vsao Journal Nr. 5 - Oktober 2023
Sprache - Verstehen, verstummen, vermitteln Politik - Zulassungssteuerung – quo vadis? Adipositas - Neue Medikamente wecken Hoffnungen Offene Handverletzungen - Tipps und Tricks für den Notfall
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Politik - Zulassungssteuerung – quo vadis?
Adipositas - Neue Medikamente wecken Hoffnungen
Offene Handverletzungen - Tipps und Tricks für den Notfall
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Perspektiven<br />
Aus der «Therapeutischen Umschau»* – Übersichtsarbeit<br />
Tipps und Tricks<br />
in der Behandlung offener<br />
Handverletzungen in<br />
der Notfallpraxis<br />
Reto Fuhrer, Bettina Juon Personeni und Esther Vögelin,<br />
Universitätsklinik für Plastische- und Handchirurgie, Inselspital Bern<br />
Zu den behandelten Themen gehören<br />
einerseits die vorbereitenden<br />
Massnahmen wie Lokalanästhesie,<br />
die Möglichkeit der<br />
zusätzlichen Fingerblutleere, -sperre oder<br />
der medikamentösen Vasokonstriktion<br />
mit Adrenalin, andererseits dann die Diagnostik<br />
und Behandlung von subungualen<br />
Hämatomen, Luxationen der Nagelplatte<br />
sowie Verletzungen des Nagelbettes.<br />
Aufgezeigt werden sollen zudem die<br />
Anwendungsbereiche und insbesondere<br />
auch die Grenzen des Semiokklusivverbandes<br />
in der Behandlung der Fin ger kuppenamputationen.<br />
Als letztes folgen dann<br />
noch ein paar Ratschläge zur Behandlung<br />
von Infekten, Bisswunden und Verbrennungen.<br />
lediglich als subkutanes Depot möglich.<br />
Falls proximal des A1-Ringbandes infiltriert,<br />
reichen im Gegensatz zur klassischen<br />
Infiltration von dorsal 1 – 2 ml des<br />
Anästhetikums, um sowohl die palmaren,<br />
als auch die dorsalen Anteile des Fingers<br />
suffizient zu betäuben. Zudem sind<br />
Nachinjek tionen signifikant weniger häufig<br />
notwendig und der dorsale venöse Abfluss<br />
wird nicht behindert [2].<br />
Vor Durchführung der Lokalanästhesie<br />
erfolgt zwingend die Prüfung und Dokumentation<br />
der Oberflächensensibi lität<br />
mittels Erhebung der Zweipunktediskrimination.<br />
Die Wahl des Lokalanästhetikums<br />
hängt von der erwünschten Wirkdauer ab.<br />
Lidocain wird bereits nach ca. zwei Stunden<br />
seine Wirkung verlieren, wohingegen<br />
die Anästhesie mit Mepivacain bis vier,<br />
Bupivacain bis zu acht und Ropivacain sogar<br />
bis zu zwölf Stunden dauern kann.<br />
Durch Pufferung des pH-Wertes mittels<br />
Beimengung von Natrium-Bicarbonat<br />
8.4 % (Verhältnis 1:10) kann das Brennen<br />
beim Injizieren des Lokalanästhetikums<br />
Lokalanästhesie<br />
Viele Eingriffe aus dem Gebiet der Handchirurgie<br />
wie ein fache Wundversorgungen,<br />
Sehnennähte, Knochenbrüche aber<br />
auch komplexere Rekonstruktionen können<br />
in örtlicher Betäubung und im ambulanten<br />
Setting durchgeführt werden.<br />
Die Leitungsanästhesie am Finger erfolgt<br />
klassischerweise von dorsal gemäss<br />
Oberst durch zwei Punktionsstellen [1].<br />
Alternativ ist die Injektion des Lokalanästhetikums<br />
über einen singulären Einstich<br />
palmar als sogenannte intrathekale Anästhesie<br />
in die Beugesehnenscheide oder<br />
* Der Artikel erschien ursprünglich in der<br />
«Therapeutischen Umschau» (2020), 77(5),<br />
199–206.<br />
Abbildung 1. Die singuläre subkutane Injektion zur Fingerleitungsanästhesie erfolgt proximal des<br />
A1-Ringbandes mit ca. 1 – 2 ml des Anästhetikums.<br />
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5/23 <strong>vsao</strong> /asmac <strong>Journal</strong>