Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...
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die sie in hysteriformen Dämmerzuständen ausführte <strong>und</strong><br />
hinterher nicht mehr wußte. Sie konnte z. B. Salz in die<br />
Milch schütten, Kleidungsstücke in den Bach werfen, Einrichtungsgegenstände<br />
mutwillig <strong>und</strong> gewaltsam zerstören<br />
<strong>und</strong> noch vieles mehr. Auffällig ist die sonst gute moralische<br />
Einstellung des Mädchens. Sie ist für religiöse Fragen aufgeschlossen.<br />
Die Psyche erscheint nicht sonderlich krankhaft.<br />
Bei einer ärztlichen Behandlung fand der Arzt nach eingeleiteter<br />
Hypnose Eindrücke im UB vor.<br />
In medizinischer Hinsicht liegt der gleiche Krankheitsfall<br />
wie in B 47 vor, nur mit dem Unterschied, daß das Mädchen auch<br />
Bewußtseinstrübungen hatte. Ein neues Moment ist auch die festgestellte<br />
Hypnose, über die weder das Mädchen noch seine Mutter<br />
Auskunft geben konnten.<br />
In parapsychologischer Hinsicht liefert dieser Fall wieder<br />
interessantes Material. Die Mutter des Mädchens hatte die<br />
gleichen Zustände. Ein Nachforschen in der Familiengeschichte<br />
brachte die Feststellung, daß in dem Elternhaus lange Jahre das 6.<br />
<strong>und</strong> 7. Buch Moses zu Suggestionen <strong>und</strong> Besprechungen benützt<br />
wurde. Es ist nun keine absurde Idee, wenn die Zwangshandlungen<br />
von Mutter <strong>und</strong> Tochter damit in Verbindung gebracht werden.<br />
Wie wir in dem Abschnitt über das Besprechen noch sehen<br />
werden, wirkt okkulte Belastung bis ins 3. <strong>und</strong> 4. Glied einer Familie.<br />
Diese Tatsache mag dem Parapsychologen teilweise unglaubhaft<br />
erscheinen. Der Parapsychologe weiß allerdings davon,<br />
daß die mediale Fähigkeit oder die Eignung zum Rutengänger<br />
oft in den Erbgang geht. Dem Mediziner vollends ist die Hypothese<br />
von einer im Erbgang weiterlaufenden okkulten Behaftung<br />
ein Skandalon, da für ihn noch nicht einmal die Tatsache der okkulten<br />
Behaftung feststeht. So zeigt z. B. Bovet in seinem Buch<br />
„Lebendige <strong>Seelsorge</strong>“ (171), daß die Zauberhandlungen vieler<br />
Okkultisten phänomenologisch den Handlungen der Zwangsneurotiker,<br />
die einen anderen, nicht nicht okkult gefärbten, Zwang<br />
haben, gleichen. Nur ein blutiger Laie könne daher den Zwangsmechanismus<br />
von der Zauberhandlung ableiten. Ohne Zweifel<br />
muß eine Autorität wie Bovet, der als Arzt <strong>und</strong> als Christ in unserer<br />
Untersuchung ein entscheidendes Wort zu sagen hat, gehört<br />
werden. Bovets Beispiele fügen sich auch in den Gedankengang<br />
dieser Untersuchung ein. Gewiß ist in vielen Fällen die Zwangsneurose<br />
das Primäre <strong>und</strong> die Häufung der Zauberhandlungen die<br />
Folge. Doch muß hier ergänzend hinzugefügt werden, daß die<br />
von Bovet auf Seite 56 seines Buches erwähnten Zauberhandlungen<br />
nur peripherische Praktiken darstellen, die noch nicht<br />
das Wesen der okkulten Behaftung ausmachen. Bovet verweist<br />
108 - <strong>Seelsorge</strong> <strong>und</strong> <strong>Okkultismus</strong>