30.12.2012 Aufrufe

Gyöngyösi Gergely OSPPE: Epitoma és Directorium

Gyöngyösi Gergely OSPPE: Epitoma és Directorium

Gyöngyösi Gergely OSPPE: Epitoma és Directorium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

jener Wahl Simonie vorkam? Ob eine mündliche Wahl mit einer höheren Stimmenzahl<br />

erfolgte? Ob etwa einer gewählt wird, der die Mönchsregel nicht kennt?<br />

Seine Aufgabe ist es, die versammelten Definitoren, die noch ungeübt sind, mit<br />

den Akten des letzten Kapitels vertraut zu machen. Er hat auch dafür Sorge<br />

zu tragen, dass die für den Orden nützlichen Bestimmungen zum Ablauf herangezogen<br />

werden, andere aber nicht. Es kann nämlich vorkommen, dass einige<br />

Bestimmungen zwar sonst nützlich, jetzt aber unpraktisch sind.<br />

Allen, die ihm schreiben, antworte er zweckmäßig und so liebenswürdig, wie<br />

er kann. Bei der Durchführung des Kapitels muß er darauf achten, dass es zu keinen<br />

Spaltungen und Parteiungen kommt, und in seinen Worten und auch sonst<br />

ist die geschriebene Form zu bewahren; bei Vermeldungen werde Unbesonnenes,<br />

Listiges und Anmaßendes unterdrückt. Abwesende dürfen nicht leichtfertig in<br />

schlechten Ruf gebracht werden. Er muss auch bekanntgeben, wohin er zu reisen<br />

beabsichtigt, damit die Brüder wissen, wo sie ihn bei Notlagen finden können.<br />

3. Er achte auf die Ordenshäuser der Provinzen<br />

Alle Ordenshäuser müssen einen guten Vorsteher haben, denn von diesen Vorstehern<br />

dürfte zum größten Teil der Stand des Ordens in den Provinzen abhängen.<br />

Zu den besonders kläglichen oder unterversorgten Häusern muss er besonders<br />

huldvoll sein, indem er den Brüdern Nützliches und Geeignetes zum Predigen,<br />

zum Arbeiten oder zum Durchführen der anderen Aufgaben zukommen lässt.<br />

Auch ist es seine Aufgabe, Brüder zu versetzen zum Nutzen der Häuser und<br />

zum Heil der Versetzten. Streitigkeiten und gegenseitiges Unrecht muss er dort<br />

mit allen Mitteln beseitigen, sonst machen die Brüder weder im Zeitlichen noch<br />

im Geistlichen irgendwelcheEntfaltung.<br />

Von den auf Reisen befindlichen Brüdern wie von den andern, von denen<br />

er es passend erfragen kann, untersuche er den Zustand des Hauses und der<br />

Brüder. Es sei seine Sorge, an die verschiedenen Orte des Ordens und die Bewohner<br />

Briefe, Mahnschreiben und Trostworte zu schicken, denn wenn er dorthin<br />

kommt, kann er die Brüder den Anträgen entsprechend versorgen. besonders in<br />

die Konvente, zu denen er nicht kommen kann oder will, soll er Visitatoren schicken<br />

oder ihnen zumindest eine Entschuldigung zustellen. Stets soll er tröstende<br />

Briefe denen schicken, die in Schwierigkeiten sind. Wenn er in einem Konvent<br />

eintrifft, soll er die Brüder einzeln oder zusammen fragen, wie es ihnen ergeht. In<br />

seinen Gebeten soll er sich und die anderen [Gott] empfehlen. Den Grund seines<br />

Besuches erkläre er, es sei denn, der ist geheim. Von den Häusern abzureisen soll<br />

er sich nicht beeilen, besonders wo Bemerkenswertes auftaucht, ausgenommen<br />

aus schwierigem Grund.<br />

Auch wenn er nicht alle Brüder angehört hat, soll er dennoch sich vor einigen<br />

Älteren offen zeigen für einen Tadel, falls etwas seinen Tadel zu erfordern<br />

scheint. Er gehe häufig in einen Konvent, um das Schweigen zu erfahren. Besonders<br />

bei den Mahlzeiten sei er anwesend und mache Ermahnungen, damit nicht<br />

nur in seiner Gegenwart sondern auch nach seinem Weggang eine sichtbare Entfaltung<br />

im Ordensleben erfolge. Angemessener dürfte es für den Konvent sein, in<br />

Notzeiten etwas aus allgemeiner Fürsorge öffentlich zu erbitten statt es verdeckt<br />

zu erhalten. Er mache sich nicht lästig mit großen Ausgaben oder Dienstleistungen,<br />

die andernorts nicht üblich waren. Er zeige sich nicht voll Hochmut, als<br />

ob er nicht einer der Ihren wäre. Er erwarte keine außerordentliche Höflichkeit.<br />

Für seine Prioratsgeschäfte halte er sich stets einen Vikar. Er gestalte seinen<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!