Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...
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Länder<br />
38<br />
Dallau im Fokus<br />
der <strong>Karate</strong>treibenden<br />
Jubiläumslehrgang zum<br />
25jährigen Bestehen <strong>des</strong><br />
<strong>Karate</strong>-Dojos Chikara Dallau<br />
Regelmäßig Anfang Juli treffen sich die <strong>Karate</strong>treibenden<br />
<strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> International<br />
Goju-Kan <strong>Karate</strong>-Do Renmei (IGKR) in Dallau<br />
um den Internationalen Sommerlehrgang<br />
durchzuführen. Auch in diesem Jahr kamen<br />
über 140 <strong>Karate</strong>ka aus den vier Bun<strong>des</strong>ländern<br />
Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen<br />
und Bayern angereist, um ihr<br />
Können in dieser Kampfkunst zu vertiefen.<br />
Für den Ausrichter <strong>des</strong> Lehrgangs, das <strong>Karate</strong>-Dojo<br />
Chikara Dallau war es jedoch dieses Jahr eine ganz<br />
besondere Veranstaltung. Begeht man doch 2007<br />
das 25jährige Gründungsjubiläum <strong>des</strong> Dojos.<br />
Neben den anspruchsvollen Trainingseinheiten,<br />
welche die hochrangigen Kampfkunstmeister Tokio<br />
Funasako (8. Dan), Shuzo Imai (7. Dan) und Ajlan<br />
Sahin (5. Dan) leiteten, wurde daneben ein ansprechen<strong>des</strong><br />
Rahmenprogramm für die Lehrgangsteilnehmer<br />
geboten. Als Trainerin im Unter- und Mittelstufenbereich<br />
war auch Sonja Ehmendörfer mit von<br />
der Partie. Sie vermittelte Trainingsinhalte aus dem<br />
Sound-<strong>Karate</strong>. Im offiziellen Teil hieß der Dojoleiter<br />
Thorsten Schönith-Müller die Lehrgangsteilnehmer<br />
herzlich willkommen und überreichte den Trainern<br />
als Willkommensgruß Gastgeschenke. Der Bürgermeister<br />
der Gemeinde Elztal, Wilhelm Götz, brachte<br />
in seinem Grußwort die Verbundenheit der<br />
Gemeinde mit dem Dallauer Dojo zum Ausdruck<br />
und hob die sportlichen Erfolge der <strong>Karate</strong>ka in den<br />
letzten 25 Jahren hervor. Diese Erfolge, so Götz,<br />
schlugen sich insbesondere auch in den Sportlerehrungen<br />
der Gemeinde nieder. Die Cheerleadergruppe<br />
“Rebels” aus Limbach unter der Leitung von<br />
Christine Gramlich, sorgte mit zwei fetzigen Auftritten<br />
für kurzweilige Unterhaltung. Ruhiger wurde es<br />
als Sensei Imai am Ende <strong>des</strong> ersten und zweiten<br />
Lehrgangstages zur Flöte griff und, für europäische<br />
Ohren ungewöhnlich, den interessierten Zuhörern<br />
gekonnt traditionelle Musik aus seinem Heimatland<br />
Japan darbot. Trainiert wurde selbstverständlich<br />
auch. Obwohl die Temperaturen durchaus angenehm<br />
waren, kamen die ca. 140 angereisten Lehrgangsteilnehmer<br />
mit unter ganz ordentlich ins<br />
Schwitzen. Bei solchen Veranstaltungen steht aber<br />
neben der körperlichen Ertüchtigung der Teilnehmer<br />
vor allem der Aspekt <strong>des</strong> Lernens an sich im<br />
Mittelpunkt. Und zu lernen gab es selbst für die, hier<br />
als Schüler gekommenen, über 30 Träger <strong>des</strong><br />
Schwarzen Gürtels noch<br />
reichlich. In den Trainingseinheiten<br />
von Sensei Imai aus<br />
Düsseldorf, welcher zum<br />
ersten Mal nach Dallau kam<br />
und die Stilrichtung Wado-<br />
Ryu vertritt, standen dynamische<br />
Ausweichbewegungen<br />
im Vordergrund. Während<br />
die Bewegung nach hinten<br />
eher die Angriffswucht <strong>des</strong><br />
Gegners nehmen solle, so<br />
Imai, diene die seitliche<br />
Meidbewegung zudem auch<br />
dazu, sich selbst in eine optimale<br />
Konterposition zu brin-<br />
Baden-Württemberg<br />
gen. Imai betonte in seinen Ausführungen, dass die<br />
Schnelligkeit <strong>des</strong> Kämpfers bei Fausttechniken weniger<br />
von der Schnelligkeit der Arme abhänge, als<br />
vielmehr von der Geschwindigkeit der Beinarbeit.<br />
Dass er trotz seines Alters von über 60 Jahren<br />
schneller ist als manch 20 Jähriger, stellte er den<br />
Lehrgangsteilnehmern mehr als einmal eindrucksvoll<br />
unter Beweis. Ajlan Sahin entwickelte, aufbauend<br />
auf direkten und einfachen Aktionen, Bewegungsketten.<br />
Diese wurden, in Partnerarbeit methodisch<br />
geschickt, zusammen mit den Lehrgangsteilnehmern<br />
schrittweise erarbeitet, so dass daraus am<br />
Ende komplexe Bewegungsmuster resultierten. In<br />
der Oberstufe vertiefte Sensai Funasako die Kata<br />
Kururunfa. In dieser Kata sind Ausweichmanöver<br />
und dynamische Bewegungen wichtig. Drei Arten<br />
<strong>des</strong> Ausweichens kommen dabei zur Anwendung:<br />
zur Seite gleiten, Zickzack-Bewegungen und Bewegungen<br />
mit starkem Hüftimpuls. All diese Aktionen<br />
werden schnell und geschmeidig ausgeführt. Als<br />
Bonbon gab Funasako noch Einblicke in die höchste<br />
Kata der Stilrichtung Goju-Ryu: Der Kata Superimpi.<br />
Für die Dallauer <strong>Karate</strong>ka war dieser Lehrgang ohne<br />
Zweifel ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2007.<br />
Neben dem Lehrgang wusste man das Jubiläum<br />
aber auch auf andere Weise zu begehen: Es wurde<br />
neben einer umfangreichen Festschrift, Anfang <strong>des</strong><br />
Jahres auch ein Kalender erstellt, welcher zum<br />
Selbstkostenpreis käuflich zu erwerben war. Ferner<br />
initiierte man eine allgemein zugängliche Dauerausstellung<br />
mit Bildern aus diesem Kalender. Als<br />
Abschluss der Feierlichkeiten ist im Herbst für die<br />
Mitglieder <strong>des</strong> Dojos außerdem ein Ausflug geplant.<br />
Der Dojoleiter Thorsten Schönith-Müller: “Mit dem<br />
Ausflug wollen wir uns, das heißt die Mitglieder <strong>des</strong><br />
<strong>Karate</strong>-Dojos, selbst belohnen und das ohnehin<br />
schon sehr gute Gemeinschaftsgefühl der Dallauer<br />
<strong>Karate</strong>ka weiter fördern.” In diesem Sinne sind dem<br />
Dojo noch viele weitere so erfolgreiche und harmonische<br />
Jahre wie bisher zu wünschen. Das Bild zeigt<br />
von links nach rechts: Thorsten Schönith-Müller<br />
(Dojoleiter), Sibylle Bossert (stellvertretende Dojoleiterin),<br />
Shuzo Imai, Tokio Funasako, Bürgermeister<br />
Wilhelm Götz, Sahin Ajlan und Sonja Ehmendörfer.<br />
Text/Bilder: Armin Hollik