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TITELSTORY Fenster im Genussmoment öffneten. Zwar hat es mich seit einigen Jahren wieder in die Gastgeberrolle zurückgezogen und ich rauche streng genommen nur noch privat, aber ich werde immer noch nicht müde zu predigen, dass die Situation als dritter Einfluss auf jede Genusskombination absolut entscheidend sein kann. Versuchen Sie doch mal eine 10 Jahre alte Cohiba Lanceros mit einem 45er Chateau Latour nachmittags in der prallen Sonne in Südfrankreich oder eine kleine Flor de Selva mit Roséweinschorle auf Eis mit Minzblatt am Kamin in Gstaad am Weihnachtsabend bewusst zu genießen. Oder tauschen Sie einfach die Momente aus. Viel Spaß beim Rauchen, Trinken und Kombinieren wünscht Ihnen Ihr Cigarrensommelier a.D.Matthias Martens. Im beschaulichen Simpelveld in der Nähe von Maastrich findet man die Butler Academy. Der Ruf ist international und hervorragend. Hier wird die berufliche Passion mit Hingabe zelebriert. Die Ausbildung zur Butlerin oder zum Butler ist hart, aber sie dankt es mit Erfüllung. Gründer Robert Wennekes hatte die britische Autorin Tamsin Walker zu Gast, die ihre Erlebnisse eindrucksvoll schildert. „Wer kein Dienstherz hat, wird scheitern“ Text: Tamsin Walker UK, Fotos: TIBA The International Butler Academy Einblicke in die wohl berühmteste und anstrengendste Ausbildungsinstitution für den Butler-Beruf, die viel mehr Berufung ist und mit absoluter Passion in Verbindung steht: The International Butler Academy in Simpelveld in den Niederlande. Die Forscherin, Autorin, Publizistin und Dokumentarfilmerin Tamsin Walker (Vereinigtes Königreich) war für ein komplettes Schulungsprogramm zu Gast an der International Butler Academy. Gerne präsentieren wir ihre Erfahrungen und Eindrücke über Passion und Bereitschaft. Imposant erhebt sich aus dem Flachland der Niederlande, in der Nähe von Maastricht, nahe der deutschen Grenze, ein altes Anwesen, in dem 16 <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2024
eine ebenso alte Tradition gepflegt wird, wenn auch mit einem modernen Touch. Die International Butler Academy ist eine erstklassige Schule, die sehr stolz darauf ist, eine ausgewählte Anzahl erstklassiger Butler auszubilden, die den reichsten und berühmtesten der Welt ihre Dienste leisten. Beim Betreten des Gebäudes stellt sich zunächst das Gefühl geordneter Ruhe ein. Eine Reihe schwarz gekleideter, unaufdringlicher Charaktere heißen Sie herzlich willkommen, mit einer zurückhaltenden Höflichkeit, die sofort eine Grenze zwischen ihnen und ihren Besuchern zieht. Sie strahlen Distanz aus, gepaart mit einer offensichtlichen Bereitschaft zu gefallen, was für den Ahnungslosen fast einschüchternd wirkt. Es ist tatsächlich eine andere zu zitieren, „hervorragender“ Ausbildung ist Scheitern kein Gedanke, mit dem sich die meisten angehenden Butler, die die Schule besuchen, beschäftigen wollen. Und meist verlassen sie die Schule mit ihrem Abschlusszeugnis, einem Koffer voller Wissen und der Aussicht auf eine Erwerbstätigkeit in einem Luxushaus an einem ebenso luxuriösen Ort irgendwo auf der Welt. Die Liebe zu den Menschen und die Bereitschaft, zu gefallen Für viele ist der Sprung in den privaten Dienst von gewaltigem Ausmaß. Die Studenten, sowohl Männer als auch Frauen, sind zwischen 20 und 60 Jahre alt, kommen aus allen Teilen der Welt und bringen Karrierewege mit, die vom Gärtner bis zum Anwalt Welt. Aber worum geht es in der Welt des modernen Butlers? „Es geht darum, einen Service anzubieten“, sagt Robert Wennekes, der die Akademie gegründet und leitet. Auch wenn das einfach klingt, wird schnell klar, dass der „Dienst“, auf den er anspielt, eine allumfassende Lebensweise ist, eine Denkweise, in die angehende Butler je nach ihrer eigenen Einstellung zum Job entweder hineingedrängt oder hineingedrängt werden. Mir wurde gesagt, dass es die richtige Einstellung ist, die einen hervorragenden Butler aus der Masse hervorhebt. Nur die richtige Einstellung bringt den Erfolg „Natürlich bringen wir unseren Schülern die technischen Aspekte des Butlerberufs bei, aber worauf wir uns wirklich konzentrieren, ist die Einstellung. Ohne die richtige Einstellung wird man keinen Erfolg haben“, sagt Wennekes, selbst seit vielen Jahren Butler. Als er seinen Frack und seine weißen Handschuhe an den Nagel hängte, um eine Vermittlungsagentur für Butler und Gutsverwalter zu leiten, wurde ihm bald klar, dass die Nachfrage nach qualifiziertem Personal das Angebot bei weitem überstieg. Als stets pragmatischer Mensch und überzeugter Anhänger des „Allerbesten“ sah Herr Wennekes also nur eine Lösung für das Problem. „Mir wurde klar, dass ich diese Top-Leute selbst ausbilden könnte, wenn ich sie nicht für die Top-Jobs finden könnte.“ Und genau das hat er getan. Die Schule öffnete ihre Pforten für die erste Aufnahme williger Bediensteter im Jahr 2000 und bietet seitdem drei Kurse pro Jahr an. Bei der Begegnung mit Herrn Wennekes wird deutlich, dass er Dummköpfe nicht gerne duldet und auch keinerlei Anzeichen von Inkompetenz, Faulheit oder Inflexibilität duldet. „Viele der Studenten, die hierher kommen, denken, sie seien flexibel, aber ihre Wahrnehmung von Flexibilität unterscheidet sich von meiner. Sie glauben vielleicht, dass sie flexibel sind, wenn sie jeden Tag von 9 bis 18 Uhr arbeiten, aber wenn ich sie darum bitte 16 Stunden am Tag arbeiten, würden sie wahrscheinlich nein sagen. Nun, vielleicht sagen sie bei ihrer Ankunft an der Akademie „Nein“, aber wenn sie nach 10 Wochen harter Ausbildung und schlaflosen Nächten wieder abreisen, tun sie dies mit einem völlig neuen Verständnis des Wortes „Dienst“. „Wer kein Dienstherz hat, wird scheitern“, stellt Wennekes rundheraus fest. Aber bei Kosten von 15.500 Euro für zehn Wochen harter und, um den Chef reichen. Im Gespräch mit ihnen wird deutlich, dass ihnen die Liebe zu den Menschen und die Bereitschaft, ihnen zu gefallen, gemeinsam sind. Während für so viele Menschen auf der Welt alles, was wir tun können, jeden Abend ein Familienessen auf die Beine stellt, gehören diese Menschen zu einer Welt für sich. Sie sehen keine Hindernisse dafür, einen großen Teil ihrer eigenen Existenz aufzugeben, um für jemand anderen allgegenwärtig zu sein. Der Gedanke, ihre freien Tage oder Urlaube streichen zu müssen, um für ihren Herrn und Herrn da zu sein, lässt sie nicht irritieren, sie haben kein Problem damit, dass ihr eigenes Leben hinter dem eines anderen zurückbleibt, kurz gesagt, sie sind es einfach bereit, ein Leben in Knechtschaft zu führen. Und obwohl dieses Leben im 21. Jahrhundert weit entfernt ist von dem der Butler „unter der Treppe“, die wir aus Filmen wie P.G. Woodhouse oder Filmen <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2024 17
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