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Gyöngyösi Gergely OSPPE: Epitoma és Directorium

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ter zurechtzuweisen und darf nicht aus Furcht oder zwecks Begünstigung vieles<br />

unterlassen. Wenn der Ordensvater Wichtiges verübt, was nicht hingenommen<br />

werden darf, ist es seine Pflicht, mit den Definitoren zu verhandeln, dass bei der<br />

künftigen Wahl des Generals die Schriftführer hauptsächlich die Stimmen des<br />

„vernünftigen Teils” zählen.<br />

Bei den weltlichen Aufgaben dieses Kapitels ist dem Hausverwalter Hilfe zu<br />

gewähren mit Brüdern, Dienerschaft, Wagen und Pferd, sooft es nötig sein sollte.<br />

Wenn dem Ordensvater Briefe zu schicken sind, soll er sie verschlossen aufbewahren,<br />

falls sie nicht sein Amt betreffen. Für die Brüder, die sich zum Kapitel<br />

versammeln, soll er ruhige Orte vorbereiten. Es ist dies für die späten Stunden<br />

und für die Zeit der Matutin zu machen. Die anderswo dazukommen, muss er<br />

zum Kapitel schicken. Er muss ihnen aufgeben, dass sie für sich geeignete Brüder<br />

bitten, die ihr Amt wahrnehmen.<br />

Denen, die zur königlichen Majestät oder zu anderen Fürsten gehen wollen,<br />

gebe er nicht leichtfertig ohne Wissen des Ordensvaters seine Zustimmung. Den<br />

Brüdern, die ihm etwas wegen der Kleidung oder anderen Dingen zur Last legen,<br />

gewähre er gütig Gehör. Keiner sollte zornig von ihm fortgehen, sondern er möge<br />

sich einigen mit ihnen und sie befrieden, die eine andere Meinung haben. Bei<br />

allen Ordenshäusern sowohl in Buda wie in Pest habe er Acht, dass in ihnen kein<br />

Einsturz, Brand oder Zwietracht entsteht. Er sorge sich darum, das Wohlwollen<br />

der Fürsten zu erregen, indem er sie, auch nicht gerufen, persönlich besucht; er<br />

spreche sie an mit einer Rede, er locke Heilsames aus ihnen heraus. Den ganzen<br />

Orden und die Bedürfnisse der Brüder lege er ihnen dar und ermahne sie, sie<br />

möchten, wenn einige von uns zu ihnen kommen sollten, diese gütig anhören.<br />

Sie sollen aber nicht dulden, dass diese längere Zeit dort verweilen zum Ärgernis<br />

für den Orden, und hinzufügen, dass es sich nicht ziemt, sich oft an den Höfen<br />

aufzuhalten, damit wir nicht verachtet werden. Er trage keine unangebrachte<br />

Bitte selbst vor und gestatte auch anderen nicht, ständige Unterstützung zu<br />

erbetteln. Kleinere Zuwendungen an Obst lasse er ihnen öfter durch geeignete,<br />

leutselige und bekannte Brüder zukommen, doch dürfen diese weder beim ersten<br />

noch beim zweiten Besuch etwas erbitten. Falls die Brüder aber gefragt werden,<br />

dürfen sie bescheiden die ganze Notlage erzählen. Alle Menschen, besonders die<br />

Ordensleute und Weltgeistlichen, lade er zu Tisch ein, dann aber lasse er eine<br />

Predigt halten, durch die sie erbaut werden. Wenn eine gute und angemessene<br />

Predigt in der Volkssprache nicht gehalten werden kann, soll zumindest eine Lesung<br />

fehlerfrei vorgelesen werden. Nach der Mahlzeit spreche er die bewirteten<br />

Gäste mit einigen Worten an und benenne zu ihrer Aufwartung zwei oder drei<br />

Brüder, die sich nicht dem Trinken ergeben sollen und eine löbliche Unterhaltung<br />

führen können.<br />

Die Reliquien unseres hl. Ordensvaters [Paulus] soll er nur höchst selten ausstellen,<br />

damit sie nicht infolge des übermütigen Anschauens schlecht behandelt<br />

werden. Alles Übrige mache er so, wie es im Folgenden gesagt wird.<br />

Kap. 5 Vorgaben für die Vikare und Prioren<br />

Ihnen kommt es zu, klare und umfassende Kenntnisse zu haben, und wenn sie<br />

etwas nicht wissen, bei anderen sichere Bestätigung zu erlangen, welcherart Privilegien<br />

und welche Befugnisse unser Orden hat, besonders bei Absolutionen,<br />

Dispensen gegenüber Brüdern und Auswärtigen. Alle müssen die Regeln des<br />

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