Broschuere_AWO - Bildungsserver Mecklenburg-Vorpommern
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Karin Manfraß begleitet Thomas einen Tag lang mit offenen<br />
Augen und Ohren.<br />
In unserer Konzeption formulierten wir den<br />
Qualitätsstandard zum Bild vom Kind so:<br />
„Wir nehmen jedes Kind als Akteur seiner<br />
Entwicklung wahr und wissen, dass jedes Kind<br />
einmalig und unverwechselbar ist“.<br />
T. ist 2,8 Jahre alt. Er kommt täglich 8 Stunden in<br />
die Kita.<br />
Der Tag beginnt<br />
Es ist 6.35 Uhr. T. wird von seiner Mutti herzlich<br />
verabschiedet. Sofort sucht sich T. eine bestimmte<br />
Ecke in unserem Früh – und Spätdienstraum. Es ist<br />
ruhig im Raum. T. sucht sich Autos, holt sich ein<br />
Kissen und legt sich darauf. Mit den Autos fährt er<br />
auf dem Fußboden hin und her. Nach kurzem Spiel<br />
geht er zu zwei anderen Kindern, die einen Turm<br />
bauen. Zuerst sieht er zu, dann nimmt er Bausteine<br />
und beteiligt sich am Spiel. Es kommen immer<br />
mehr Kinder in den Raum. T. verlässt die Baustelle<br />
und spielt an der Magnettafel mit unterschiedlichen<br />
Figuren.<br />
7.15Uhr kommt seine Gruppenerzieherin. Sie<br />
begrüßt T. und bittet die anderen Kinder der Gruppe<br />
mitzukommen. T. steuert zielgerichtet zu den<br />
Vögeln, Fischen und bleibt vor den Mäusen stehen.<br />
Er ruft „Hallo, ich bin wieder da!“. Zwei Kinder<br />
haben sich auf der Hochebene, der Feuerwehrwelt,<br />
getroffen. T. gesellt sich dazu. Sie bedienen die<br />
Materialien, hupen, klingeln und telefonieren, lösen<br />
Alarm aus. T. ist sehr vertieft in das Spiel.<br />
Frühstückszeit<br />
8.15Uhr bittet die Erzieherin T., den<br />
Frühstückstisch zu decken. Bereitwillig, langsam<br />
und bedächtig stellt er Teller und Tassen auf den<br />
Tisch. Die Erzieherin hat 2 Musikkassetten und<br />
bittet T., eine davon für die Musik zum Frühstück<br />
auszuwählen. T. steht neben der Anlage und schiebt<br />
die Kassette ein, betätigt den Startknopf.<br />
Thomas, du bist einzigartig!<br />
Die Brottasche packt T. nicht vollständig aus. Die<br />
Frage der Erzieherin, wann er den Rest essen wolle,<br />
beantwortet er mit „Mehr will ich nicht“. Während<br />
der Mahlzeit kommen neue Kinder dazu. Das Essen<br />
nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Schnell stellt er<br />
das benutzte Geschirr auf den Wagen und geht zum<br />
Sandmaltisch.<br />
Spielzeit<br />
Hier probiert er zuerst mit dem Zeigefinger, dann<br />
mit der ganzen Hand Figuren zu zeichnen.<br />
Gemeinsam mit einem anderen Kind holt er sich<br />
Autos, Bausteine und einen Ball. Immer wieder<br />
ziehen sie Linien und Spuren. Sie lachen herzlich<br />
über die Ergebnisse, verwischen alles und suchen<br />
sich weitere Gegenstände aus dem Raum. Eine<br />
kleine Puppe, den Handfeger und ein Kochtopf<br />
hinterlassen wieder andere Spuren im Sand.<br />
Gemeinsam mit dem Freund geht er in den<br />
Vorraum. Beide verkriechen sich im „Fuchsbau“,<br />
kommen heraus und nehmen sich 3 Bilderbücher<br />
und 2 Autos mit in den Bau. Es kommt zum Streit.<br />
T. rutscht jetzt allein die schiefe Ebene herunter.<br />
Gruppenteilung / Angebot in der Untergruppe<br />
Die zweite Erzieherin ist gekommen. Ruft „ihre“<br />
6 Bezugskinder und geht mit ihnen in den<br />
Nebenraum. Auf dem Fußboden liegen Papier und<br />
Stifte. T. nimmt sich 2 Stifte und beginnt runde<br />
Kreise zu malen. Die Erzieherin fragt, was die<br />
Zeichnung darstellen soll. T. antwortet spontan:<br />
„Na eine dicke Kugel“.<br />
Sie zeigt T.,wo sie seine Arbeit ausstellt. Danach<br />
ziehen sich alle an, um auf den Spielplatz zu gehen.<br />
T. ist sehr bewegungsaktiv, saust über die Hügel,<br />
holt sich ein Dreirad und fährt Kurven, fängt andere<br />
Kinder. T., du bist wirklich einzigartig!<br />
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