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Gyöngyösi Gergely OSPPE: Epitoma és Directorium

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pelt werden, welche nicht. Er selbst achte darauf, wie sich die Einzelnen im<br />

Chor verhalten, wie die Bücher auf das Pult gelegt, im Schrank abgelegt und<br />

die Kerzen gelöscht werden, wie die Brüder singen und die Psalmen vortragen,<br />

wann Laus tibi Domine oder Alleluia, Credo oder Gloria in excelsis zu singen ist.<br />

Wie Kyrie, Sanctus, Patrem, Responsorien, Introitus, Offertorium, Communio<br />

usw. Er verbessere die schlecht Singenden; denen, die seine Stimme nicht hören<br />

können, gebe er Zeichen durch Händeklatschen oder auf andere mögliche Weise.<br />

Diejenigen, die Mediatio und Flexa verwechseln, muß er berichtigen.<br />

Wenn einer zu spät aufsteht zur Matutin, irrtümlich, aus Unachtsamkeit<br />

oder in gewisser Bosheit, muss er grundsätzlich einschreiten. Er kann Lesungen<br />

abkürzen lassen. Sein Amt ist es, jeden Fehler zu verbessern, sei es bei einem,<br />

sei es beim Konvent, beim Vorlesen oder beim Gesang. Auch bei den Büchern<br />

im Refektorium hat er sich einzubringen, dass die Lektoren sie zur rechten Zeit<br />

mit- und wegbringen und nicht an unpassender Stelle liegenlassen. Er hat darauf<br />

zu achten, welche Bücher vorgelesen werden, seien es Bibel, Legenden oder<br />

Urkunden.<br />

An Hochfesten und Sonntagen können Homilien, Lesungen zum Tage oder<br />

Predigten der Heiligen gelesen werden: Freitags wird die Klosterregel, samstags<br />

aber die Konstitutionen beim Frühstück, abends aber sollen die Schuldlisten<br />

gelesen und erläutert werden. Er hat die Lektoren einzuweisen, wenn er von<br />

ihnen gebeten wird; und wenn er nicht gebeten wird, ist es gut, ihnen mitunter<br />

zuvorkommen, besonders wenn eine schwierige oder zweifelhafte Stelle zu akzentuieren<br />

oder vorzutragen ist. Er unterlasse es, mit unnützen Berichtigungen<br />

die allzu besorgten und ungeübten Lektoren oder die Zuhörer zu belästigen.<br />

Wenn Gebildete von auswärts anwesend sind und der Lektor für das Vorlesen<br />

nicht besonders geeignet gehalten wird, ist vorzusehen, dass er selbst oder ein<br />

anderer stattdessen vorliest, und falls nötig, muß der Vorgesetzte einen zwingen.<br />

Wenn er aber einen Lektor dabei öfter versagen sieht oder hört, muß er diesen<br />

an einen passenden Ort rufen und ihm die Irrtümer, Unaufmerksamkeiten oder<br />

Unkenntnisse liebevoll vorhalten und erklären. So wie es Sache des Predigers ist,<br />

die Sätze fehlerlos zu halten, so ist es seine, die Akzente und Akzentfehler öffentlich<br />

zu machen durch unhörbare Laute oder zumindest durch leises Knurren<br />

oder Murmeln.<br />

Kap. 11 Regeln für Prediger<br />

Ein Prediger muss sein Amt an Hochfesten gern ausüben, ohne Rücksicht auf<br />

die geringe Zahl an Zuhörern, wenn es nur mindestens zehn sind. Außerhalb der<br />

Klöster muss er die Erlaubnis von den Pfarrern erbitten. Besser ist es, wenn er<br />

auf ein gutes Maß beim Sprechen und nützlichen Stoff achtet als auf die Fülle<br />

von Worten oder auf Feinheiten. Niemals seien sie so auf den Eifer ausgerichtet,<br />

dass sie vergessen, was Sache der Frömmigkeit, der Tugend oder der Liebe ist<br />

und warum sie in der Kirche oder im Refektorium die Irrenden mit ihren Sätzen<br />

bessern müssen. Deshalb sollten sie Obacht geben, in ihrem Haus verschiedenartige<br />

und notwendige Bücher zu haben, also Wörterbücher und Kommentare<br />

zu Bibel, Vita Patrum und historische Schriften. Bei Büchern seien sie nicht<br />

besonders geizig sondern freigebig, mit Bedürftigen zu teilen. Öfter mögen sie<br />

Ermunterungen im Konvent halten. Sie müssen gleichsam die brennenden Leuchten<br />

sein, so dass ihr Leben mit ihrer Lehre übereinstimmt, dass sie nicht mit<br />

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