Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...
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seelische Erkrankung in diesem Sinn ist nicht nur wie oben ein<br />
naturhaft biologischer Tatbestand, sondern eine Störung der<br />
Gr<strong>und</strong>haltung des Menschen zu seinem Schöpfer (14). Unter<br />
seelischer Erkrankung ist hier also sowohl eine Störung auf<br />
psychosomatischer als auch religiöser Gr<strong>und</strong>lage gemeint.<br />
Bei der Festlegung des Oberthemas müssen zwei Fragenkreise<br />
berücksichtigt werden. Nachdem vom Unterthema das<br />
Aufgabengebiet umrissen ist, müssen vom Oberthema die doppelte<br />
Disziplin, die beiden Hauptgebiete, die beiden Wissenschaften<br />
genannt werden, die sich mit ihrem Problemkreis in dieser<br />
Abhandlung tangieren. Mit Stichworten gesagt, wären es: Die<br />
<strong>Seelsorge</strong> als Disziplin der praktischen Theologie <strong>und</strong> der <strong>Okkultismus</strong><br />
als praktische Disziplin der wissenschaftlichen Parapsychologie.<br />
Mit dem Oberthema: <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong> wären<br />
also die beiden Interessengebiete in ihrer Berührung genannt.<br />
8. Das christozentrische Vorzeichen der Untersuchung.<br />
Die vorgeschlagene Formulierung des Oberthemas wird<br />
formal zwar dem berechtigten Anliegen nach wissenschaftlicher<br />
Klärung <strong>und</strong> Abgrenzung gerecht. Es genügt jedoch schwerlich<br />
dem letzten seelsorgerlichen Ziel der Abhandlung: den Weg der<br />
Befreiung aus okkulter Behaftung zu weisen. Ferner darf nicht<br />
übersehen werden, daß in den letzten Jahren das Reden über okkulte<br />
<strong>und</strong> dämonische Dinge zu einer Zeitkrankheit, ja zu einer<br />
gewissen Sucht geworden ist. Der Psychiater würde vielleicht<br />
sogar von einer psychischen Epidemie reden (15). Drittens liegt<br />
ein theologischer Gr<strong>und</strong> vor, solche Themen in Frage zu stellen.<br />
Es ist nicht die Aufgabe des <strong>Seelsorge</strong>rs, sich vom Fahrwasser<br />
einer Zeitströmung treiben zu lassen <strong>und</strong> etwa die Weiten <strong>und</strong><br />
Tiefen der Herrschaft der Dämonen erforschen zu wollen. Nach<br />
Apg. 20, 24 hat der <strong>Seelsorge</strong>r nicht den Auftrag, die Existenz der<br />
Dämonen nachzuweisen - allerdings sie auch nicht zu negieren -,<br />
sondern er hat das ministerium verbi divini.<br />
Unter dieser Perspektive muß es theologisch unmöglich<br />
werden, Aufklärungsschriften etwa mit folgenden Titeln herauszubringen:<br />
„Im Banne des Teufels“ (16), oder: „Mächte der<br />
Finsternis“ (17). Das viele Reden von Dämonen kann bei labiler<br />
seelischer Struktur zur induzierten Dämonie führen (18). Vom<br />
Neuen Testament aus kommt daher nur ein positives <strong>und</strong> kein negatives<br />
Vorzeichen vor dieses rätselhafte Gebiet des <strong>Okkultismus</strong>,<br />
nämlich das Vorzeichen, daß Christus auch in diesem Labyrinth<br />
ungeklärter Fragen das letzte Worte behält. Er ist das „Ende der<br />
Dämonen“ (19). Diese Tatsache wird klar durch den Sprachgebrauch<br />
der Urgemeinde bezeugt, die nur von einem Kyrios redet,<br />
22 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>