Antwort - Interkultureller Rat
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In Brandenburgs Haftanstalten werden leistungsdifferenzierte Maßnahmen der schulischen<br />
und beruflichen Qualifizierung für junge und erwachsene Gefangene angeboten.<br />
Viele Gefangene haben schlechte Bildungsvoraussetzungen und müssen über die<br />
Vermittlung elementarer Alltagsqualifikationen auf die Anforderungen des Berufslebens<br />
vorbereitet werden. Daneben gibt es aber auch Qualifizierungsbedarfe auf höherem<br />
Bildungsniveau.<br />
Die Gefangenen können Schulabschlüsse bis zur Fachoberschulreife auf dem ersten<br />
oder zweiten Bildungsweg erwerben oder an Fernstudien teilnehmen. Im Bereich der<br />
beruflichen Weiterbildung gibt es Angebote der einfachen beruflichen Qualifizierung,<br />
die die Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten in Verbindung mit sozialen Schlüsselqualifikationen<br />
beinhalten, und modulare Qualifizierungsangebote mit der Möglichkeit,<br />
bei entsprechender Eignung einen Gesellenbrief zu erwerben. Junge Gefangene besuchen<br />
die Berufsvorbereitung und können bei entsprechender Eignung eine Erstausbildung<br />
absolvieren. Lernschwache und lernungeübte junge oder erwachsene Gefangene<br />
werden in Lernsondergruppen zusätzlich qualifiziert.<br />
Um die Qualität der Bildungsmaßnahmen den aktuellen Erfordernissen anzupassen,<br />
aber auch um individuelle Bildungsbedarfe besser befriedigen zu können, ist seit 1998<br />
die Nutzung neuer elektronischer Medien und Werkzeuge im Rahmen der Ausbildung<br />
und der schulischen Bildung besonders gefördert worden.<br />
Brandenburg beteiligt sich seit Jahren an länderübergreifenden Bildungsprojekten im<br />
Strafvollzug und hat sich 2005 mit den Justizverwaltungen der Länder Berlin, Bremen,<br />
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum<br />
„RESO Nordverbund in den Bereichen Bildung, Ausbildung und arbeitsmarktpolitische<br />
Programme zur sozialen Integration von Straffälligen“ zusammen geschlossen.<br />
Jede Justizvollzugsanstalt verfügt über landesweit abgestimmte Bildungsangebote.<br />
Der Schwerpunkt der schulischen und beruflichen Qualifizierungsangebote liegt jedoch<br />
aufgrund eines besonderen Gesetzesauftrags im Jugendvollzug. Ca. 68 % aller<br />
jungen Gefangenen sind daher derzeit in Qualifizierungsmaßnahmen integriert.<br />
Neben den dargestellten Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen existieren umfangreiche<br />
Beschäftigungsfelder in den Eigenbetrieben der Justizvollzugsanstalten. Arbeitsangebote<br />
für Gefangene bestehen in der Tischlerei, der Schlosserei, der Schneiderei,<br />
der Gärtnerei und der Kfz-Werkstatt der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an<br />
der Havel, der Gärtnerei der JVA Cottbus-Dissenchen sowie der Druckerei, Wäscherei<br />
und Gärtnerei der JVA Luckau-Duben. Darüber hinaus stehen Arbeitsplätze in den<br />
Versorgungsbetrieben, in Unternehmerbetrieben und der Gebäudeunterhaltung und<br />
-pflege zur Verfügung, so dass mehr als 2/3 der zur Arbeit verpflichteten Gefangenen<br />
tatsächlich auch eine Beschäftigung zugewiesen werden kann.<br />
Frage 57:<br />
Wie bewertet die Landesregierung den baulichen Zustand der einzelnen Justizvollzugsanstalten<br />
des Landes? Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung<br />
hier?<br />
Zu Frage 57:<br />
Bewertung des baulichen Zustandes der Justizvollzugsanstalten: