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Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V. - Chronik des ...

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während der 90 Minuten durch verschiedene Phasen,<br />

durch ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Am<br />

Anfang bist du es allein, der die Kata immer und<br />

immer wieder macht. Zuerst kraftvoll und dann<br />

nach und nach kämpferischer, dann wieder<br />

schwächer und du denkst, das schaffst du nicht. Ab<br />

diesem Zeitpunkt kommt der Gedanke: Nää, du<br />

gäbschd nidd uff. Und du fängst an, die anderen um<br />

dich herum wahrzunehmen und weißt plötzlich:<br />

Gemeinsam schaffen wir´s. Du lässt dich auf die<br />

anderen ein, auf einen gemeinsamen Rhythmus,<br />

der sich plötzlich findet, da es allen anderen genauso<br />

geht. Und: Wir halten durch! Ein phänomenales<br />

Erlebnis. Ich bin danach immer ziemlich müde, aber<br />

auch irgendwie total aufgekratzt. Wir haben eine<br />

enorme Leistung gemeinsam erbracht. Ich bin dann<br />

total stolz auf uns!!! Wie in jedem Jahr ließen wir<br />

auch dieses Mal den Samstag mit einer Fete ausklingen.<br />

Lecker Essen und Trinken – nach so einer<br />

Anstrengung muss für das leibliche Wohl gesorgt<br />

werden.<br />

Leider war es dieses Jahr – und das wirklich zum<br />

ersten Mal überhaupt beim Sommerlehrgang – regnerisch,<br />

so dass die kleine Festivität in der Halle<br />

stattfinden musste. Aber das tat der Stimmung<br />

keinen Abbruch. Aber noch einmal heißt es Zähne<br />

zusammenbeißen, nämlich beim Frühaufstehen am<br />

Sonntagmorgen.<br />

Abschluss<br />

Der Lehrgangsabschluss besteht aus einem meditativen<br />

Training. Unter Musikbegleitung wird die<br />

erlernte Kata erst im Kopf trainiert. Eine erstaunlicherweise<br />

ziemlich anstrengende Angelegenheit.<br />

Gerade bei dieser mentalen Geschichte spürst du,<br />

wo deine Probleme in der Kata liegen. Denn an<br />

denen bleibst du gedanklich „kleben“. Nach dieser<br />

Saarland<br />

mentalen Übung wird die Kata in langsamen Bewegungen<br />

„zelebriert“ – wie eine Tai Chi-Kata. Zuerst<br />

mit offenen Augen und dann – mit geschlossenen<br />

Augen. Letzteres wird dann richtig schweißtreibend,<br />

was daher herrührt, dass man sich – manchmal vergeblich<br />

– darum bemüht, im wahrsten Sinne <strong>des</strong><br />

Wortes die Haltung zu wahren.<br />

Anekdote<br />

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote zum<br />

Thema „neue Kontakte knüpfen“: Seit vielen Jahren<br />

schon kommen auch französische <strong>Karate</strong>ka regelmäßig<br />

zu Romans Lehrgang. Nicht jeder von ihnen<br />

spricht deutsch. Aber braucht es auch Worte, um zu<br />

verstehen, worum es geht? Braucht es Worte, um<br />

Geistesverwandtschaft zu erkennen oder Freundschaften<br />

zu schließen? Nein, ganz sicher nicht. Einer<br />

unserer französischen Freunde heißt Pierre. Für<br />

mich ist Pierre einer der großen <strong>Karate</strong>ka. Schon seit<br />

vielen Jahren bewundere ich ihn für seine Erfahrenheit<br />

und seinen Wissensdurst. Vor drei Jahren hatte<br />

ich zum ersten Mal Gelegenheit, mit Pierre zusammen<br />

das Bunkai einer Kata zu erarbeiten. Pierre hat<br />

mir damals zum ersten Mal gezeigt, was Sanchin<br />

wirklich bedeutet. Er belauert seinen Gegner wie<br />

eine Raubkatze. Seitdem nenne ich ihn nur respektvoll<br />

„le tigre“. Davon wusste er nichts, da ich mich<br />

nicht traute, ihn in seiner Sprache anzusprechen. In<br />

diesem Jahr habe ich mir nun ein Herz gefasst und<br />

all mein noch vorhandenes französisches Vokabular<br />

zusammenkratzt. Ich glaube, Pierre hat sich sehr<br />

gefreut darüber. So wurde aus einem alten Kontakt<br />

ein wunderbarer neuer. Und ich habe eine persönliche<br />

Hürde gemeistert – ein weiterer Schritt auf<br />

meinem <strong>Karate</strong>-Do.<br />

Oss und herzliche Grüße an euch alle<br />

Daniela Dünzer-Ada<br />

Wir gratulieren<br />

Volker Schwinn<br />

zum 6. DAN<br />

Länder<br />

Nach Grundschule, 2 Katas inklusive <strong>des</strong><br />

kompletten Bunkai, Kumite und Selbstverteidigung<br />

hatte er am 06. Oktober 2006 in<br />

Mendig sein Ziel erreicht.<br />

Kommissionsvorsitzender war Gilbert Gruss 8. DAN<br />

aus Frankreich, daneben prüften Bernhard Milner<br />

7. DAN, Franz Bork 7. DAN, Siggi Wolf 6. DAN und<br />

Willi Zax 6. DAN.<br />

Volker Schwinn: Wieder einmal konnte ich selbst<br />

erleben, wie man sich als Prüfling fühlt. Trotz langer<br />

Erfahrung ist es immer ein Erlebnis besonderer Art.<br />

Es war ein sehr ansprechender Rahmen, in denen<br />

die Prüfung abgehalten wurde?<br />

Volker Schwinn betreibt Shotokan <strong>Karate</strong> seit 1968<br />

mittlerweile unterrichtet er Qi Gong und <strong>Karate</strong>, er<br />

fungiert als A-Prüfer <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Karate</strong>verban<strong>des</strong><br />

und B-Trainer <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Sportbun<strong>des</strong>. Im<br />

Saarländischen <strong>Karate</strong>verband hat er die Ämter <strong>des</strong><br />

Stilrichtungsreferenten für Shotokan sowie das <strong>des</strong><br />

Gesundheitsreferenten übernommen.<br />

Wir gratulieren stolz unserem Volker Schwinn und<br />

möchten uns an dieser Stelle noch mal herzlich für<br />

sein Engagement in unserem Sport bedanken.<br />

Der Vorstand und die Mitglieder<br />

<strong>des</strong> Saarländischen <strong>Karate</strong>verban<strong>des</strong><br />

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