsgläubiger bilden im Falle eines gerichtlichen Vorgehens eine<br />
notwendige Streitgenossenschaft; sie müssen den ihnen von der Masse abgetretenen<br />
Anspruch in einem einheitlichen Verfahren geltend machen, das ein einheitliches Urteil<br />
erlaubt.<br />
Der Abtretungsgläubiger handelt auf eigene Gefahr <strong>und</strong> in erster Linie auch zu eigenem<br />
Nutzen; darum auch in eigenem Namen. Die Kosten gehen zu seinen Lasten; er haftet<br />
der Masse für allen Schaden, den er verschulden [Verjährung, Säumnis]. Der<br />
Abtretungsgläubiger hat aber Anspruch auf den Prozessgewinn, er wird im Gegensatz<br />
zu einem Beauftragten nicht zur Ablieferung verpflichtet. Nur ein allfälliger Überschuss<br />
verbleibt der Masse, SchKG 260 II. Bei mehreren Abtretungsgläubigern werden nur<br />
jene berücksichtigt, die wirklich gehandelt haben; ihre Deckung erfolgt nach SchKG<br />
219. [<strong>Konkursrecht</strong>l. Rangordnung].<br />
Die Abtretung stellt eine konkursrechtliche Liquidationsmassnahme dar; sie kann nicht<br />
unbeschränkt lange dauern. Sie wird indirekt befristet, indem die Konkursverwaltung<br />
dem Abtretungsgläubiger eine angemessene Frist zur Anhebung der Klage ansetzt.<br />
Lässt er die Frist unbenützt verstreichen, ist die Konkursverwaltung befugt, die<br />
Abtretung zu widerrufen. Solange sie dies nicht ausdrücklich tut, gilt die Frist als<br />
stillschweigend verlängert.<br />
Will kein Gläubiger die Abtretung, darf die Konkursverwaltung den Anspruch nicht<br />
selbst geltend machen – die Gläubiger wollen dies ja eben nicht. Der Anspruch kann<br />
nur versteigert oder freihändig verkauft werden, SchKG 260 III. Paulianische<br />
Anfechtungsansprüche dürfen nicht weiterveräussert werden, SchKG 256 IV.