AUTOINSIDE Ausgabe 1 – Januar 2024
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Entwicklung der Antriebe und Treibstoffe<br />
Womit fahren<br />
wir im Jahr 2035?<br />
Ob in der Garage oder beim Autokauf: Die Unsicherheit ist enorm angesichts all der angeblich<br />
aussterbenden und vermeintlich kommenden Antriebsformen. Wir wagen mal einen Blick<br />
in die Kristallkugel und geben Antwort auf zehn Fragen zur Zukunft der Antriebe. Timothy Pfannkuchen<br />
1. Ist Elektroantrieb wirklich die<br />
Zukunft <strong>–</strong> und wenn ja, warum?<br />
Ja. Geht es um die Effizienz, ist Elektroantrieb<br />
unschlagbar: Der E-Antriebs-Wirkungsgrad<br />
liegt mit rund 90 Prozent doppelt so hoch<br />
wie bei den besten Verbrennern. Und Effizienz<br />
zählt, weil der Welt-Energiebedarf steigt<br />
(seit 30 Jahren verdoppelt, bis 2040 plus ein<br />
Viertel) und sich die Energie- zur Stromwirtschaft<br />
wandelt. Zudem ist E-Antrieb im Betrieb<br />
abgasfrei. Reichweiten, Akkupreise und<br />
-haltbarkeit sowie Rohstoff-Recycling sind gut<br />
unterwegs. Eher tauchen Praxisfragen auf: Wie<br />
kann die Schweiz, Land der Mieterinnen und<br />
Mieter (fast 60 Prozent), Ladestationen für alle<br />
bieten? Und der zunehmende Strombedarf will<br />
möglichst «grün» gedeckt sein. Gut möglich<br />
also, dass sich der batterieelektrische Antrieb<br />
(zurzeit jeder fünfte Neuwagen) nicht ganz so<br />
schnell durchsetzt wie gedacht. Klar ist aber:<br />
Alle Autohersteller haben umgeschwenkt,<br />
auch weil sonst ihr Geschäft bedroht wäre; das<br />
Gros der Neuwagen dürfte 2035 wohl batterieelektrisch<br />
laufen.<br />
2. Was wird denn aus Verbrennern<br />
für Benzin und Diesel?<br />
Berücksichtigt man die Pläne von Herstellern<br />
und Politik, nicht mehr viel. Niemand mit<br />
Benzin im Blut hört es gerne, aber das Zeitalter<br />
fossiler Treibstoffe geht im Strassenverkehr<br />
wohl langsam zu Ende <strong>–</strong> weil Öl endlich<br />
ist, der Wirkungsgrad schlecht und die<br />
Abgase immer aufwendiger behandelt werden<br />
müssen. Aber: Betonung auf «langsam».<br />
Geht es nach der EU, ist 2035 Schluss. Aber:<br />
Das wäre in elf Jahren! Wenig Zeit, um alles<br />
komplett umzustellen, zumal der Bestand an<br />
Benzinern und Dieseln noch riesig sein wird.<br />
Annehmen darf man, dass das Datum 2035<br />
aufgeweicht werden muss. Annehmen darf<br />
man auch: Um 2035 herum werden die letzten<br />
neuen Benziner und Diesel mindestens<br />
alle hybridisiert sein, und in zwei Jahrzehnten<br />
wohl aus dem Angebot an neuen Personenwagen<br />
verschwinden. Bei Nutzfahrzeugen<br />
wird sich der Diesel aber wohl nicht so<br />
schnell geschlagen geben.<br />
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<strong>Januar</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>