Antwort - Interkultureller Rat

Die Vermittlung in Arbeit, Beschäftigung und Berufsvorbereitung erfordert in einem
sehr hohen Maße die Kooperation mit staatlichen Stellen, da diese oftmals die Finanzierung
der (geförderten) Stelle bzw. des Maßnahmeplatzes bewilligen müssen. Auch
werden Klienten, insbesondere Jugendliche, durch die Arbeit der HSI-Träger zur Zusammenarbeit
mit staatlichen Stellen motiviert und staatliche Stellen müssen sehr oft
erst davon überzeugt werden, dass der jeweilige Klient (noch einmal) eine Chance
„verdient“ hat. Die durch HSI durchgeführte Vorbereitung und Beratung soll Klienten
befähigen, die erforderlichen Verfahrensschritte (konfliktarm) zu durchlaufen.
Frage 79: In welcher Höhe wird das HSI-Projekt zukünftig aus dem Haushalt finanziert?
Zu Frage 79:
In der neuen Förderperiode (ab 2008) wird das HSI-Projekt mit 316.000 € pro Jahr aus
dem Landeshaushalt finanziert.
Frage 80: Warum benötigt die Landesregierung für das HSI-Projekt eine eigene Steuerungsgruppe,
wenn die finanziellen Mittel direkt durch das Ministerium an die im Projekt
beteiligten Träger ausgereicht werden und das Projekt über einen eigenen Abteilungsleiter
im Ministerium verfügt?
Zu Frage 80:
Im Ministerium der Justiz gibt es keinen eigenen Abteilungsleiter für die HSI-Träger.
HSI ist ebenfalls ein Aufgabengebiet der Abteilung III - Justizvollzug, Soziale Dienste,
Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten -. Hierfür steht im Referat III.3 - Vollzugsgestaltung
und -aufsicht, Soziale Dienste - neben dem Referatsleiter ein Sachbearbeiter
(Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge) anteilig zur Verfügung.
Die Gesamtheit der finanziellen Mittel (ESF, Land, Kommunen) werden durch die
LASA Brandenburg GmbH verwaltet und den Trägern zur Verfügung gestellt.
Für die Umsetzung des HSI-Projekts wurde eine Netzwerkstruktur als Steuerungsmodell
vorgesehen. Gut moderierte Netzwerke gelten als wirksam und effizient bei der
Bewältigung komplexer Aufgaben in Bereichen, in denen mehrere unabhängige Partner
vor Ort eine Lösung für die dauerhafte Eingliederung von Menschen in benachteiligten
Situationen finden müssen.
Netzwerke müssen sich beständig weiter entwickeln und sich neuen Herausforderungen
stellen. Als Beispiele seien genannt:
- Qualitätsentwicklung (Beispiel: Standardisierung, Evaluation, Controlling, Mitarbeiterfortbildung),
- Kommunikation (Internet, Intranet, Tagung, Publikationen, EU-, bundesweite
Kontakte),
- Neue Anforderungen (landesweite Versorgung mit Arbeit statt Strafe (ASS)
Dienstleistungen, Arbeitsteilung im ASS-Bereich zwischen Freien Trägern und
Sozialen Diensten in den Landgerichtsbezirken oder Entwicklung des neuen
Projektfelds Ambulante Maßnahme).