Magazin Rinderzucht August 2023

des Tages wird man mit ungeplanten Dingen konfrontiert.
Daher sollten möglichst nicht mehr als 60%
der Arbeitszeit verplant werden.
7. Routinen helfen
Wiederkehrende Tätigkeiten sollten möglichst immer
zur gleichen Zeit erledigt werden. Das hilft dabei,
diese auch konsequent umzusetzen und mindert
das Stresslevel.
Zur Aneignung einer neuen Gewohnheit, z.B. das
tägliche Wiegen der Restfuttermenge, ist Disziplin
und tägliches daran erinnern, bis es eine Routine
geworden ist, notwendig. Aktuelle Forschungen sagen,
dass unser Gehirn 60 Tage Wiederholung benötigt,
bis ein neues Verhalten zu einer Gewohnheit
wird.
8. Abschirmen:
Werden wir im Verlauf des Tages immer wieder gestört,
sinkt mit jeder Störung die Konzentrationsfähigkeit.
Das nennt man den Sägezahneffekt: Jede
Störung sägt an der Konzentration, sie lässt immer
mehr nach, die Effektivität schwindet. Das kann das
Handy sein, der unangemeldete Berater oder die
Mitarbeiterin, die eine Frage hat. (Abb. 1)
Dabei ist nicht die Störung das Problem, sondern
wir selbst und unser Gehirn: Wir brauchen jedes Mal
Zeit, um wieder in die unterbrochene Thematik reinzukommen.
Einige Studien gehen davon aus, dass
jede Störung 15 Minuten Mehraufwand erfordert,
um sich wieder reinzudenken.
Deshalb der Tipp: Um eine Aufgabe zu erledigen,
die viel Konzentration erfordert, sollte man sich ein
Zeitfenster suchen, in dem man sich gut abschirmen
kann. Da kann ein „Bitte nicht stören“ Schild und der
Ruhemodus am Handy helfen.
9. Delegieren
Man muss nicht alles selbst erledigen, sondern kann
Aufgaben auch delegieren. Hierfür sind alle erforderlichen
Informationen weiterzugeben (Was? Wer?
Warum? Womit? Bis wann?) und die Wichtigkeit der
Aufgabe zu verdeutlichen.
Abb. 2: Der Sägezahn-Effekt: Mit jeder Störung
sinkt die Konzentrationsfähigkeit
10. Erfolge genießen
Am Ende des Tages steht oft im Fokus, was alles
nicht geschafft wurde. Das ist frustrierend und belastend.
Wichtig ist sich bewusst zu machen, was
alles geschafft und erledigt wurde. Das verbessert
die Stimmung.
Fazit: Den „inneren
Schweinehund“ überlisten
Auch wenn man alle Regeln berücksichtigt, kann es
passieren, dass die Aktivität hinter den Erwartungen
zurückbleibt. Woran liegt das? Oft sind alte Gewohnheiten
und Denkmuster im Weg. „Das kann ich nicht
schaffen. Ich habe keine Zeit für Veränderungen.“
Wenn man wirklich etwas verändern möchte, muss
man sein Mindset ändern und sich sein Ziel konkret
vorstellen: „Ich kann die halbe Stunde für die Kontrolle
der Futterrestmenge in meinen Tagesplan einbauen,
weil es mir wichtig ist und mich meinem Ziel
näherbringt!“
Das Wiederholen der neuen Denkgewohnheit bis
zur Verinnerlichung hilft sie auch umzusetzen.
Claudia Kipping
Life & Business Coach
64 August 2023