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Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 9<br />
Auf die richtige<br />
Mischung kommt es an<br />
In der letzten Ausgabe drehte sich alles um kubanische Jungfrauen<br />
und die Vorbereitung der fermentierten und reifegelagerten Tabakblätter.<br />
Nachdem die Blätter entbündelt, befeuchtet und sortiert wurden, sind sie<br />
jetzt bereit, um zu einer Zigarre kombiniert zu werden. Seit der Ernte<br />
des ersten Blattes sind inzwischen etwa drei Jahre vergangen.<br />
Jeder der insgesamt 539 Arbeitsschritte oder Handgriffe, die für die<br />
Herstellung einer Habano notwendig sind, ist bedeutend. Was den<br />
Geschmack betrifft, geht es hier aber ganz besonders um die Wurst!<br />
Text: Claudia Puszkar<br />
Grundsätzlich halte ich<br />
es mit den Kubanern,<br />
die sagen, eine Zigarre schmeckt nach<br />
Tabak. Ich kann sagen, ob mir eine Zigarre<br />
schmeckt, an einem Tag, einem<br />
Ort und unter bestimmten Umständen.<br />
Aber natürlich schmecken Zigarren<br />
nach mehr, schmecken Zigarren, je<br />
nach Marke, Format und Herkunft, unterschiedlich.<br />
Wie ist das nun bei den kubanischen<br />
Zigarren, also den HABANOS? Es gibt<br />
insgesamt 27 verschiedene Habanos-Marken<br />
und jede dieser Marken<br />
hat ihre eigene Charakteristik, ihre<br />
spezifische Rezeptur. Die Mischung<br />
jeden Formats innerhalb jeder Marke<br />
ist festgelegt und soll auch genau<br />
diese Spezifik beibehalten. Darum<br />
kümmert sich in Kuba eine Institution<br />
mit dem Titel „Regulierungsbeirat für<br />
die geschützte Herkunftsbezeichnung<br />
(D.O.P.) für Habanos“. Diese vereinigt<br />
sämtliche in Kuba tätigen Organisationen,<br />
die für die gleichbleibende Qualität<br />
der Produktion verantwortlich sind.<br />
Sie umfasst damit alle Arbeitsprozesse<br />
der Tabakindustrie, angefangen von<br />
den Tabakplantagen bis hin zu den gerollten<br />
und verpackten Zigarren.<br />
Das hört sich etwas technisch an, aber<br />
am Ende geht es auch hier wieder um<br />
die in langen Jahren erworbene Erfahrung<br />
und das Wissen von Menschen,<br />
die den Geschmack und die Stärke jeder<br />
Marke und auch jeden Formats genau<br />
kennen und wissen, welche Tabake<br />
notwendig sind. Dies können nur Fachleute,<br />
Menschen, die sich schon viele<br />
Jahre mit Tabak beschäftigen. Dies<br />
lernt man nicht über Nacht. Es ist das<br />
Ergebnis jahrelanger Erfahrung.<br />
Für die Tabakmischungen der einzelnen<br />
Marken und Formate in den<br />
Zigarrenmanufakturen sind die Ligadores<br />
zuständig. So nennt man die<br />
Mischungsmeister. Ihr Wissen ist auch<br />
bei der Kreation einer neuen Mischung<br />
gefragt. In den Fabriken stellen sie<br />
sicher, dass die vom Regulierungsbeirat<br />
vorgegebenen Kriterien für den<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2024 35