Zwischen Öko-Dumping und First-Mover-Vorteilen - Institut für ...
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Kap. 5: Perspektiven <strong>und</strong> Grenzen der Theorieanwendung auf Umweltpolitik<br />
Ein solches Vorgehen bei politischen Entscheidungen ist natürlich normativ sehr fragwürdig, da<br />
es zu einer Geringschätzung der Interessen der zukünftigen Generationen führt (vgl. z.B.<br />
Hampicke 1991: 132ff). Falls diesem normativen Einwand stattgegeben wird, macht die Analyse<br />
immerhin deutlich, daß die Opportunitätskosten einer den ökologischen Problemen angemessenen<br />
Umweltpolitik <strong>für</strong> die gegenwärtigen Generation in Schwachwährungsländern höher<br />
ausfallen als in Starkwährungsländern. Wird hingegen das methodische Vorgehen akzeptiert,<br />
so ist damit gezeigt, daß unterschiedliche <strong>First</strong>-Best-Umweltpolitiken nicht (nur) auf unterschiedlichen<br />
Präferenzen <strong>und</strong> differierender physischer Umweltkapazität beruhen, wie üblicherweise<br />
unterstellt, sondern auch durch weltwirtschaftliche Zusammenhänge verursacht werden.<br />
Ebenso wie bei auf Einkommensunterschiede zurückgehenden unterschiedlichen Bewertungen<br />
von Umweltproblemen kann dies jedoch nicht als <strong>Öko</strong>-<strong>Dumping</strong> im Sinne der bisher verwendeten<br />
Definition bezeichnet werden, da der geringere umweltpolitische Standard umweltökonomisch<br />
"optimal" ist <strong>und</strong> die Differenz nur begrenzt intentionaler Natur ist, sondern von den<br />
Weltmarktbedingungen erzwungen wird. Dies verweist jedoch zugleich auf die Grenzen dieses<br />
Konzepts <strong>und</strong> hebt die Bedeutung auch intragenerationaler Gerechtigkeit bei der politischen<br />
Regulierung globaler Umweltprobleme hervor.<br />
Was impliziert dies <strong>für</strong> den Zugang der Neuen Außenwirtschaftstheorie? Diese geht in den<br />
Gr<strong>und</strong>modellen aus Vereinfachungsgründen von Ländern aus, in denen die Umweltschäden