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Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

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Voraussetzung seiner Beurteilung unerläßlich.<br />

2. Bei dem noch ungeklärten Fragenkomplex darf keine Flucht<br />

ins übersinnliche erfolgen, solange noch stichhaltige rationale<br />

Erklärungsmöglichkeiten bestehen. Gott hat uns den Verstand<br />

gegeben, daß wir ihn brauchen. Zu diesen Verstandesgaben<br />

hat er uns im Kulturbefehl (1. Mose 1, 28) den Auftrag erteilt,<br />

die Erde zu beherrschen <strong>und</strong> alle Gebiete zu erforschen. Eine<br />

voreilige Zuwendung zu okkulten Erklärungen ist eine Flucht<br />

ins Magische, eine Abkehr vom Schöpferwillen Gottes, eine<br />

Verleugnung der uns anvertrauten Sinne <strong>und</strong> geistigen Kräfte.<br />

3. Die Theologie hat auf dem parapsychologischen Gebiet die<br />

exakte wissenschaftliche Erforschung der okkulten Phänomene<br />

nicht zu fürchten. Ihr eigenes Gebiet der Beziehungsetzung<br />

der okkulten Phänomene zu Gott bleibt auch von der letztmöglichen<br />

wissenschaftlichen Erhellung dieses Fragenkomplexes<br />

unberührt. Die Probleme des Formalprinzips liegen auf einer<br />

total anderen, nämlich höheren Ebene als die Probleme des<br />

Materialprinzips.<br />

4. Die Theologie hat im Gegenteil von der exakt wissenschaftlichen<br />

Arbeit auf diesem Gebiet zu gewinnen. Je mehr die<br />

wissenschaftliche Forschung die okkulten Zusammenhänge<br />

offenbar macht, desto rascher wird hoffentlich die <strong>Seelsorge</strong><br />

von der gesetzlich engen Verteufelung des Beichtenden frei<br />

werden.<br />

5. Die wissenschaftliche Forschung ihrerseits darf sich nicht<br />

in einem apriorischen Negativismus nach Ausschöpfung aller<br />

rationalen Möglichkeiten neuen Wirklichkeiten verschließen.<br />

Wenn das Verhältnis von Materialprinzip <strong>und</strong> Formalprinzip<br />

in der Erklärung der okkulten Phänomene, also der Gr<strong>und</strong>satz<br />

strenger wissenschaftlicher Erforschung <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>satz der<br />

theologischen, geistigen <strong>und</strong> geistlichen Sicht <strong>und</strong> Beurteilung,<br />

auf eine Formel gebracht werden soll, so könnte der Begriff der<br />

überlagerung gebraucht werden. Dieser Terminus bedeutet<br />

nicht wie bei der inneren Medizin (4) die Ineinanderschachtelung<br />

von psychischen <strong>und</strong> organischen Vorgängen, also die Koordination<br />

von psychischer <strong>und</strong> organischer Komponente in einem Krankheitsbild,<br />

sondern die verschieden-dimensionale Schichtung des<br />

Problems. Die Basis ist die wissenschaftliche Erforschung, die<br />

Rubrizierung unter naturwissenschaftliche Kategorien, der Oberbau<br />

ist die theologische Einordnung, die geistig-geistliche Beurteilung.<br />

Die Trennung der beiden Bereiche ist allerdings nicht<br />

ohne Beeinträchtigung des Forschungsergebnisses möglich, weil<br />

beide Forschungsrichtungen Wahrheitsmomente zu vertreten haben.<br />

Arzt, Psychologe, Parapsychologe einerseits, Philosoph <strong>und</strong><br />

16 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>

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