Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

A.
14 - Seelsorge und Okkultismus
Ins Innere der Natur
dringt kein erschaffener Geist
Nikolai
Psychikòs dè dáthropos ou
déchetai tá toū pneūmatos
Kor. I. 2, 14
Tò pneūma pánta ereunā
Kor. I. 2, 10
O pneumatikòs ánthropos
anakrinei pánta
Kor. I. 2, 15
Prolegomena
I. EINFüHRUNG IN DIE GRUNDSäTZLICHE
BEHANDLUNG DER OKKULTEN PHäNO-
MENE
„Unsere Zeit ist in eminentem Ausmaß entsicherte Zeit.“ Mit
dieser Formulierung hat Prof. Köberle die Diagnose der Gegenwart
zusammengefaßt (1). Diese Entsicherung des menschlichen
Daseins durch die düsteren weltpolitischen Aspekte, die wirtschaftlichen
Nöte, die Existenzlosigkeit, das Vertriebenenelend,
die Wohnungsnot, die Ehekrisen, die Heimkehrersorgen, den
Frauenüberschuß und dergl. mehr ist der Hintergrund, der günstige
Nährboden für Neurosen aller Art. Der Fachmann spricht
geradezu von einer Volksseuche der Neurosen oder von psychischen
Epidemien. Diese Neurose-Epidemie hat ein solches
Ausmaß angenommen, daß in der Programmschrift der deutschen
Gesellschaft für Psychotherapie und Tiefenpsychologie, deren
Präsident Prof. Freiherr von Weizsäcker in Heidelberg ist, erklärt
wird, es würden in dem Bundesgebiet rund 4000 Psychotherapeuten
fehlen, da auf 10 000 Einwohner ein psychotherapeutisch
ausgebildeter Facharzt erforderlich wäre (2).
Dieser Neurosenseuche, mit der es der Psychotherapeut
zu tun hat, entspricht auf der seelsorgerlichen Ebene die in der
Nachkriegszeit vermehrte Flut seelischer Störungen, die in
vielen beobachteten Fällen in merkwürdigen Häufigkeitsbeziehungen
zu der gesteigerten Welle okkulter Praktiken stehen. Der
„entsicherte“ Mensch versucht auf alle Weise, der quälenden Un-