Seelsorge und Okkultismus - Okkultismus: Bibel- und ...

setzten sich im allgemeinen fünf Theorien zur Erhellung der Materialisationsphänomene
durch:
Die spiritistische Hypothese besagt, die Geisterwelt würde
die Odkraft der Medien benutzen, teleplastische Gebilde
entstehen zu lassen (254). Auf gleichem Weg würden auch
materielle Gegenstände an einem Ort aufgelöst und an dem
anderen Ort wieder zur Materie verdichtet werden (255).
Der Physiker Zöllner sah die Durchdringung der Materie als
Bestätigung der vierten Dimension an (256). Nach seiner
Meinung wäre also die Materie für die vierte Dimension offen,
so wie die Fläche für die dritte Dimension offen ist.
Von den Erkenntnissen der Kernphysik her ist das Verständnis
der Durchdringung der Materie möglich, da ja die Zwischenräume
zwischen Atomkern und den kreisenden Elektronen
viel größer als ihre Masse sind. Was wir Materie
nennen, ist in Wirklichkeit viel mehr leerer Raum als kompakte
Masse, so daß eine Durchdringung der Materie nicht
unmöglich zu sein scheint.
Die moderne Parapsychologie hat vor allem durch die Versuche
Rhines (257) den Beweis erbracht, daß die Reichweite
des menschlichen Geistes und die Fähigkeiten der menschlichen
Seele wesentlich größer sind als bisher in der Wissenschaft
bekannt war. Das zerebrozentrische Menschenbild
muß allmählich einem psychozentrischen Menschenverständnis
weichen. Was die Parapsychologie damit entdeckte,
ist die Parallele zu dem physikalischen Gesetz der Energieumwandlung.
Wie in der Physik schon vor 200 Jahren das
Gesetz für den Umsatz der potentiellen zur kinetischen Energie
erkannt wurde, so stellte die Parapsychologie bei den
okkulten Phänomenen - vor allem bei der Telekinese - die
Umwandlung der psychischen Energie in eine physische Tätigkeit
fest.
Von der Psychologie her wurde die spiritistische Erklärung
der M. Phänomene mit den Ergebnissen der experimentalpsy-chologischen
Untersuchungen entkräftet. Prof. Bender
ist der Nachweis gelungen, daß es sich bei den Materialisationsphänomenen
um Dissoziationsartefakte, um künstlich
hervorgerufene Spaltungserscheinungen handelt. Näheres
darüber wird in dem Abschnitt über die Präponderanz der
unterbewußten Faktoren (C IV 2) gebracht.
Die Frage, die Bender mit seiner psychologischen Erklärung
noch offen läßt, wie sich nämlich partizipierte, psychische Faktoren
materialisieren lassen, kann mit einem Problem der neueren
Kernphysik weitergeführt werden. In der Atomforschung ist es
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