Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

eiteste Spielraum für seine Tätigkeit gelassen. Aus Glahns Pendelbüchern
ersah ich folgende Pendelobjekte: Steine, Holzarten,
Pflanzen, Eier, Farben, Tierkrankheiten, menschliche Erkrankungen,
Berufsberatung, Aufdeckung von Verbrechen, geeignete
Bücher, Eßwaren, Samenkörner, Blutproben, geschlechtliche Beziehungen,
Medikamente, Gifte, Edelsteine, Metalle, Düngemittel,
Altersbestimmung von Kunstgegenständen, Fotos und noch
vieles mehr. über alles gibt der Pendel Auskunft, wenn man sich
nur auf das betreffende Objekt konzentriert. Die wissenschaftlichen
Radiästheten rubrizieren solche Phänomene in das Gebiet
des Hellsehens, der Telepathie, der Kryptomnesie und dergleichen,
bezeichnen sie mit dem Terminus „Teleradiästhesie“ und
verweisen solche Ruten- und Pendelpraxis in das Fachgebiet der
Parapsychologie (157). Wenn im eigenen Lager der Radiästhesie
solche Erkenntnisse gewonnen werden, braucht diese Untersuchung
nicht den Beweis dafür zu erbringen. Als kleiner Hinweis
für die tatsächliche Zugehörigkeit der Ruten- und Pendelpraxis
zur Parapsychologie seien wieder Glahns Pendelbücher erwähnt.
In diesen Fachbüchern tritt die Pendelpraxis in Konnex mit psychometrischen,
teleästhetischen, telepathischen, mantischen, fetischistischen,
astrologischen, spiritistischen Phänomenen auf.
Das Labyrinth okkulter Methoden wird an vielen Stellen (158)
sichtbar. Glahn bezeichnet sich selbst als Astrologe. Auch gibt er
seine somnambule und mediale Veranlagung offen zu.
Mit den praktischen Auswirkungen der Radiästhesie auf der
psychischen Stufe fällt helles Licht auf den Charakter der Rutengängerveranlagung.
Wenn auf der physikalischen Stufe die Sensivi-tät
vielleicht noch als Naturgabe angesehen werden konnte, so
ist diese Sensivität auf der psychischen Stufe zu reiner Mediumität
entwickelt. Diese Feststellung stimmt religionsgeschichtlich
mit den heidnisch-mantischen Wurzeln, parapsychologisch mit
den paranormalen Fähigkeiten und seelsorgerlich mit den entstehenden
seelischen Störungen überein.
Auf seelsorgerIichem Gebiet ergeben sich auf der psychischen
Stufe viele Beispiele im Rahmen der Fotopendelei und der
Pendeldiagnose. Das Fotopendeln erhielt in der Nachkriegszeit
einen ungeheuren Auftrieb durch die große Zahl der Gefangenen
und Vermißten. Die Frauen und Mütter gingen in Scharen zu
Pendlern und ließen sich sagen, ob der Gefangene oder Vermißte
noch lebte oder nicht. In einem Dorf wurde mir von den Kirchenältesten
bestätigt, daß etwa 200 Frauen Fotos bependeln ließen.
Abgesehen davon, daß solche Pendelmantik eine übertretung des
ersten Gebotes darstellt, könnte ein solcher Unfug als abergläubischer
Humbug abgetan werden, zumal viele Pendelauskünfte
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