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VIVA FRIDA!<br />
Ihre Lust auf das Leben war unzerstörbar: Magdalena Carmen<br />
Frieda Kahlo y Calderón hatte dem Tod trotzig die Stirn<br />
geboten und zahlte dafür ein Leben lang mit Schmerzen.<br />
Heute ist sie die bekannteste Malerin des 20. Jahrhunderts,<br />
ein Popstar zwischen Elvis und Marilyn Monroe, eine Märtyrerin<br />
für alle Ausgegrenzten. Aber vor allem war Frida Kahlo<br />
ein Mensch, der sich nicht unterkriegen ließ.<br />
Text: Elmar Schalk<br />
Dieser Blick. Er liegt<br />
auf dem Betrachter<br />
wie dunkles Wolltuch. Angesichts eines<br />
Selbstportraits von Frida Kahlo, stellt<br />
sich unwillkürlich die Frage, wer hier<br />
eigentlich wen ansieht. Aus einer abwartenden<br />
Distanz heraus blickt Frida<br />
Kahlo auf den Betrachter und lächelt<br />
nicht. Auf keinem ihrer aktuell 55 existierenden<br />
Selbstportraits. Dann liest<br />
man einen ihrer Tagebucheinträge, bei<br />
dem ein ganz anderes Bild entsteht:<br />
"Nichts ist fürs Leben wichtiger als<br />
das Lachen. Lachen bedeutet Stärke,<br />
Selbstvergessenheit und Leichtigkeit.<br />
Tragödien sind dagegen etwas völlig<br />
Albernes." Ging es der Malerin also um<br />
eine Art Image? Verstand sie sich als<br />
lebende Marke – wie etwa Dalí mit seinem<br />
expressiven Zwirbelbart, der mit<br />
der Pfeife verwachsene Duchamp oder<br />
Tanguy (ewig ungekämmt)? Oder wollte<br />
sie über ihre Außenwirkung signalisieren,<br />
dass sie die Kontrolle über ihr<br />
Leben behält, nachdem sie es beinahe<br />
verloren hatte? Wer war diese Frau?<br />
Foto: Nina Bauer<br />
<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2024 67