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Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

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auf dem unteren Halbkreis bedingt sind. Als Beispiel sei außer<br />

der hier behandelten magischen Besprechung die psychische Partizipation<br />

(Exkursion der Seele) genannt, die vor allem bei den<br />

Materialisationsphänomenen eine Rolle spielt.<br />

Ein weiteres Problem ist die Frage nach dem Prinzip der magischen<br />

Besprechung. Wird das magische Besprechen mit der von<br />

den Medizinern geübten Suggestion - ganz gleich welcher Form<br />

- verglichen, so ergeben sich zwei f<strong>und</strong>amentale Unterschiede:<br />

Dort verwendet der wissenschaftlich geschulte Fachmann die<br />

Suggestion als Heilmethode. Hier experimentiert der Laie <strong>und</strong><br />

Scharlatan auf einem Gebiet, dessen Zusammenhänge er gar nicht<br />

kennt. Was dabei herauskommt, wird in der <strong>Seelsorge</strong> laufend<br />

demonstriert. Der zweite Unterschied ist die völlige Entkleidung<br />

der suggestiven Heilmethode vom magischen Beiwerk - die Entmythologisierung<br />

der Medizin - <strong>und</strong> hier bei den Besprechern der<br />

magische, irreligiöse Rahmen ihrer suggestiven Tätigkeit, hinter<br />

dem nicht nur ein Mythos, sondern eine transzendente Wirklichkeit<br />

steht, wie theologisch noch zu erweisen ist. Wir haben also<br />

bei dem magischen Besprechungsvorgang eine suggestive <strong>und</strong><br />

eine magische Komponente - einen Doppelvorgang - der von der<br />

Medizin <strong>und</strong> von der Theologie untersucht werden muß.<br />

Die letzte Frage im Zusammenhang mit dem magischen Besprechen<br />

schneidet zwei in den Prolegomena aufgezeigte Probleme<br />

dieser Untersuchung an. Erstens- Gibt es eine sogenannte okkulte<br />

Behaftung? Zweitens- Welche Beziehung besteht zwischen<br />

der okkulten Behaftung <strong>und</strong> den seelischen Erkrankungen? Nach<br />

den bisherigen Darlegungen ist dazu folgendes zu sagen: Wenn<br />

unter okkulter Behaftung ein neues Krankheitsbild psychischer<br />

Störungen verstanden werden soll, so ist nach rein medizinischen<br />

Gesichtspunkten diese Annahme als Fiktion abzulehnen. Fast alle<br />

psychischen Störungen, die sich in den seelsorgerlichen Beispielen<br />

zeigen, lassen sich in irgendein Krankheitsbild der Psychiatrie<br />

oder Neurologie einordnen, wenn man von den theologischen<br />

Momenten des psychischen Störungsbildes absieht. Nur hinsichtlich<br />

der Ursachen solcher Störungen richtet die <strong>Seelsorge</strong> gegenüber<br />

der Medizin ein Ausrufezeichen auf. Wenn die medizinische<br />

Wissenschaft in der Kernpsychik die gleiche rapide Entwicklung<br />

nimmt wie die Naturwissenschaft in der Kernphysik, dann werden<br />

wir noch eine Reihe von überraschungen erleben. Was die<br />

<strong>Seelsorge</strong> in einer Zusammenschau vieler seelsorgerlicher Fälle<br />

ahnt <strong>und</strong> weiß, daß es eine suggestive Steuerung psychischer<br />

<strong>und</strong> organischer Vorgänge gibt, findet heute in der psychosomatischen<br />

Betrachtungsweise seine Entsprechung. In dieser Hinsicht<br />

ist die Medizin mit der theologischen <strong>Seelsorge</strong> einig. Noch<br />

132 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>

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