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FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS

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Mexiko – vielbesungenes<br />

Land!<br />

Einst trällerten<br />

Tony Marshall, Roberto Blanco und<br />

Freddy Quinn den mittelamerikanischen<br />

Staat ins deutsche Wohnzimmer.<br />

Dort hängt das holzschnittartige<br />

Bild bis heute: „Kakteen werfen in der<br />

Abenddämmerung lange Schatten,<br />

Mariachis stimmen ein trauriges Lied<br />

über die Liebe an und eine glutäugige<br />

Señorita (namens Juanita) bringt<br />

ihrem Pepe (wahlweise Pedro) einen<br />

Tequila, während sich der Rauch seiner<br />

dunklen Zigarre mit dem Duft von<br />

Chili con Carne vermischt.“ Das karnevaleske<br />

Image dieses Landes ist eine<br />

festgebackene Mischung aus Mythos<br />

und Halbwahrheit, angereichert durch<br />

Hollywood-Western, Jugendliteratur<br />

und Tex-Mex-Lokale: Das dort beliebte<br />

Chili con Carne ist übrigens kein mexikanisches,<br />

sondern ein texanisches<br />

Gericht. Fairerweise muss man erwähnen,<br />

dass Texas bis 1845 zu Mexiko<br />

gehörte und seit je her ein reger<br />

Austausch mit dem Nachbarland USA<br />

herrscht. Zu den musikalischen Exportschlagern<br />

gehören die Mariachis,<br />

jene folkloristischen Bands, die mit<br />

Geige, Trompete, Guitarrón und Sombrero<br />

für ganz Mexiko stehen. Dabei<br />

sind sie so regional wie eine bayerische<br />

Blaskapelle, denn ihre Wurzeln<br />

haben sie im Bundesstaat Jalisco, wo<br />

auch der Tequila beheimatet ist.<br />

Göttliche Kommunikation<br />

Apropos Wurzeln: Der Kaktus ist gewissermaßen<br />

die deutsche Eiche Mexikos,<br />

denn er hat es 1822 aufs Staatswappen<br />

geschafft. Für die aztekischen<br />

Ureinwohner war die stachelige Pflanze<br />

eine multifunktionale Gottheit. Manche<br />

Arten dienten als Nahrungsmittel<br />

oder Wasserspender, andere lieferten<br />

Angelhaken oder halluzinogene Erlebnisse,<br />

wieder andere waren der perfekte<br />

Bio-Altar für Menschenopfer. Eine<br />

ebenso wichtige Rolle unter den indigenen<br />

Pflanzen spielte natürlich der<br />

Tabak. Schon die Maya-Priester (und<br />

später die Azteken) nahmen rauchenderweise<br />

Kontakt mit den Göttern auf,<br />

indem sie rustikale, zigarrenähnliche<br />

Gebilde entflammten. Mit einer so langen<br />

Rauchertradition verwundert es,<br />

dass heutzutage die Puros de México<br />

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