Juni 2023 / Borkum-Aktuell - Das Inselmagazin

Borkum - Aktuell Das Inselmagazin
Andreas Thierschmann
Steinstraße 1a
26757 Borkum
Tel.: 0179 233 97 24
Mail: andreas.thierschmann@web.de
ben. Als möglicher Bohrplatz wird
derzeit ein Bereich der ehemaligen
Heizzentrale im Hafengebiet auf
der Reede betrachtet.
Wie wird das Projekt
umgesetzt?
„Das Tiefengeothermieprojekt
und die dazu notwendige Netzinfrastruktur
zur Wärmeverteilung
auf der Insel sind sehr aufwändig
und teuer, mit geschätzten Kosten
zwischen 150 und 180 Millionen
Euro. Es sind viele Behörden
und Träger öffentlicher Belange
involviert, und allein die Genehmigungsverfahren
können vier
bis fünf Jahre dauern“, erklärt Axel
Held die finanziellen und interdisziplinären
Herausforderungen.
Vorab ist eine Probebohrung erforderlich,
die etwa 8 Millionen
Euro kosten würde. Es besteht ein
Fündigkeitsrisiko, dass keine ausreichenden
Ressourcen gefunden
werden.
„Das Risiko, nichts zu finden, ist
gering, aber es besteht“, sagt der
Leiter der Stadtwerke.
Neben der Erwähnung von Borkum
im Koalitionspapier werden
konkrete Gespräche mit dem
Land Niedersachsen, dem Wirtschaftsministerium,
dem Umweltministerium
und dem LBEG geführt.
Dabei geht es darum, einen
Teil der Kosten vom Land erstattet
zu bekommen und das Förderrisiko
bis zu einem gewissen Grad
abzusichern.
„Die Zusage der niedersächsischen
Landesregierung besteht bereits“,
betonte Bürgermeister Jürgen
Akkermann in der Ratssitzung
vom 05.04.2023 und damit die
Sorge, dass die Bürgerinnen und
Bürger von Borkum bei einem
Scheitern des Projekts nicht dauerhaft
belastet werden dürfen.
Welche Bedeutung hat
die Tiefengeothermie für
die Insulanerinnen und
Insulaner?
Um die Ziele der Bundes- und
Landesregierung bis 2045 bzw.
Borkums eigene Ziele zur Klimaneutralität
bis 2030 zu erreichen,
wären erhebliche technische und
energetische Veränderungen mit
entsprechend hohen finanziellen
Belastungen erforderlich. Diese
würden weiterhin von Abhängigkeiten
begleitet sein. Als Beispiel
wurde die Idee genannt, die zukünftige
Wärmeversorgung durch
Wärmepumpen zu realisieren,
was jedoch einen hohen und unkontrollierbaren
Stromverbrauch
Gartenservice &
Hausmeisterdienst
Rasenpflege
Grundstückspflege
Baumpflege
Heckenschnitt
Grabpflege
Pflanzenarbeiten
zur Folge hätte. Es wurde von bis
zu sechs Seekabeln gesprochen,
die dafür erforderlich wären.
Im Gegensatz dazu sind die Erschließungskosten
für die Tiefengeothermie
zunächst immens,
aber langfristig wird ein deutlich
höherer Ertrag erwartet, zumal die
Wärmequelle in der Tiefe nicht
versiegt. Das Ziel für Borkum ist
es, eine kostengünstige, inselweite
und autarke Energieversorgung
zu schaffen. Sollte dennoch etwas
nicht nach Plan verlaufen, wurden
im Rat Meilensteine beschlossen.
Dazu gehören die Fortführung der
Machbarkeitsstudie, wirtschaftliche
Berichte sowie Prognosen für
die Erfolgsaussichten und potenzielle
Gefährdungen in Bezug auf
die Bevölkerung und die Umwelt.
Das Tiefengeothermieprojekt ist
eine große Chance für Borkum
und wird derzeit von allen Beteiligten
mit großem Engagement
vorangetrieben. Der Rat unterstützt
das Projekt voll und ganz.
Lediglich der Zeitrahmen und das
Risiko, keine ausreichenden Ressourcen
zu finden, dämpfen die
Euphorie. Die Zeit bis zur Umsetzung
bis 2030 könnte knapp werden.
Doch zunächst geht es darum,
die nächsten Schritte in Richtung
dieser Technologie auf Borkum
zu unternehmen und den Traum
Wirklichkeit werden zu lassen.
Borkum-Aktuell wird das Projekt
mit großem Interesse verfolgen
und über zukünftige Ergebnisse
berichten.
Borkum-Aktuell
Das nächste
erscheint am 30. Juni 2023
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