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Magazin Rinderzucht August 2023

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

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Unterschätzt wird allgemein die stark desinfizierende<br />

Wirkung der UV-Strahlung im Sonnenlicht. Bei<br />

der Kälberhaltung sollte man deshalb gezielt die<br />

sog. Stallbrache einsetzen – bleibt ein gemisteter<br />

und mit Hochdruckreiniger gesäuberter Stall einige<br />

Tage dem Sonnenlicht ausgesetzt, so ist eine wesentliche<br />

Verminderung des Infektionsdrucks, insbesondere<br />

auch der Kryptosporidien, zu erwarten.<br />

Dies bedeutet, dass auf Milchrinderbetrieben immer<br />

mehrere Iglus leer stehen sollten und eine unmittelbar<br />

auf die Entmistung folgende neue Belegung zu<br />

vermeiden ist.<br />

Bei Kälbern ab der vierten Lebenswoche ist die<br />

Gruppenhaltung auf Stroh ohne brauchbare Alternative.<br />

Die Aufstallung in niedrigen Warmställen,<br />

doch auch in hohen Altbauten (Scheunen), bzw. in<br />

Ställen mit Trauf-First-Lüftung, ist problematisch.<br />

Der insbesondere bei hoher Belegungsdichte häufig<br />

unzureichende Luftaustausch begünstigt erhöhte<br />

Schadgas- und Staubkonzentrationen. Diese gelten<br />

als wichtige Risikofaktoren für Lungenentzündungen.<br />

Entsprechend setzt sich die Offenstallhaltung<br />

immer mehr durch („Außenklima-Ställe). Bewährt<br />

haben sich dabei Gruppeniglus und Pultdachhallen<br />

mit Kleinklimazonen.<br />

Fütterung in den ersten Lebenswochen: Lieber<br />

ein bisschen zu viel als viel zu wenig!<br />

Die zügige Entwicklung neugeborener Kälber setzt<br />

eine ausreichende Fütterungsintensität voraus.<br />

Noch immer werden auf vielen Betrieben zu geringe<br />

Mengen angeboten, was mit einer vermeidbar<br />

schlechten Konstitution der Tiere verbunden ist.<br />

Kälber nehmen in der Mutterkuhhaltung bereits in<br />

der zweiten Lebenswoche im Mittel mehr als 10<br />

L Vollmilch täglich auf, wobei sie 6-10 Mal täglich<br />

säugen und tägliche Zunahmen von über 1.000 g<br />

erreichen. Um dieser in der Natur typischen Ernährungssituation<br />

neugeborener Kälber möglichst nahe<br />

zu kommen und das enorme Wachstumspotenzial<br />

auch der Kälber von Milchrassen ausnutzen, bieten<br />

sich zwei Verfahren an:<br />

Die Kälber bekommen bei der „semi-ad libitum“-Fütterung<br />

zweimal täglich je 4-5 L warme Vollmilch in<br />

einem Nuckeleimer angeboten. Die Mehrzahl der<br />

Tiere nimmt diese Menge vollständig auf; auf eine<br />

Ansäuerung der Milch wird auf vielen Betrieben zumindest<br />

im Winter verzichtet. Der Einsatz eines Vollmilchaufwerters<br />

entsprechend der Herstelleranga-<br />

Die frühe Aufnahme von hochwertigem Grundfutter fördert die<br />

Vormagenentwicklung. Die intensive Aufzucht hat zum Ziel, dass die<br />

Kälber während der Tränkeperiode tägliche Zunahmen von >800 g<br />

erreichen.<br />

ben ist zu empfehlen, um den Spurenelement- und<br />

Vitaminbedarf der Kälber zu decken.<br />

Bei konsequenter ad libitum-Fütterung erhalten die<br />

Kälber morgens und abends warme Vollmilch angeboten,<br />

die meist durch Zusatz einer Säuremischung<br />

auf einen pH-Wert von 5,5 angesäuert wird und<br />

unabhängig von der Außentemperatur in einen Nuckeleimer<br />

(mit Deckel) den Tieren angeboten wird.<br />

Vor der nächsten Tränkung werden Restmengen<br />

verworfen. Ab der 5./6. Lebenswoche werden nur<br />

noch 8 L täglich vertränkt; diese Menge kann dann<br />

wöchentlich um 2 L pro Tag reduziert werden. So<br />

lässt sich ein „Luxuskonsum“ von Vollmilch vermeiden<br />

und die Tiere beginnen, ansteigende Kraftfuttermengen<br />

zu fressen.<br />

Eine intensive Fütterung von Aufzuchtkälbern kann<br />

auch mit der Milchaustauschertränke erfolgen. Allerdings<br />

ist dann besonders auf einen qualitativ<br />

hochwertigen Austauscher zu achten, d. h. 40% Magermilchpulver<br />

ohne pflanzliche Proteinträger (Weizenproteinhydrolysat,<br />

Erbsenprotein, Sojaisolat). In<br />

den ersten Wochen wird eine Aufnahme von ca. 1,5<br />

kg Milchaustauscher pro Tag empfohlen.<br />

Diese intensive Aufzucht ist eine überaus lohnende<br />

Investition in die Zukunft des Tieres. Zudem führt<br />

die bessere Konstitution der Kälber zu weniger Käl-<br />

<strong>August</strong> <strong>2023</strong> 17

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