Broschuere_AWO - Bildungsserver Mecklenburg-Vorpommern
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Renate Becker unternimmt neue Schritte zur gesunden Ernährung.<br />
Es ist Frühstückszeit.<br />
Alle Kinder sitzen und packen die Brotdosen aus.<br />
Gemurmel. „Schon wieder dieselbe Wurst. Ich will<br />
das, was du hast!“ Eine geheime Tauschbörse<br />
entsteht. Dieser entgegenzuwirken ist schwer.<br />
Unmut und Lustlosigkeit machen sich breit.<br />
Dieser Zustand war für unser Team Grund für<br />
Veränderungen. Dabei drängte sich uns die Frage<br />
auf, wie wir die Frühstückszeit interessanter,<br />
ausgewogener und gesünder gestalten können. Ein<br />
Brainstorming und ein Elternabend zu diesem<br />
Thema hatten Erfolg.<br />
Viele Eltern stimmten für unser Anliegen, ein<br />
gemeinsames Frühstück für alle Kinde anzubieten.<br />
Es gab jedoch auch einige Bedenken. Diese<br />
äußerten sich dahingehend, dass es Kinder gab, die<br />
einige Speisen bevorzugten oder andere ablehnten,<br />
beziehungsweise einige Lebensmittel nicht<br />
vertragen.<br />
Dabei hatten wir folgende Ziele:<br />
Durch eigenes<br />
Tun erleben und erfahren die Kinder was gut<br />
schmeckt, wie es entsteht, was gesund aber auch<br />
ungesund ist. Sie erkunden, erkennen und<br />
erforschen Zusammenhänge von Gesundheit und<br />
Lebensfreude.<br />
Durch die intensive Auseinandersetzung mit diesem<br />
Thema wurde mir die Bedeutung einer gesunden<br />
Ernährung bewusst. Jedes fünfte Kind ist<br />
hierzulande zu dick. Um das gestellte Ziel zu<br />
erreichen, sind wir diese<br />
Wege mit den Kindern gegangen:<br />
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Sie erhielten in Gesprächen Informationen<br />
über Grundnahrungsmittel.<br />
stellten ein Gemüsedomino her<br />
hörten Geschichten und Gedichte<br />
führten Sinnesspiele durch<br />
lernten 5 Geschmackspunkte auf der Zunge<br />
kennen<br />
Vom Nutella-Brot zum Vollkornmüsli<br />
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sammelten Früchte, Blätter und Blüten in<br />
Gärten, Wäldern und auf Feldern<br />
legten ein Kräuterbeet an<br />
gingen einkaufen, verglichen die Preise und<br />
wogen das Obst selbst ab<br />
sammelten Früchte für Tee und stellten<br />
selbst Säfte und Marmelade her<br />
belegten und backten Pizza mit Gemüse<br />
legten, pflegten und ernteten Kartoffeln<br />
entwarfen ein kleines Kochbuch<br />
entwickelten daraus einen Kalender für<br />
unser Haus<br />
kopierten den menschlichen Körper in der<br />
Größe eines Kindes – und staunten über<br />
den Verdauungsablauf<br />
Die Kinder haben es im Laufe der Zeit gelernt,<br />
einen Frühstücksplan zu entwerfen. Dabei halten<br />
sie gesundheitliche Aspekte ein und lernen, was<br />
dem Körper gut tut und zur Förderung der<br />
Bewegung und des seelischen Wohlbefindens<br />
beiträgt.<br />
Welche Erkenntnisse haben wir mit diesem<br />
Vorgehen gewonnen? Seitdem wir Frühstück und<br />
Kaffeemahlzeit selbst planen, essen die Kinder<br />
bewusster und mit viel Freude. Sie helfen mit viel<br />
Engagement bei der Zubereitung. Sie stellen die<br />
Mahlzeiten gemeinsam zusammen, einigen sich bei<br />
Unstimmigkeiten. Alle Kinder könne sich das Brot<br />
allein schmieren. Große Kinder bieten ihre Hilfe<br />
den Jüngsten an. Sie entscheiden selbst, was sie<br />
essen und wie viel sie davon zu sich nehmen.<br />
Tipps vor Beginn eines solchen Vorhabens:<br />
Absicherung des personellen Situation,<br />
Finanzierung klären und bürokratische Vorgaben<br />
für Hygiene kennen und einhalten<br />
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