Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...
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Länder<br />
42<br />
Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich immer<br />
schon das ganze Jahr drauf – auf Romans<br />
Sommerlehrgang in Lebach.<br />
Es ist nicht nur das <strong>Karate</strong>, nein, es sind auch die<br />
Leute, die man je<strong>des</strong> Jahr wieder trifft, mit denen<br />
man vor und nach dem Training (ab und zu auch<br />
mal während<strong>des</strong>sen…) klönen kann und es sind<br />
die neuen Kontakte, die man knüpft. Auf Letzteres<br />
will ich später nochmals zurückkommen. Aber<br />
natürlich ist es a u c h das <strong>Karate</strong>, das mir immer,<br />
immer wieder so viel Freude bereitet. Hatte ich mich<br />
eigentlich schon vorgestellt? Ich bin Romans Ehefrau<br />
und habe entscheidend bei der Katawahl für<br />
die Fortgeschrittenen für das Jahr 2007 mitgewirkt.<br />
Jawoll!<br />
Roman war im letzten Jahr gerade bei der Planung<br />
für den Lehrgang und fragte – eher für sich –:<br />
„Mmh, welche Kata nehme ich fürs nächste Jahr?“<br />
„Die Nijushiho!“ schlug ich damals vor. Und das<br />
war´s! Die Nijushiho – „Vierundzwanzig Schritte“ –<br />
Saarland<br />
Sommerlehrgang 2007 in Lebach<br />
mit Roman Adam<br />
wurde Arbeitskata für die Fortgeschrittenen. Zur<br />
Erläuterung: Der Lebach-Lehrgang beginnt je<strong>des</strong><br />
Jahr – in der Regel kurz vor den Sommerferien – an<br />
einem Mittwoch und endet am drauffolgenden<br />
Sonntag, also insgesamt fünf Tage – fast schon ein<br />
kleiner Gasshuku. Täglich finden zwei Trainingseinheiten<br />
statt, eine für Anfänger (bis 4. Kyu) und eine<br />
für Fortgeschrittene (ab 3. Kyu). An diese Aufteilung<br />
wird sich aber nie streng gehalten, denn viele Fortgeschrittene<br />
üben gerne bei den Anfängern mit und<br />
der ein oder andere Anfänger schnuppert gerne bei<br />
den Fortgeschrittenen rein. Alles kein Problem. Und<br />
dann gibt’s noch die ganz fleißigen, die täglich an<br />
beiden Trainingseinheiten teilnehmen. Hut ab! Ich<br />
bin dann doch eher ein kleiner Faulpelz….<br />
Anfänger<br />
In der Anfängergruppe wird je<strong>des</strong> Jahr ausschließlich<br />
an der Heian Godan und der Tekki Shodan<br />
gearbeitet - unerlässliche Katas für untere Gürtelgrade<br />
auf ihrem weiteren Weg.<br />
Fortgeschrittene<br />
Bei den Fortgeschrittenen steht in jedem Jahr eine<br />
andere höhere Kata im Mittelpunkt. In diesem Jahr<br />
war das dann, wie ich oben schon erwähnte, die<br />
Nijushiho. Der Trainingsaufbau ist täglich für jede<br />
Gruppe gleich: Mittwochs geht es erstmal ans Erlernen<br />
der Kata/s – Bewegungen, Ablauf, ein kurzer<br />
Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten einzelner<br />
Techniken. Am Schluss der Trainingseinheit beherrscht<br />
jeder Teilnehmer so in etwa den Kataablauf<br />
und hat zumin<strong>des</strong>t eine Vorstellung über die Kata-<br />
Anwendung im Kopf.<br />
Donnerstag<br />
Am Donnerstag wird die Sicherheit <strong>des</strong> Ablaufs vertieft<br />
und es wird verstärkt Bunkai trainiert.<br />
Freitag<br />
Der Freitag steht dann ganz im Zeichen der Kata-<br />
Anwendung. Mich begeistert es je<strong>des</strong> Jahr wieder<br />
von neuem, wie aufmerksam jeder Einzelne<br />
Romans Erläuterungen und Demonstrationen folgt<br />
und mit welchem Enthusiasmus danach trainiert<br />
wird. Und ich kann mich da nur anschließen. Schon<br />
wenn man in die Halle reinkommt, spürt man die<br />
gute Energie, die Freude und Begeisterung von<br />
allen. Hört sich mystisch an. Ist es glaub ich auch….<br />
Samstag<br />
Samstags geht es dann richtig ins Eingemachte. An<br />
diesem Tag geht es ausschließlich um das „Einbläuen“<br />
<strong>des</strong> Ablaufs und!!! um die Überwindung <strong>des</strong><br />
inneren Schweinehun<strong>des</strong>, <strong>des</strong> Egos oder wie man<br />
es sonst nennen könnte. Wenn ich das so sagen<br />
darf: An diesem Tag zelebrieren wir Zen! Die Trainingseinheit<br />
besteht nur aus dem zigmal wiederholten<br />
Ausführen der Kata. Dazu bringt Roman je<strong>des</strong><br />
Jahr zehn kleine Stahlzylinder mit, die in einem<br />
Holzbrett stecken und als „Kata-Zählmaschine“ dienen.<br />
Pro Kata wird ein Stahlzylinder aus dem Holzbrett<br />
entnommen und daneben aufgereiht und das<br />
Ganze wieder zurück und wieder zurück und wieder<br />
zurück…Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie<br />
viele Nijushihos wir in dieser 1 1 /2 Stunde geschafft<br />
haben (aber Roman wusste es noch: Es waren<br />
40!!!). Diese Trainingseinheit ist für mich persönlich<br />
je<strong>des</strong> Mal „das“ Highlight <strong>des</strong> Lehrgangs. Du gehst