Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...
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als auf der der Nicht-Existent-Erklärung all dieser Mächte. Damit<br />
sind wir in der Nähe des neutestamentlichen Denkens. Paulus<br />
weiß von Gewalten (stoicheia, daimonia, archai, exousiai, dynameis,<br />
Epheser 6, 12; Kolosser 1, 16), die in den Luftgebieten herrschen.<br />
Damit soll keine Gleichsetzung paulinischer Vorstellungen<br />
mit den kosmischen Mächten der Astrologie erfolgen. Es soll nur<br />
angedeutet werden, daß vom biblischen Denken aus gewichtigere<br />
Argumente zur Frage der Astrologie beizubringen sind als vom<br />
Ideengut der Aufklärung, das mit seiner Negation der magischen<br />
Wirklichkeit das Anliegen der Astrologie total verzeichnet. Vom<br />
neutestamentlichen Standpunkt aus ist zu dieser Form der Astrologie<br />
zu sagen, daß wir um die Existenz kosmischer Mächte <strong>und</strong><br />
Kräfte wissen. Der Mensch ist als Mikrokosmos in den Makrokosmos<br />
einbezogen, als Einzelwesen in den großen kosmischen<br />
Rhythmus eingebettet. Wir wissen, daß wir als Christen nicht<br />
dem Himmelsheer verknechtet sind. Wir dienen nicht einem Kyrios<br />
ouranios, sondern dem Kyrios hyperouranios, Jesus Christus,<br />
der die Mächte entmächtigt hat (Kolosser 2, 15) - also nicht Negation,<br />
sondern Bejahung dieser Mächte, aber ihre Entthronung<br />
durch Christus.<br />
In dieser Untersuchung geht es nur um die vulgäre Form der<br />
Astrologie, um die Sonnenstand-Horoskopie oder astrologische<br />
Prognostik. Es interessiert dabei nur die seelsorgerliche Seite<br />
dieses Phänomens, die psychischen Auswirkungen der Horoskophörigkeit.<br />
Um dieses Problem der <strong>Seelsorge</strong> besser verstehen<br />
zu lernen, sollen torsoartig die mit dieser dekadenten Form der<br />
Astrologie zusammenhängenden Fragenkreise kurz angedeutet<br />
werden. Es ist hauptsächlich ein kosmischer, ein historischer, ein<br />
heidnisch-religiöser, ein naturwissenschaftlicher, ein parapsychologischer,<br />
einen psychologischer, ein christlich-seelsorgerlicher<br />
<strong>und</strong> ein kultureller Problemkreis.<br />
Ohne Bedenken darf, wie oben erwähnt, zugestanden werden,<br />
daß zwischen den Gestirnen <strong>und</strong> der Erde kosmische Zusammenhänge<br />
bestehen. Ohne Sonnenlicht wäre auf der Erde kein<br />
biologischer Prozeß möglich. Ferner wissen wir um die Tatsache,<br />
daß Konjunktion <strong>und</strong> Opposition der Konstellation Sonne, Mond,<br />
Erde Spring- <strong>und</strong> Nippfluten verursachen. Bekannt ist ja, daß die<br />
Gezeiten durch die Anziehungskräfte des Mondes <strong>und</strong> der Sonne<br />
entstehen. Weiter gibt es auch Beziehungen zwischen den zunehmenden<br />
Sonnenflecken <strong>und</strong> der gesteigerten, nervösen Reizbarkeit<br />
des Menschen.<br />
Auch die Sensibilität der Mondsüchtigen für das Vollmondlicht<br />
gehört hierher. Der Noctambulismus (137) allerdings dürfte<br />
mehr ein Symptom der Neuropathie sein. Wiederum sollen die<br />
86 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>