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Magazin Rinderzucht August 2023

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

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Warum nach Ägypten exportieren?<br />

Der Import von Zuchtrindern aus Deutschland ist<br />

für Ägypten eine Möglichkeit, eine eigene Zuchtpopulation<br />

aufzubauen und die Versorgung der wachsenden<br />

Bevölkerung mit Milchprodukten zu sichern.<br />

Ägypten erlebt, im Gegensatz zu Deutschland, eine<br />

wachsende Bevölkerung und eine Zunahme im<br />

Milchkonsum: die Bevölkerung von 109 Mio. Personen<br />

wächst jährlich um 2% und der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Milchprodukten ist seit 2010 um 50% gestiegen.<br />

Ein dynamisch ansteigender Konsum, der<br />

mit immerhin 157 kg/Kopf gegenüber Deutschland<br />

mit 351 kg weiterhin ein immenses Potenzial hat.<br />

Seit 2010 hat sich die produzierte Milchmenge in<br />

Ägypten bereits verdoppelt. Laut dem IFCN Dairy<br />

Report (2022) wurden 2021 14,5 Millionen Tonnen<br />

Milch in Ägypten produziert, die das Land auf den<br />

14. Platz in der Weltmilchproduktion bringt. Die<br />

Landwirtschaft beschäftigt einen erheblichen Teil<br />

der ägyptischen Bevölkerung und spielt, neben dem<br />

Tourismus, eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Der<br />

Import von Zuchtrindern und der Ausbau der Milchproduktion<br />

bringt Infrastruktur in den ländlichen<br />

Raum und generiert Einkommen. Deutsche Rinder<br />

sind interessant, da sie leistungsfähig sind, eine lange<br />

Nutzungsdauer haben und ein hohes Gesundheitsniveau<br />

aufweisen. Außerdem können sie sich<br />

gut an die klimatischen Bedingungen anpassen.<br />

Neben kleinen und mittelgroßen Familienbetrieben<br />

entstehen immer mehr größere Betriebe, die moderne<br />

Technologien und Managementpraktiken nutzen.<br />

Die durchschnittliche Milchleistung steigt seit 2016<br />

jährlich um 5,1%. Dennoch werden selbst bei bestem<br />

Management und effizientester Zuchtarbeit Zukäufe<br />

von Zuchtrindern zur Versorgung der Ägypter<br />

in den nächsten Jahren weiter essenziell sein.<br />

Tiefe Einblicke<br />

Drei Zukaufbetriebe haben die OLW-Stipendiaten<br />

an der Seite von Steffen Bartels und den Vertretern<br />

und Vertreterinnen der Handelsorganisation<br />

Multicommerce auf ihrer Tour durchs Land besichtigen<br />

können: Die Betriebe betreuen 800, 5.000 und<br />

12.000 Milchkühe plus jeweils eigene Nachzucht.<br />

Der Betrieb Lamar, 80 Kilometer südlich von Alexandria,<br />

mit 12.000 Kühen verfügt über eine eigene<br />

Molkerei, die zwischenzeitlich auch Säfte abfüllt<br />

und auf einem imposanten Gelände unter Palmen<br />

und prächtigen Blumen liegt. Lamar stand zum Zeit-<br />

Sichtlich zufrieden: Stipendiat Henning Steffens (r.) mit Landwirt<br />

und Vertriebspartner Mohammed Shafie, vor seinen exportierten<br />

Rindern.<br />

punkt des Besuches kurz vor der Fertigstellung der<br />

neuen Stallungen. Zukünftig werden hier 24.000<br />

Milchkühe zzgl. Nachzucht gehalten.<br />

Viermal so viel Platz<br />

Die Stallstrukturen und deren Bauweise wies bei<br />

allen besichtigten Betrieben große Ähnlichkeit auf.<br />

Das System scheint sich bewährt zu haben: Die<br />

Kälber sind in Einzeliglus auf Sand untergebracht.<br />

Später werden sie, wie die produzierenden Kühe,<br />

in Freilaufställen, ebenfalls auf Sand, gehalten.<br />

Das Platzangebot ist mit 25 m²/Kuh ausgesprochen<br />

großzügig (DEU: mind. 6 m²/Kuh). Die Stallabteile<br />

sind teil- oder vollüberdacht, mit Ventilatoren und<br />

Berieselungsanlagen ausgestattet und somit für die<br />

Temperaturen gerüstet. Der Bereich am Futtertisch<br />

ist planbefestigt und wird zu den Melkungen abgeschoben.<br />

Der Sandboden wird mehrmals im Jahr<br />

ausgetauscht und zu den Melkzeiten glattgezogen.<br />

Sprinkler im Wartehof und Ventilatoren sowie Verrieselung<br />

im Melkstand sorgen für eine angeneh-<br />

<strong>August</strong> <strong>2023</strong> 49

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