Broschuere_AWO - Bildungsserver Mecklenburg-Vorpommern
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Marion Schendel meint, dass Räume ein Erlebnisbad für Kinder sind.<br />
Ausgehend vom Grundsatz 11 des<br />
Situationsansatzes, in dem es heißt: „ Räume und<br />
ihre Gestaltung stimulieren das Tun der Kinder“<br />
kommt die Wichtigkeit der Raumgestaltung für<br />
eine anspruchsvolle Bildungs- und Lernkultur zum<br />
Ausdruck. Räume müssen den kindlichen<br />
Bedürfnissen entsprechen, dann fördern und regen<br />
sie zum selbstständigen Handeln an.<br />
Doch wie können wir nun diese anspruchsvolle<br />
Herausforderung annehmen und vor allem, was<br />
wünschen sich die Kinder? In unserer Kita vertreten<br />
wir den Standpunkt, dass die Beobachtungen der<br />
Kinder der Ausgangspunkt für die Gestaltung der<br />
Räume sind. Kinder wollen Platz zum Rückzug ,<br />
zur Ruhe und zum Verstecken haben, wollen sich<br />
im Raum bewegen. Die Farben und die<br />
Raumgliederung beeinflussen die Atmosphäre in<br />
den Räumen. Strukturierte Räume sind motivierend<br />
für das Ausleben der eigenen Interessen und<br />
Neigungen, Funktionsecken bereichern das soziale<br />
Zusammenleben. Das Einhalten von Hygiene,<br />
Sauberkeit und die Fürsorge- und Aufsichtspflicht<br />
sind Bedingungen. Die Erzieherinnen tragen eine<br />
Mitverantwortung für die Ideen, das Raumkonzept<br />
und das Widerspiegeln der Lernprojekte der Kinder<br />
in ihren Räumen. Dabei gehen wir von einem<br />
aktiven Kind aus, welches sich aus eigener<br />
Initiative und mit und durch die Mittel bildet, die es<br />
in seiner Umwelt, in seinen Räumen, findet. Dabei<br />
ist es notwendig, dass wir als Erzieherinnen die<br />
Kinder beobachten und herausfinden, womit sich<br />
die Kinder beschäftigen. Welche Gegenstände<br />
benutzen Kinder,um sich zu bilden, welche<br />
Materialien und/oder Räume bevorzugen sie? Nur<br />
so können wir die Selbstbildungsprozesse der<br />
Kinder fördern, indem wir ihnen die Materialien,<br />
Gegenstände und Räume dazu bieten. Aber wie<br />
sieht das nun in unserer Kita aus? In jedem Raum<br />
Wann sind Räume Bildungsoasen?<br />
unserer Kita gibt es verschiedene Funktionsecken.<br />
Jeder Raum hat ein anderes Aussehen, eine<br />
individuelle Note. Die Kinder haben freien Zugang<br />
zu allen Räumen in der Kita. Auch Nebenräume,<br />
Waschräume und Flure laden die Kinder zu<br />
selbstbestimmtem Handeln ein. Es gibt Normen<br />
und Regeln im Umgang miteinander. Piktogramme<br />
zeigen Kindern Regeln und Verhaltensnormen an.<br />
Räume laden zum Experimentieren mit den<br />
unterschiedlichsten Materialien ein. Sie zeigen<br />
aktuellste Kinderfotos und werden durch die selbst<br />
gefertigten Kinderarbeiten geschmückt. Aktuelle<br />
Projektinhalte sind in der Gestaltung zu entdecken.<br />
Gegenstände des täglichen Bedarfs sind überall zu<br />
finden. Bei allen Möglichkeiten zur Gestaltung des<br />
Raumes ist zu beachten: WENIGER IST MEHR !<br />
Und genau das ist auch die Herausforderung für<br />
jede Erzieherin. Unsere Erfahrungen bei der<br />
Neugestaltung von Räumen sind folgende:<br />
� Bei der Materialbeschaffung die zur<br />
Verfügung stehenden Mittel und<br />
Möglichkeiten kennen – nicht über das Ziel<br />
hinausschießen.<br />
� Die Ideen der Kinder und Erzieherinnen<br />
sind unerschöpflich und müssen entdeckt<br />
werden.<br />
� Katalogware ist sehr teuer – eigene Ideen<br />
und Alternativen sind oft preiswerter und<br />
individueller.<br />
� Wir entwerfen jedes Raumkonzept in<br />
eigener Initiative und stellen dieses dann<br />
der Leiterin vor.<br />
� Gemeinsam suchen wir uns Verbündete<br />
(z.B. handwerklich geschickte Eltern)zur<br />
Umsetzung. Kinder erleben dann ihre<br />
Räume nicht nur als Bildungsräume<br />
sondern auch als ein „Erlebnisbad“ der<br />
ganz besonderen Art.<br />
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