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Magazin Rinderzucht August 2023

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

Hier kommt die August-Ausgabe der Rinderzucht, dem Magazin rund ums Rind! So willkommen wie der Sonnenschein, so nährend wie der Sommerregen. Im Gepäck hat die August-Ausgabe natürlich allerhand Tierschauberichte aus Tarmstedt, Neudörfel, Ovelgönne uv.m. Doch auch für die Bildung soll etwas getan werden, mit knackigen Beiträgen zum Herdenmanagement, Zucht und der Betriebsreporatge beim "Züchterdes Jahres". Erfahren Sie außerdem jetzt alles zum Selektiven Trockenstellen.

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(N2O) im Sektor Landwirtschaft gesenkt werden.<br />

Hierbei steht speziell Methan aus der enterischen<br />

Fermentation (Verdauung) im Mittelpunkt der Betrachtung,<br />

da dieses - umgerechnet in CO2-Äquivalente<br />

(CO2e) - für fast 3% der gesamten deutschen<br />

Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) verantwortlich<br />

ist.<br />

77% der Emissionen aus der Rohmilch<br />

Im Forschungsprojekt Klima-Milchfarm der Molkerei<br />

Hochwald, Nestlé und der Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen werden auf dem<br />

Milchrinderbetrieb Frese mit 135 Kühen in Nordhessen<br />

Maßnahmen umgesetzt, welche den CO2-Fußabdruck<br />

pro Liter Milch (FPCM) reduzieren. Es<br />

werden THG-Minderungs- und Speicherungsmaßnahmen<br />

implementiert sowie diese ökonomisch und<br />

ökologisch bewertet. Die Maßnahmen sollen auf<br />

andere Milchrinderbetriebe der Molkerei Hochwald<br />

und darüber hinaus übertragbar sein. Die Betrachtung<br />

der Milchproduktion auf dem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb ist für die Verringerung der Emissionen<br />

essentiell, da 77% der Gesamtemissionen der<br />

Molkerei Hochwald auf die Rohmilch zurückzuführen<br />

sind. Bevor Maßnahmen zur THG-Minderung<br />

ergriffen werden können, muss erst der Status-Quo<br />

des Betriebes erfasst werden. Hierfür ist die Erfassung<br />

von exakten Daten, wie Tiergewichte, Futter-Trockenmasseaufnahmen<br />

aller Tiergruppen und<br />

schlagbezogene Ernteerträge (auch Grünlanderträge!),<br />

unabdingbar. Die entsprechende Messtechnik<br />

ist vorzuhalten, denn „was man nicht misst, kann<br />

man nicht verbessern!“.<br />

Es gibt insgesamt fünf Felder, um THG-Emissionen<br />

zu reduzieren:<br />

1. Tierhaltung - Herdenmanagement<br />

2. Tierernährung und Futterzusatzstoffe<br />

3. Acker- und Grünlandbewirtschaftung / Futterbau<br />

und Futtermittelproduktion<br />

4. Güllemanagement<br />

5. Energie – Energieverbrauch und -erzeugung<br />

Da sich die Maßnahmen zur THG-Minderung von<br />

Betrieb zu Betrieb unterscheiden, wird im Folgenden<br />

auf ausgewählte Maßnahmen eingegangen, welche<br />

auf der Klimamilch-Farm Frese umgesetzt werden:<br />

1. Tierhaltung<br />

Die Verlängerung der Nutzungsdauer und Erhöhung<br />

der Lebenstagleistung bei gleichzeitiger Verringe-<br />

Was hat Gesundheitskontrolle und Klauenpflege mit dem<br />

Klimaschutz zu tun? Eine langlebige, gesunde Kuh schon den<br />

CO2e-Fußabdruck des Betriebes und somit auch der nachgelagerten<br />

Bereiche.<br />

rung des Erstkalbealters führt zu einem verminderten<br />

CO2e-Fußabdruck pro kg Milch. Die Reduzierung<br />

der Anzahl an weiblicher Nachzucht ist eine große<br />

Stellschraube zur Verringerung der Emissionen, da<br />

diese nur Emissionen verursachen aber noch keine<br />

Milch geben. Um das Tierwohl zu fördern und die<br />

Nutzungsdauer zu erhöhen, werden unter anderem<br />

folgende Maßnahmen umgesetzt: Paarweises Aufziehen<br />

der Kälber in neuen Kälberboxen, digitales<br />

Herdenmanagement-System mit Brunsterkennung<br />

und Wiederkauaktivitätsmessung sowie dreimaliges<br />

Klauenschneiden pro Jahr. Durch die Einführung<br />

einer ad libitum-Tränke bei den Kälbern sowie die<br />

Nachrüstung von erhöhten Fressständen mit Fressplatzteilern<br />

und Gummimattenauflage für trockene<br />

Klauen wird ein weiterer Schritt Richtung Langlebigkeit<br />

eingeschlagen. Eine Ausstattung des Lauf- und<br />

Fressganges mit Gummimatten soll die Klauengesundheit<br />

verbessern und in Kombination mit dem<br />

Güllesammelroboter auch für geringere Ammoniakemissionen<br />

sorgen. Um den Hitzestress im Stall zu<br />

verringern, wurden zwei zusätzliche Lüfter und eine<br />

automatische Stallklimasteuerung installiert, welche<br />

unter anderem die seitlichen Curtains und die Ventilatoren<br />

steuert. Abgerundet wird das Tierwohlpaket<br />

<strong>August</strong> <strong>2023</strong> 21

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