Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...
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endogenen Depressiven. Auch die Bekehrung der Frau könnte<br />
von dem Psychiater unter dem Aspekt der Gegensätzlichkeit zwischen<br />
den amoralischen Impulsen <strong>und</strong> hohen moralischen Aspirationen<br />
gesehen werden (168). Es sind demnach in B 47 vier<br />
hervorstechende Krankheitssymptome, die dem Psychiater die<br />
Diagnose leicht machen: Kleptomanie, sexuelle Entgleisungen,<br />
Depressionen, rapider Umschlag von der Amoral zur Moral. Zu<br />
ergänzen ist, daß die Frau bei ihren Zwangshandlungen keine Bewußtseinstrübung<br />
erlitt. Auch liegen keine weiteren Krankheiten<br />
wie Epilepsie, Schizophrenie, Hirnverletzung usw. vor, die als<br />
Ursachen der Zwangshandlungen angesehen werden könnten.<br />
Der Parapsychologe steht bei dem Fall B 47 vor dem oft<br />
beobachteten Phänomen der Fernbeeinflussung (Mentalsuggestion).<br />
Der Besitzer des 6. <strong>und</strong> 7. Buches Moses konnte die beiden<br />
Frauen telepathisch beeinflussen, sie bestellen oder sich telepathisch<br />
anmelden. Dieses Problem läßt sich unter dem Terminus<br />
„telepathischer Fernzwang“ rubrizieren, aber nicht erklären. In<br />
der parapsychologischen Literatur sind für solche Experimente<br />
Dr. Dusart, Richet, Janet, Giberts u. a. bekannt.<br />
In seelsorgerlicher Hinsicht ist die von okkulten Besprechen<br />
geübte Suggestion jedes Tiefengrades ein häufig beobachtetes<br />
Phänomen. In B 47 ist zunächst das Problem, welche Rolle<br />
diese Suggestion in dem bekannten Krankheitsbild der psychopathischen<br />
Zwangshandlungen spielt. Zu beachten ist, daß diese<br />
Zwangsantriebe mit der Bekanntschaft jenes Okkultisten einsetzten<br />
<strong>und</strong> mit dem Brechen dieser Bekanntschaft schlagartig<br />
aufhörten. Von der ersten Beichte an kam es nicht mehr zu den<br />
erwähnten Entgleisungen. Ferner ist zu beachten, daß die Psychiatrie<br />
zwar derartige Krankheitsbilder als Trieb- <strong>und</strong> Willensstörungen<br />
(169) oder gar als induziertes Irresein (170) in ein bekanntes<br />
System einordnen <strong>und</strong> von endogenen <strong>und</strong> exogenen Ursachen<br />
sprechen kann, von der causa vera aber noch wenig weiß. Im<br />
Gr<strong>und</strong>e genommen liegt der Ursprung solcher Reaktionen in der<br />
Medizin sehr im Dunkel. Wenn die okkulte Beeinflussung als<br />
causa efficiens vielleicht von der Medizin vorerst nicht anerkannt<br />
werden kann -es ist auch gar nicht erforderlich - so stellt sie doch<br />
nach vielen übereinstimmenden seelsorgerlichen Fällen eine causa<br />
exsolvens neben anderen dar. Beachtenswert ist in B 47, daß<br />
der Glaube an Christus diese abwegigen Impulshandlungen klar<br />
<strong>und</strong> bleibend überwand. Diese Tatsache der Heilung psychischer<br />
Störungen durch die Hinwendung zu Christus rechtfertigt diese<br />
Untersuchung.<br />
B 48 Ein Mädchen, das ich längere Zeit in seiner inneren Entwicklung<br />
beobachten konnte, litt unter Zwangshandlungen,<br />
107 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>