Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

okkult Behafteten mit Rat und Fürbitte Hilfe leistet, über diesem
Dienst angefochten werden kann. Dr. Lechler behandelt diese Frage
in seinem Vortrag „Dämonie und Seelenstörung“ (280) unter
dem Stichwort: „Das vermeintliche überspringen von Dämonen“.
Er führt diese Vorstellung auf die überängstlichkeit abnorm beeindruckbarer
Menschen zurück, die dann noch durch das Verbot
des Seelsorgers, für dämonisch geplagte Menschen zu beten, in
dieser Meinung bestärkt würden. Bei manchem Seelsorger würde
auch, wie Lechler richtig sieht, das Geständnis schwerer Sünden
belastend wirken, so daß derartige Vorstellungen von der dämonischen
übertragung entstehen könnten. Es soll dieser Erklärung
eines erfahrenen Psychiaters und Seelsorgers nichts entgegen gehalten
werden. Ich verfüge nur über Beispiele, die nicht in den
Rahmen dieser Erklärung passen.
Zunächst sei einiges zu B 86 hinzugefügt. Es handelt sich
hier bei dem Seelsorger um eine abgewandelte übertragung. Dieser
Volksmissionar ist Akademiker in einer exponierten Stellung.
Er ist nicht abnorm beeindruckbar und auch mit der theologischen,
psychologischen und parapsychologischen Fragestellung
der sogenannten okkulten übertragung vertraut. Bei ihm treffen
die oben genannten Erklärungen nicht zu. Es folgen noch zwei
Beispiele mit gleichem Charakter:
B 102 Ein Mädchen, das bisher mit okkulten Dingen nicht unmittelbar,
vielleicht aber mittelbar, in einem okkult total
verseuchten Dorf zu tun hatte, kam zur seelsorgerlichen
Aussprache. Es berichtete folgendes Erlebnis in seiner Familie:
Nach dem Umsturz wurde der Leiter einer Postagentur-
ein Nationalsozialist - abgesetzt, und seiner Schwester
die Leitung der Postagentur übertragen. Der abgesetzte Beamte
hängte sich daraufhin auf. Die Schwester, die an der
Absetzung dieses Mannes nicht im geringsten Schuld hatte,
wurde von dieser Zeit an durch Angstzustände gequält. Sie
sah abends, wie der Erhängte sie auf der Straße als Wiedergänger
verfolgte. Sie litt unter den dauernden Gesichtern,
magerte ab und wurde darüber nervenkrank. In dieser Zeit
fing das Mädchen, das bei mir zur Aussprache war, an, für
ihre Schwester viel zu beten. Ihr Gebet wurde erhört. Ihre
Schwester wurde nicht mehr von dem Wiedergänger verfolgt,
dafür aber stellten sich die Verfolgungen bei ihr selbst
ein. Während ihre Schwester gesundete, körperlich wieder
zunahm und kräftig wurde, erlebte sie den gleichen Prozeß,
der sie nun zur seelsorgerlichen Aussprache führte. Wie ich
zwei Jahre hinterher erfuhr, hatte die seelsorgerliche Beratung
ihr Hilfe gebracht.
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